Kuessen gut, alles gut
und Mariachi-Band, obwohl sie viel lieber eine Sweet-Sixteen-Party mit einem roten paillettenbesetzten Minirock und Britney-Spears-Musik gehabt hätte. Obwohl sie lieber Schminksachen und Schmuck geschenkt bekommen hätte als eine Bibel und einen Rosenkranz.
»Tut mir leid wegen des Schlafzimmers.«
Sie drehte sich um und drückte ihren Hintern ans Geländer. Er stand mit Jeans und offenem Oberhemd in der Tür, als wäre es viel zu heiß, um es zuzuknöpfen. Das Licht aus dem Hotelzimmer fiel über seine linke Schulter und die Konturen seiner harten Brust. Sie ging jede Wette ein, dass seine Haut warm und vom Duschen noch feucht war. Sie wusste, dass solche Gedanken gefährlich waren. Sich mit Beau einzulassen wäre ein Fehler. Den sie bereuen würde. »Das ging aber flott.«
Er zuckte mit den Achseln und trat auf den Balkon. »Den Mief loszuwerden dauert nicht lange.«
Sie rümpfte die Nase. »Das war’s dann wohl mit der Romantik.«
Über den Lärm der Bourbon Street hinweg hörte sie sein tiefes Lachen, während er aufs Geländer zutrat. »Bist du romantisch gestimmt, Boots?«
Sie verschränkte die Arme unter ihren Brüsten und sah ihn über die Schulter an. Eher scharf als romantisch. »Es ist eine romantische Stadt.«
Er lehnte sich mit der Hüfte so nah neben sie ans Geländer, dass sein offenes Hemd den Ärmel ihres Bademantels streifte. »Teile davon.« Er drehte sich zur Stadt. »Andere sind sehr unromantisch.«
Sie drehte sich zu ihm und sah ihm ins Gesicht, das in gespenstisches Neonlicht getaucht war. »So wie du?«
Er drehte jäh den Kopf zu ihr. »Wie ich?«
»Ja. Wenn du Jungfrauen in Nöten rettest, ist das irgendwie romantisch. Aber wenn du Sachen sagst wie den Mief loswerden oder pissen …« Wieder rümpfte sie die Nase. »Weniger.« Sein Mund war nur wenige Zentimeter über ihrem, und sie fragte sich, ob er sie küssen würde. Mal wieder. Ob er wieder dafür sorgen würde, dass sie sich erfüllt fühlte, und sie dann von sich wegstoßen würde. Mal wieder. Sie wollte aber nicht weggestoßen werden. Mühelos beiseitegeschoben werden. Mal wieder. Sich auf Beau einzulassen könnte sich als Fehler erweisen, doch im Moment war ihr das egal. Im Moment füllte er die Leere in ihr mit heißer, sehnsüchtiger Leidenschaft. Er vernichtete die schmerzende Einsamkeit in ihr und füllte sie mit Lust. Für Reue wäre immer noch Zeit. Später.
»Normalerweise rette ich keine Jungfrauen in Nöten.« Beau sah auf das Neonlicht, das auf Stellas dunklen Haaren flimmerte, und ließ den Blick zu ihrem Mund gleiten, der sich seinem entgegenreckte. Er fragte sich, was sie unter dem Hotelmorgenmantel trug. »Und ich war auch noch nie ein Romantiker.« Und jetzt, wo er das Keuschheitsgelübde abgelegt hatte, schon gar nicht. Woran er sich wieder erinnern musste, während er auf ihren Mund sah, der ihm entgegengereckt war.
»Noch nie?«
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze in den Mundwinkel, was er prompt zwischen den Beinen spürte. »Vielleicht hier und da für eine Stunde.«
»Und hier?«
Er schüttelte den Kopf, obwohl das Verlangen in seinen Lenden ihn anspornte, sie sich über die Schulter zu werfen und sie zum Bett zu tragen. »Nein.«
Sie legte die Hand auf sein Herz. Ihre weiche Handfläche auf seiner warmen Haut raubte ihm den Atem und packte seine Eier mit heißem Griff. »Dein Herz schlägt schnell.«
»Die Luft ist hier so stickig.« Was zwar stimmte, aber nicht der Grund dafür war, dass das Blut in seinen Adern pochte. Wenn überhaupt sollte sein Puls in dieser Höhe niedriger sein.
Sie band ihren Gürtel auf und forderte ihn heraus hinzusehen. »Lügner.«
Und er sah hin. Gott stehe ihm bei, doch es gab nicht genug Längenmaß-Umrechnungen oder MOS-Kalkulationen, die er im Kopf durchführen konnte, um sich davon abzuhalten, seinen Blick über ihren Hals nach unten gleiten zu lassen. Der Stoff klaffte gerade weit genug, um ihn mit den Schatten ihrer drallen kleinen Brust zu quälen und den guten Teil vor seinen neugierigen Augen zu verbergen. Den Teil, den er berühren, schmecken und an seiner Haut fühlen wollte. »Stella, ich versuche nur, das Richtige zu tun.«
»Ich bin kein Kind mehr.« Sie berührte seinen Bauch, und seine Muskeln wurden unter ihren weichen kleinen Händen hart. »Ich bin eine erwachsene Frau, und ich weiß, was das Richtige für mich ist.«
Die Frau, die so gut wie nackt vor ihm stand, war eindeutig kein Kind mehr, und er erinnerte sich nicht, jemals eine Frau
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