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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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konnte. »Ich vergesse immer, wie die Leute uns anstarren.«
    Blake steckte sich ein Stück Toast in den Mund und blickte auf. Er kaute und spülte es mit Kaffee runter. »Ich glaube, das liegt eher an deiner Beifahrerin der letzten Woche. Sie brennen sicher darauf, dich über Sadies Schwester auszuhorchen.«
    Beau widmete sich wieder seinen Brötchen. »Ich hab sie doch gestern Abend erst abgesetzt.«
    »Wir sind hier in einer Kleinstadt, und die Ranch hat viele Angestellte.« Blake stellte seinen Kaffee wieder auf dem Tisch ab.
    »Das muss dein Bruder sein«, sprach sie eine harsche Stimme vom Gang aus an. Beau sah zu einer älteren Frau mit einem Turm aus grauen Haaren und einem Haufen Falten auf. Von ihren Ohrläppchen baumelten kleine Cowboystiefel, und sie trug ein weißes T-Shirt mit einem Sturmgewehr und dem alten patriotischen Slogan Come and Take It drauf.
    »Hallo, Luraleen.« Blake erhob sich höflich und reichte ihr die Hand.
    »Ach du.« Sie schlang ihre dürren Arme um Blakes Brust. »Du weißt doch, dass ich die Leute gern umarme.«
    Blake grinste. »Allerdings.« Er deutete auf Beau, der seine Gabel weglegte und nun ebenfalls aufstand. »Beau, das ist Vince’ Tante, Luraleen Jinks.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Miss Jinks.« Er hielt ihr die Hand hin, doch sie wickelte sich um ihn wie eine dürre Krake.
    »Sagen Sie Luraleen zu mir«, sagte sie und ließ ihn zum Glück wieder los. »Setzt euch wieder, Jungs. Ich will euch nicht vom Frühstücken abhalten. Mittwochs gibt’s im Wilden Kojoten richtig gute Brötchen, weil dann dieser Russe Ralf in der Küche steht.« Sie sah sich verstohlen um und fügte aus dem Mundwinkel hinzu: »Kommt bloß nicht am Wochenende her. Von Freitag bis Sonntag kocht Sarah Louise Barnard-Conseco. Ihre Brötchen sind ungenießbar. Wahrscheinlich weil ihr Gatte in San Quentin einsitzt und sie zu Hause keinen hat, den sie bekochen kann.« Dann fügte sie hinzu, als hätten sie danach gefragt: »Wegen Mordes.«
    Beau warf seinem Bruder einen Blick zu, der bloß mit den Achseln zuckte. »Das merk ich mir, Miss Jinks. Hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Er machte Anstalten, sich wieder zu setzen, aber sie war noch nicht fertig.
    »Und natürlich, Sie haben gerade Clive Hollowells uneheliche Tochter hergebracht, damit sie endlich Sadie Jo kennenlernen kann.« Ihre blauen Augen bohrten sich in Beaus, als erwartete sie eine Antwort. Er schwieg, doch sie erwiderte den Gefallen nicht. »Ist das nicht ein Skandal? Wer hätte das gedacht?« Sie schüttelte fassungslos den Kopf. »Haben Sie sie gut kennengelernt? In den vielen Tagen mit ihr ganz allein? Nur Sie und sie? Ich vergesse immer, wie die Kleine heißt. Was sagten Sie, wie ihr Name war?«
    »Das hab ich nicht gesagt, Miss Jinks.« Beau versüßte ihr die Neuigkeit mit einem Lächeln. »Ich darf Ihnen nichts sagen. Wenn Sie etwas über Sadies Schwester wissen wollen, müssen Sie schon mit Sadie selbst reden.«
    Luraleens Augen verengten sich zu Schlitzen. »Die Kleine sagt ja keinem was. Hält sich für was Besseres.« Endlich schlurfte sie davon. »Hat ihren armen Daddy all die Jahre im Stich gelassen«, brummelte sie.
    Die Brüder setzten sich wieder, und Blake nahm seinen Kaffee. »Diese Luraleen ist ein Knaller.«
    Beau griff nach seiner Gabel. »Wohl eher durchgeknallt.«
    »Sie ist schon in Ordnung. Ich hab sie ein bisschen kennengelernt, als ich Vince geholfen habe.« Er machte sich wieder über sein Rührei her. »Was haben du und Sadies Schwester so gemacht?«, fragte Blake und stieß ein amüsiertes Lachen aus. »Die vielen Tage allein im Wagen. Nur du und sie?«
    Im Wagen? »Nicht viel. Ich hab Geschäftliches erledigt, während sie Musik gehört hat.«
    »Was denn für Geschäfte? Bist du immer noch enthaltsam?«
    Er hatte es mit Blake zu tun. Beau musste auf der Hut sein. Was Stella und er getan hatten, ging keinen was an. »Was interessiert es dich?«
    »Das ist nicht normal.« Er wartete, bis die Kellnerin ihnen Kaffee nachgeschenkt hatte und wieder abzog. »Es macht einen nervös und gereizt.«
    Beau hielt es für das Beste, nicht direkt darauf zu antworten. »Mom treibt sich auf Facebook rum und hat meine Exfreundinnen geadded.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Was bedeutet, dass sie auch deine Exfreundinnen kontaktiert.«
    Blake nickte. »Mimi Van Hinkle hat Mom ihre Telefonnummer gegeben und wollte, dass ich sie anrufe.«
    »An Mimi Van Hinkle erinnere ich mich nicht.«
    »Zehnte Klasse. Lange

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