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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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geglaubt, dass ihr Leben zerstört war, und so war es vermutlich auch.
    Aber vielleicht war es besser so. Immerhin hatte sie ihre Schwester und einen 1,83 Meter großen Marine kennengelernt, der Gefühle in ihr auslöste, die sie noch nie gespürt hatte. Bei ihm wurde ihr ganz warm ums Herz und ihre Haut ganz kribbelig. Er gab ihr Sicherheit und Mut, obwohl sie sich immer auf ihre eigene Stärke verlassen hatte.
    Erst als sie auf ihrer Schulter eine Hand spürte, die sie wach rüttelte, merkte sie, dass sie eingeschlafen war.
    »Stella, komm nach unten und iss was.«
    Ihre Augenlider öffneten sich flatternd, und sekundenlang war sie so verwirrt, dass sie glaubte, mit Beau im Hotelzimmer zu sein.
    »Komm nach unten und iss was«, wiederholte Sadie. »Die Jungs sind hier und wollen Tontauben schießen.«
    »Welche Jungs?«
    »Vince, Blake und Beau.«
    Sie war auf der JH-Ranch bei ihrer Schwester. »Wie spät ist es?«
    »Drei Uhr.«
    Stella setzte sich ruckartig auf. »Am Nachmittag?«
    Sadie lachte. »Du bist eine Weile weggedämmert. Wahrscheinlich der Tequila.«
    Das, die letzten acht Tage und dazu noch die letzten zwei Nächte, in denen sie nur sehr wenig geschlafen hatte.
    Stella duschte nur rasch und warf sich in den Jeansrock und das blaue Holzfällerhemd, das sie in New Orleans aufgetan hatte. Dazu passend zog sie sich ihren blauen Slip mit dem dazugehörigen BH und ihre juwelenbesetzten Flip-Flops an. Sie legte Mascara und Lippenstift auf und ging mit noch feuchten Haaren an den alten Porträts im Treppenhaus vorbei die Vordertreppe zum Eingangsbereich hinab.
    Als sie Beau im Wohnzimmer am Kamin stehen sah, standen ihr Herz und ihre Füße still. Das Licht vom Geweihstangen-Kronleuchter leuchtete auf seinem markanten Profil und seinen blonden Haaren. Er betrachtete das Pferdegemälde und sah dabei so attraktiv und selbstsicher aus, so männlich, dass sie nicht glauben konnte, dünne Männer mit Irokesenfrisuren und Eyeliner jemals auch nur annähernd attraktiv gefunden zu haben. Er trug ein schwarzes T-Shirt, eine beigefarbene Cargohose und am Handgelenk seine große Armbanduhr.
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte sie, als sie den Raum betrat. »Du bist weggegangen, ohne dich zu verabschieden.«
    Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu. Seine grauen Augen musterten sie von Kopf bis Fuß und wärmten jede Stelle, die sie berührten. »Tut mir leid.«
    »Hast du mich vermisst?«
    Er lächelte. »Na klar, Süße.«
    Süße? Er hatte sie noch nie Süße genannt. Boots gefiel ihr besser. »Ich hab dich letzte Nacht vermisst«, raunte sie ihm zu.
    Er drehte sich zu ihr um und nahm ihre Hand. Seine tiefe Stimme senkte sich. »Was hast du am meisten vermisst?«
    »Deinen Mund auf meiner …« Sie hielt inne, als er ihre Hand zum Mund führte und sie auf die Finger küsste. Irgendwas war anders an den grauen Augen, die sie ansahen. Sie konnte es nicht ganz festmachen, aber sein Gesicht sah ein bisschen voller aus. Eine Narbe kerbte sein Kinn ein, und sie zog die Hand weg. »Sie sind nicht Beau.«
    Er schüttelte den Kopf. »Blake Junger, und Sie müssen Stella sein.«
    Die Ähnlichkeit mit Beau war so unheimlich, dass sich die Härchen auf ihren Armen aufstellten. Wie wenn eine von den Prophezeiungen ihrer Großmutter wahr wurde. »Ja.«
    »Kein Wunder, dass er nicht über Sie sprechen will.«
    Bis auf die Narbe und das undefinierbare Etwas in seinem Blick waren sie von den blonden Haaren bis zum Klang ihrer Stimmen perfekte Doppelgänger.
    »Sie sind genauso schön wie Ihre Schwester Sadie.«
    »Danke.« Sie lächelte zu ihm auf. »Und Sie sind so gut aussehend wie Ihr Bruder.« Vielleicht noch einen Tick charmanter, aber seine Stimme machte sie nicht kribbelig wie Beaus.
    »Stella«, sprach Beau sie an, der jetzt ebenfalls den Raum betrat. »Sadie sucht dich. Sie hat Sandwiches gemacht.«
    Sie wandte sich zu ihm und versuchte nicht einmal, ihr Lächeln zu verbergen. »Ich sterbe vor Hunger.«
    Seine grauen Augen musterten sie genauso intensiv, wie es sein Bruder getan hatte, doch statt eines kleinen warmen Gefühls fing jede Stelle ihres Körpers Feuer, die sein Blick berührte. »Wie ich sehe, hast du meinen Bruder kennengelernt.«
    Sie sah von einem zum anderen. Es war wie in einem Science-Fiction-Film über Klone. Sie waren sogar gleich angezogen. Irre. »Beau behauptet, er sei der gute Zwilling. Stimmt das?«
    »Kommt drauf an.« Blake zuckte mit einer kräftigen Schulter und hob den Blick von ihr

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