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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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»Nein, aber sie haben gelernt, sich lieber nicht mit muskelbepackten Marines mit einer ernsthaften Anti-Haltung anzulegen.«
    Ihre Augen wurden noch größer und schienen leicht feucht zu werden. »Keine Sorge.« Wieder überraschte er sich selbst, indem er nach ihrer Hand griff. So ein Typ war er normalerweise nicht. Er war noch nie der Typ gewesen, der einer Frau den Rücken oder die Schulter tätschelte oder sie bei der Hand nahm, als wären sie Freunde oder irgendwas Peinliches in der Art. Nur, dass es sich bei Stella nicht peinlich anfühlte. Eher wie eine willkommene Gelegenheit, sie zu berühren. Eine Gelegenheit, sie zu berühren, die er eigentlich auslassen sollte, aber nicht konnte. »Sie werden dich nicht finden.«
    Sie schluckte heftig, und er musste an neulich denken, als er sie außerhalb des Flughafengebäudes gefunden hatte. Jung. Verängstigt. Verletzlich. So sexy, dass er wirklich schlimme Dinge hatte mit ihr anstellen wollen. Von denen er letzte Nacht einige in die Tat umgesetzt hatte. Ihr roter Mund, weich und feucht auf seinem …
    »Halt an. Ich muss mich übergeben!«
    »Was?«
    Sie kurbelte die Scheibe runter und fächelte sich Luft zu. »Ich muss mich übergeben.«
    Das musste man Beau nicht zweimal sagen. Er riss das Lenkrad nach links und fuhr von der Fernstraße ab. Kaum war der SUV auf einer flachen Wiese schleudernd zum Stehen gekommen, wurde die Beifahrertür aufgerissen und Stella sprang heraus. Ein verrosteter rotweißer Ford klapperte aus der Ausfahrt, während Beau aus dem Cadillac Escalade stieg. Er schnappte sich eine Flasche Wasser und lief vorn um den Wagen herum, wo Stella stand, die Hände auf die nackten Knie gestützt, der die Haare übers Gesicht fielen wie ein glänzender schwarzer Vorhang.
    »Willst du einen Schluck Wasser?«, fragte er, während er auf sie zuging.
    Sie nickte und schnappte nach Luft.
    »Atmen, Boots.«
    »Ich hab Angst.«
    »Du wirst sonst ohnmächtig.«
    Sie atmete tief ein und stieß die Luft wieder aus.
    »Musst du dich übergeben?«
    Sie richtete sich wieder auf und strich sich die Haare aus dem blassen Gesicht. »Nein. Aber ich hab ’ne Panikattacke.«
    »Ricky und seine Jungs werden dich niemals finden.« Er schraubte den Plastikverschluss ab und reichte ihr die Wasserflasche.
    »Ich will nicht nach Texas.« Sie trank einen Schluck und bekleckerte dabei ihr Kinn.
    Texas?
    »Ich kann da nicht hin.« Sie trank noch einen kleinen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken übers Kinn. »Was ist, wenn sie mich nicht mag?«
    Sie redete wirres Zeug. »Wer?«
    »Sadie.«
    »Sadie?« Er trat zu ihr und sah tief in ihre blauen Augen. Sie waren immer noch groß und leicht glasig. »Du sprichst von Sadie?«
    Sie nickte und atmete noch einmal tief durch.
    »Warum sollte sie dich nicht mögen?«
    »Ich nerve die Leute manchmal«, stieß sie mit dem Atemzug aus. »Dich hab ich doch auch genervt.«
    »Das war nur, weil ich deinen Hintern anfassen wollte und es nicht konnte.«
    »Echt?« Sie leckte sich die roten Lippen und trank noch einen Schluck. »Oder willst du nur nett zu mir sein?«
    »Nein, ich will nicht nur nett zu dir sein. Und ja, du hast einen echt hübschen Hintern.« Er lächelte sie beruhigend an und sagte: »Erzähl mir von Texas.«
    Ein weißer Minivan brauste in der Ausfahrt an ihnen vorbei, während im Hintergrund zu hören war, wie die Autos über die Schnellstraße rauschten. Sie griff sich an die Kehle und gestand: »Ich hab Angst davor, nach Texas zu fahren, und wollte es dir nicht sagen, weil du vor nichts Angst hast.«
    Das stimmte nicht. Er sah gerade seiner größten Angst ins Gesicht. Einer Versuchung in Form einer wunderschönen Latina, die so stark war, dass er ihr nachgegeben hatte, statt gegen sie anzukämpfen. Ihretwegen hatte er die Regeln gebrochen. Sich nicht gerade ehrenhaft verhalten. »Du bist eine der stärksten Frauen, die ich kenne.« Und er hatte noch nie seine eigenen Regeln gebrochen. Zumindest nicht gleich drei auf einmal.
    »Bin ich nicht.« Beaus Blick folgte ihrer Hand, die über ihre gebräunte Brust bis knapp über ihr Herz strich. »Und wenn ich nun dort hinkomme und Sadie erkennt, dass ich nicht gut genug bin?«
    Er hob jäh den Blick und schaute ihr in die Augen. »Nicht gut genug? Das ist Schwachsinn. Sie kennt dich nicht mal.«
    Sie kniff die Augen fest zu und verkrampfte die Hand über ihrem Herzen. »So war es nicht gemeint. Ich will damit sagen … ich will sagen …« Sie schlug die Augen wieder

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