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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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irgendwie Cowgirl. Okay, eher Country als Cowgirl, aber sie erstand ein blaues Holzfällerhemd, das sie zu einem Jeansrock tragen wollte, doch ihre Lieblingsanschaffung des Tages war ein Paisley-Kleid, das sie bei Saks in der Canal Street gefunden hatte. Es war aus dünnem, durchscheinendem Stoff mit einem weißen Unterkleid. Es war leicht und zart, und sie fühlte sich hübsch darin.
    Sie kaufte sich Slips und zwei BHs und ertappte sich beim Stöbern in Dessous. Verführerische, sexy Nachthemden aus reiner Spitze. Nachtwäsche, die man nie lang genug anbehielt, um darin zu schlafen, und während sie die knappen Höschen und neckischen Strumpfhalter ansah, dachte sie an Beau. An seinen Mund und daran, was er gestern Abend gesagt hatte. Über die Dinge, die er an Frauen mochte. Sie hatte an die Sachen gedacht, die er mit ihr anstellen sollte.
    Was natürlich lächerlich und peinlich war. Schließlich kannte sie ihn erst seit fünf Tagen, die Nacht, in der er Ricky k. o. geschlagen hatte, mitgezählt.
    Stella öffnete die Tür zu ihrer Suite in der zweiten Etage und trat ein. Ein Hotelpage folgte ihr und stellte ihre Einkaufstüten auf der Couch ab. Sie gab ihm zehn Dollar Trinkgeld und ließ ihren Rucksack auf einen Stuhl mit schwarzgoldenen Streifen gleiten. Bis auf die Flügeltür, die zu dem aufwendigen schmiedeeisernen Balkon führte, war die Suite überraschend modern. Vor allem in Anbetracht des Alters und der französisch-kreolischen Architektur des restlichen Hotels.
    Sobald sich die Tür hinter dem Pagen geschlossen hatte, lief sie bis zur Zimmermitte und blickte hinauf zum Loft.
    »Hallo?«, rief sie nach oben. »Beau?« Sie lauschte, hörte aber niemanden. Seit er sie am Morgen mit einem Hotelpagen hatte stehen lassen, hatte sie ihn nicht mehr gesehen, und jetzt war es schon nach sechs. Er hatte irgend so was erwähnt, dass er einen alten Kameraden vom Militär besuchen wollte, und war noch nicht wieder zurück.
    Sie lief an der Zimmerbar vorbei zur Couch, sammelte ihre sechs Tüten ein und stieg mit drei Schnürgriffen über jedem Arm die Treppe hinauf. Auf der oberen Ebene befanden sich ein schmales Badezimmer mit schwarzen Granitfliesen und einer glasumschlossenen Dusche und ein Schlafzimmer mit zwei schmalen Doppelbetten. Sie stellte die Tüten mit ihrer Sporttasche auf das eine Bett und beäugte das andere. Sie fragte sich, ob Beau über das Schlafarrangement dieser Suite Bescheid wusste. Als sie sich vorstellte, wie sie nachts zu ihm hinübersah, verspürte sie ein leichtes Ziehen im Bauch. Zu intim. Einer von ihnen müsste unten auf der Couch schlafen. Und da Beau groß war und die Couch nicht, ging sie davon aus, dass sie diejenige war.
    Stella trat aus ihren Flip-Flops und griff in ihre Sporttasche. Sie zog einen sauberen weißen Slip und ein zerknittertes rosa Sommerkleid hervor und legte beides aufs Bett. Sie hatte schon an schlimmeren Orten geschlafen als auf einer Couch in einem luxuriösen Fünfsternehotel. Spontan fielen ihr ein Schlafsack in einem Van und ein heruntergekommenes Motel ein.
    Stella checkte ihr Handy. Ihre Mutter hatte angerufen, außerdem Ricky und ihre Zahnarztpraxis, um sie an ihren morgigen Termin zu erinnern. Sie hinterließ eine Nachricht auf der Voicemail, dass sie den Termin absagen musste, und wählte die Nummer ihrer Mom.
    »Hallo, Mom. Was gibt’s?«, fragte sie und ließ sich am Fußende des Bettes nieder.
    »Großmutters linkes Auge zuckt.«
    Stella spürte einen Schmerz in ihrer Stirn. Sie hatte schon lange den Überblick über alle Manifestationen des Aberglaubens ihrer Großmutter verloren. »Vielleicht eine Alterserscheinung.«
    »Sie sagt, du steckst in Schwierigkeiten. Stimmt das?«
    »Tja, nicht so richtig … aber … ich treffe mich mit Sadie.« Es klang immer noch merkwürdig, wenn sie es laut aussprach.
    »Deiner Schwester? Wann? Wie kommt das denn? Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Wir treffen uns morgen oder übermorgen.« Sie machte es sich auf dem Bett bequem und fing ganz von vorn an. Ziemlich von vorn. Die Sache mit Ricky und den Gallo-Brüdern sparte sie lieber aus. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter sich Sorgen machte oder das Auge ihrer Großmutter noch ganz heraussprang. »Deshalb chille ich heute Abend in New Orleans und fahre morgen nach Texas weiter. Das sind gut elfhundert Kilometer, deshalb weiß ich nicht, ob wir die ganze Strecke schaffen.«
    »Wer ist dieser Mann, mit dem du zusammen bist? Es gefällt mir nicht, dass du mit

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