Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
meine Schwestern über sie reden. Sie war anscheinend wirklich verärgert. Wir haben eine gute Beziehung. Ich bin nicht daran gewöhnt, mit ihr verkracht zu sein.“
„Also rede noch einmal mit ihr.“
„Ja, vielleicht. Ich will mal ein paar Tage abwarten. Ich würde mich auch entschuldigen, nur habe ich nichts falsch gemacht. Wir sind eine Familie, in der die Dinge besprochen worden. Sie undDad haben uns immer dazu ermuntert. Keine Geheimnisse. Aber jetzt stehen wir da und ignorieren einen sehr großen Mann.“
Simon kannte keine engen Familienbande, daher konnte er nicht nachvollziehen, was sie fühlte. Eins wusste er allerdings – Montana war verletzt, und er musste ihr helfen.
„Vielleicht ist es ihr peinlich und sie möchte nicht, dass ihr das wisst.“
„Was sollte ihr daran peinlich sein? Ein alter Freund? Max ist ein toller Mann. Ich schätze, was mir Angst einjagt, ist, dass ich immer geglaubt habe, Dad wäre die große Liebe ihres Lebens gewesen. Aber was, wenn sie auch Max geliebt hat?“
„Menschen können mehr als eine Person lieben.“
„Andere Menschen ja, aber nicht meine Mutter.“
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und streichelte Cece. „Ein sehr rationaler Gedanke.“
„Ich weiß.“ Sie seufzte. „Wie gesagt, ich streite normalerweise nicht mit meiner Mom, und es gefällt mir nicht. Aber gut, genug von mir. Mit wem hast du eben gesprochen? Ist es okay, wenn ich das frage? Es hörte sich an, als würdest du über eine Reise sprechen.“
„Mein Einsatz nach dem nächsten.“
„Oh.“
Sie schaute kurz in ihren Schoß, hob den Kopf aber gleich wieder und sah ihn an. „Wohin soll’s denn gehen?“
„In die Appalachen-Region oder nach Pakistan.“
„Das ist ein großer Unterschied.“
„In beiden Gegenden gibt es Armut und Menschen, die meine Hilfe brauchen.“
„Wie wirst du dich entscheiden?“
„Ich habe jemanden, der mir Hintergrundinformationen schickt. Wenn ich mir die Fälle angesehen habe, werde ich mich entscheiden, an welchem Ort ich nötiger gebraucht werde.“
„Und warum bist du dann überhaupt nach Fool’s Gold gekommen?“
„Das Krankenhaus hat ein Programm auf die Beine gestellt,durch das Dutzende von Patienten aus mehreren Staaten hierher gebracht werden konnten. Auch Kinder aus Mexiko. Ich muss nicht in ein Land der Dritten Welt gehen, um etwas zu bewirken. Ich gehe dorthin, wo ich glaube, das meiste ausrichten zu können.“
„Ich freue mich, dass du dich für uns entschieden hast.“
Simon wartete auf mehr, auf eine Andeutung, dass er bleiben sollte, oder einen Versuch, ihm Schuldgefühle einzuflößen. Stattdessen lächelte sie.
„Du und Cece, ihr kommt euch langsam wirklich nah, was?“
„Sie ist ein Mädchen ganz nach meinem Geschmack.“
„Weil sie dich so anbetet?“
„Das auch, ja.“
„Du bist auch bloß ein typischer Mann.“
Er wusste, dass das nicht stimmte, aber er hörte es trotzdem gern.
Mit dem Hund im Arm stand er auf. „Geht’s dir wieder besser?“
Auch sie erhob sich. „Ich schätze ja. Ich werde mit meiner Mom reden, und alles wird sich wieder einrenken.“
„Kann ich dir irgendwie helfen?“
„Das hast du bereits. Es hat gutgetan, darüber zu sprechen.“ Sie nahm ihm Cece ab. „Ich mache einen kleinen Spaziergang mit ihr und bringe sie anschließend wieder hierher.“
Er warf einen Blick auf die Uhr. „Ich muss mich auf eine Operation vorbereiten.“
„Okay, dann schau ich bei Kalinda vorbei und sehe, ob Cece dortbleiben kann. Wenn nicht, nehme ich sie mit zu Max.“
Simon wartete darauf, dass sie ihn noch weiter nach seinen Reiseplänen fragen oder ihm nahelegen würde, zu bleiben. Aber sie gab ihm nur einen kleinen Kuss, spazierte aus dem Büro und ließ ihn sehr allein zurück.
„Nun halt doch mal still!“, schimpfte Dakota und prüfte die Heißwickler auf Montanas Kopf. „Die müssen noch länger drinbleiben.“
„Wie lange denn noch? Sie tun mir weh.“ Montana bemühte sich nach Kräften, die Hitze zu ignorieren, die gefährlich nah an ihrem rechten Ohr brannte. Normalerweise war sie eher für Lockenstäbe, aber bei Heißwicklern hielten die Locken einfach länger.
„Du bist so ein Baby“, hielt Nevada ihr vor, die sich auf dem Bett fläzte und in einer Zeitschrift blätterte.
„Sagte die Frau in Jeans und T-Shirt.“
„Ich bin schließlich nicht diejenige, die zu einer noblen Benefizveranstaltung geht, und muss mich nicht in Schale werfen.“
Montana stand im
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