Kuessen gut, alles gut
die Antwort zu kennen glaubte.
»Was? Ich liebe dich zu schreien, wenn ich komme?« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich hab dir doch gesagt, ich bin nicht romantisch.«
Volltreffer, genau das hatte sie sich gedacht. »Ich glaube nicht, dass ich geschrien habe.« Er war zu beherrscht, selbst auf dem Höhepunkt der Ekstase.
»Und ob du geschrien hast.«
Sie verbarg ihr Lächeln hinter ihrem Kaffeebecher. »Vielleicht hab ich die Stimme ein wenig gehoben. Angesichts des Tiers in dir konnte ich nicht anders.«
Er lachte. Ein sexy, maskulines Lachen. »Du scheinst mir ans Herz zu wachsen. Das war sogar richtig komisch.«
»Danke.«
»Nichts zu danken, Boots.«
Jetzt kam die Frage, die sie sich schon seit Biloxi stellte. »Bist du echt sexuell enthaltsam?«
Er richtete den Blick auf die Straße. »Ganz offensichtlich nicht mehr.«
»Wegen letzter Nacht?«
»Ja. Ich weiß, dass du gleich behauptest, dass das, was wir gestern Nacht gemacht haben, kein Sex war. Glaub, was du willst. Ich verurteile dich nicht, aber ich weiß es besser.«
Sie hatten keinen Sex gehabt. Sie hatten rumgemacht. Das war ein Unterschied, doch sie hatte keine Lust, Haarspalterei zu betreiben und sich mit ihm zu streiten. Nicht, solange die Empfindungen noch in ihrem Körper nachklangen.
»Warum bist du, oder warst du, sexuell enthaltsam? Da du ganz offensichtlich keine Jungfrau mehr bist, ist der Zug doch längst abgefahren. Du bist ein attraktiver, gesunder Mann und …« Sie schnappte entsetzt nach Luft. »Oder stimmt was nicht mit dir?«
»Nein, aber wenn du dir deshalb Sorgen machst«, sagte er, während sich seine Miene verdüsterte, »findest du nicht, du hättest mich früher danach fragen sollen?«
Unbedingt! Aber er war Beau. Captain America, und sie fühlte sich bei ihm so sicher und geborgen.
»Hättest du mich das nicht gestern Abend fragen müssen?« Er warf ihr einen Blick zu und sah wieder auf die Straße. »Nur damit das klar ist, ich bin absolut sauber.«
»Ich auch.«
»Ich weiß.«
»Woher?« Er war echt nervig. »Bist du doch ein Geheimagent und auch noch Undercover-Gynäkologe?«
»Mein Gesicht war näher an deiner Möse als dein Gynäkologe.« Wieder sah er sie an. »Es wäre mir aufgefallen.«
»Du hast einen Gesundheitscheck gemacht?«
»Na klar. Ein Mann kann nicht vorsichtig genug sein, was er in den Mund nimmt.«
Er hatte recht. Er war kein Romantiker, und es war höchste Zeit, das Thema zu wechseln. »Hat dir eine Frau das Herz gebrochen? Bist du deshalb enthaltsam?«
»Nein.«
Das war alles? Nur ein »Nein«? Was brachte einen Mann dazu, den Frauen abzuschwören? Einen gut aussehenden Mann wie Sergeant Beau Junger. »Steckst du in der Midlife-Crisis?«
»Nein.« Stirnrunzelnd griff er nach einer Flasche Wasser im Getränkehalter. Während er den Verschluss aufschraubte, steuerte er den SUV mit dem Unterarm weiter. »Bis dahin hab ich noch ein paar Jahre.«
Sie dachte an ihren Exfreund, der ihren Mantel von Banana Republic geklaut hatte. »Hast du eine bisexuelle Krise?«
Er verschluckte sich an seinem Wasser. »Was?« Er sah sie entgeistert an und wischte sich ein paar Tropfen vom Kinn. »Nein. Ich hab keinerlei Krise, Herrgott.« Er konzentrierte sich wieder auf die Straße und schob die Flasche zurück in den Halter. Diesmal fügte er hinzu: »Kann man nicht mal enthaltsam sein, ohne gleich eine Krise zu haben? Vielleicht will ich einfach, dass mir Sex zur Abwechslung mal was bedeutet, mit einer Frau, die mir was bedeutet, okay?«
»Oh.« Das versetzte ihr einen Stich in der Brust, und sie drehte abrupt das Gesicht weg. »Oh, wow.«
»Scheiße. So war das nicht gemeint.«
Das glaubte sie ihm nicht, und sie wusste nicht, was sie mehr verletzte. Dass sie ihm nichts bedeutete, oder dass ihm ihre gemeinsame Nacht nichts bedeutete. Auch wenn sie wirklich nichts bedeutete. Oder etwas bedeuten musste. Oder … oder sollte. Aber es fühlte sich so an, als ob es so wäre. Zumindest für sie. »Tut mir leid, dass ich dich zum Rummachen gezwungen habe.«
»Du bist nicht groß und stark genug, um mich zu irgendwas zu zwingen.« Zu seiner eigenen Überraschung griff er nach ihrer Hand. Die Wärme seiner Berührung breitete sich aus und kribbelte von der Innenseite ihres Handgelenks bis zu ihrem Ellbogen. »Ich hab gestern Nacht nichts getan, an das ich nicht ständig gedacht hätte, seit ich dich letzte Woche zum ersten Mal in diesen knappen Ledershorts gesehen habe.«
Sie warf ihm einen Blick zu
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