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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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und gab sich alle Mühe, sich von seiner simplen Berührung nicht beeinflussen zu lassen und nicht daran zu denken, wo er sie letzte Nacht berührt hatte. »Ich dachte, du mochtest mich am Anfang nicht.«
    »Ich fand dich nervig. Um dich nicht zu mögen, kannte ich dich nicht gut genug.« Er drückte ihre Hand. »Aber dein knackiger Hintern in den Shorts hat mir gefallen. Hab mir alle Mühe gegeben, nicht draufzustarren, als wir Rickys Parkplatz verlassen haben.«
    »Du hast mir auf den Hintern gestarrt, während ich wegen Ricky in Panik geraten bin?«
    »Klar.«
    »Obwohl ich dich genervt hab?«
    »Na klar. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.«
    Und ob es das tat. Das war einfach dämlich. Sie konnte sich nicht vorstellen, einen Mann anzusehen, den sie supernervig fand, und irgendwas an ihm attraktiv zu … Moment. Doch, das konnte sie. Wie gerade jetzt.
    »Du bist wunderschön, Stella Leon, und ich hab meine Regeln für dich gebrochen.«
    »Regeln? Es gibt mehr als nur eine?«
    Er ließ ihre Hand wieder los und zählte es an den Fingern ab. »Kein Sex vor der Ehe oder zumindest nicht, bevor absehbar ist, dass es in die Richtung geht. Fang nie was mit der Schwester, Frau oder Freundin eines Kumpels an. Und trenne stets Geschäftliches und Privates. Ich hab alle drei mit dir gebrochen.«
    »Aber ich bin weder die Schwester noch die Frau oder die Freundin eines Kumpels«, widersprach sie.
    »Wenn Vince Sadie heiratet, bist du so was wie seine Schwester.«
    Schwägerin wohl eher. »Soll es mir also leidtun, dass ich sozusagen das Tier in dir geweckt habe?«
    »Tut es dir leid?«
    »Tut es dir leid?«
    Er sah sie an. »Nein.«
    Sie versuchte ein Lächeln, brachte aber keins zustande. »Nein.«
    Als sie das Thema vertiefen wollte, klingelte sein Handy und beendete das Gespräch. Er schenkte sich die Begrüßung, nahm das Telefonat entgegen und sagte: »Hey, du.« Dann lachte er. »Ungefähr noch zwei Stunden bis zur texanischen Grenze«, fuhr Beau fort.
    Zwei Stunden. Zwei Stunden näher zu dem Treffen mit Sadie. Stella wühlte in ihrem Rucksack und zog ihren roten Lippenstift heraus. Sie trug ihn auf, um ihre Hände zu beschäftigen.
    »Nein. Von Dallas aus sind es noch mal sechs Stunden. Aber ich schaff’s in fünf.«
    Fünf Stunden. Sie hatten vor, in Dallas zu übernachten, bevor sie am nächsten Morgen zum Texas Panhandle weiterfuhren. Für wenige Stunden hatte sie vergessen, warum sie in einem Cadillac Escalade saß und in Richtung Lovett, Texas, raste.
    »Ich bin noch unterwegs, deshalb ruf im Büro an und gib die Info an Deb weiter.«
    Morgen etwa um dieselbe Zeit wäre sie auf der Ranch ihres Vaters. Jetzt die ihrer Schwester. Genau der Ort auf dem Planeten, an dem sie noch nie willkommen war.
    Zwei Stunden näher dran. Sie wusste nicht, ob sie Angst haben oder nervös sein sollte. Wahrscheinlich war beides der Fall. Sie trommelte mit den Fingern auf der Mittelkonsole und holte tief Luft. So oder so, ihr war ganz flau im Magen und so schlecht, als müsste sie sich gleich übergeben.
    Beau legte auf und warf sein Handy aufs Armaturenbrett. »Alles, was in deiner Wohnung war, befindet sich jetzt in einer Lagereinheit in Northeast Miami.«
    »Aha.«
    Beau sah auf Stellas Hinterkopf, die sich abgewandt hatte und aus dem Beifahrerfenster sah. Dunkle Haarsträhnen fielen ihr über die Schulter und ihren nackten Arm. Gestern Nacht hatte er ihr weiches Haar in den Händen gehalten, während sie ihn mit ihrem noch weicheren Mund verwöhnt hatte. Er wusste nicht, ob es daran lag, dass er seit acht Monaten keine sexuellen Kontakte mehr gehabt hatte, oder an ihr, aber er konnte sich an nichts derart Gutes erinnern.
    »Mein Auto wird schon nicht gestohlen werden, bis ich es holen kann.«
    Er ließ den Blick auf ihre Brüste in dem knappen blauen Kleid sinken, ehe er wieder auf die Straße blickte. Es war am besten, gar nicht an ihre Brüste zu denken. Nicht zu klein. Nicht zu groß. Perfekte Passform für seine Hände. Herrgott. »Miami ist noch ein zu heißes Pflaster. Die Gallo-Brüder sind aufgekreuzt und haben versucht, meine Männer einzuschüchtern.« Er hätte wahnsinnig gern miterlebt, wie die zwei Mafiosi versuchten, drei Marines aufzumischen.
    »Sie haben immer noch nicht aufgegeben?«
    »Lou Gallo ist bestimmt echt verbittert wegen seiner Hand«, witzelte er.
    Mit großen blauen Augen und vollen roten Lippen sah sie ihn an. »Wissen die jetzt, wo ich bin?«
    Sie hatten mehr Interesse an ihm gezeigt.

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