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Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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weiß.“
    Er legte seine Hand an Kalindas Gesicht und spürte die Hitze des Fiebers. Die diensthabende Krankenschwester hatte ihn bereits bei seiner Ankunft auf der Station informiert, dass die Ergebnisse der letzten Blutuntersuchung dieselbe Geschichte erzählten. Das Mädchen sprach auf ihre Behandlungen nicht an, ihre Organe versagten, und es war kein Wunder in Sicht, das sie retten könnte.
    Bei Verbrennungen entstand der Schaden nicht nur im ersten Moment. Lange nachdem die Flammen erloschen waren, wirkte er weiter fort. Die Heilung erschöpfte den Körper, und der Schock, den das Geschehen ausgelöst hatte, dauerte viel länger, als irgendjemand wissen konnte. Kalindas wertvolle Reserven waren bereits dadurch verbraucht, dass sie so lange durchgehalten hatte.
    Kalinda schlug die Augen auf. „Hi, Dr. B., mir geht’s nicht so gut.“
    Er nahm ihre Hand in seine Hände. „Ich weiß.“
    Auf der anderen Seite des Bettes stellten ihre Eltern sich neben sie.
    „Hey, Baby“, murmelte ihre Mutter. „Du musst durchhalten. Das weißt du doch, nicht wahr?“
    Kalinda fuhr fort, ihn anzustarren. „Ich habe Schmerzen.“
    „Können Sie ihr nicht etwas geben?“, forderte Fay.
    Simon warf einen Blick auf den Infusionsbeutel und stellte fest, dass sie bereits eine hohe Dosis bekam. „Sie erhält so viel, wie sie vertragen kann.“„Sie müssen etwas tun.“
    „Es ist in Ordnung, Mom“, flüsterte Kalinda. „Es geht schon. So schlimm sind die Schmerzen auch wieder nicht.“
    Beim Anblick des tapferen kleinen Mädchens, das versuchte, seine Eltern zu trösten, empfand Simon einen Schmerz, der ihn innerlich zerriss.
    „Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, sagte er ihr, wobei er sein Bestes gab, um optimistisch und positiv zu klingen.
    „Die Operationen sind mir egal. Ich kann sowieso nie mehr hübsch sein.“
    „Doch, das kannst du. Ich kann dich wieder hübsch machen.“ Oder zumindest normal aussehen lassen, dachte er grimmig. Letztendlich würde das reichen.
    „Nein, kannst du nicht.“ Ihre blauen Augen blickten in seine Seele. „Du gehst von hier weg.“
    Es traf ihn, als hätte sie auf ihn geschossen.
    Natürlich hat sie recht. Wie könnte sie ihm vertrauen? Er hatte nie gesagt, dass er bleiben würde. Jemand anderes würde beenden, was er begonnen hatte. Jemand anderes würde ihr beistehen.
    Er wusste nicht, was er ihr sagen sollte. Es hatte schon andere Kinder gegeben, die ihn angefleht hatten zu bleiben, aber er hatte nie auf sie gehört. Immer hatte er gewusst, dass er woanders gebraucht wurde. Er hatte seine Patienten verlassen, genau wie seine Ärzte ihn verlassen hatten.
    Der Unterschied war, dass seine Ärzte gegangen waren, weil sie ein eigenes Leben hatten. Familien, Verpflichtungen. Er ging, weil …
    In diesem Augenblick fiel ihm nicht mehr ein, warum, er wusste nur, dass es wichtig war.
    „Es wird mir bessergehen, wenn du bleibst“, flüsterte Kalinda und hielt ihm die Hand hin. „Pfadfinderehrenwort.“
    Genauso hatte Reese ihr versprochen, sie zu heiraten, wenn es sonst niemand tat. Für dieses kleine Mädchen war das Pfadfinderehrenwort von Bedeutung.
    Simon wollte sie nicht belügen, aber er wollte sie auch retten.Bleiben? Unmöglich. Dennoch bewegte er seine Hand mit ausgestrecktem kleinem Finger auf ihre zu.
    Bevor sie sich jedoch berührten, begannen die Monitore Alarm zu schlagen. Rote Lampen blinkten und Summ- und Heultöne erfüllten den kleinen Raum. Kalindas Hand fiel aufs Bett, ihre Augen verdrehten sich nach hinten und sie verlor das Bewusstsein.
    Simon merkte sich sämtliche Daten und warf die Krankenakte auf einen Stuhl.
    „Treten Sie zurück“, forderte er die Eltern auf. Es war nicht nötig, nach Hilfe zu rufen. Sowie der Alarm einsetzte, war das Team auch schon unterwegs.
    Er beugte sich über Kalinda und bog ihren Kopf zurück. Im selben Moment, als das Herzüberwachungsgerät den Herzstillstand anzeigte, begann er mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, indem er tief und rhythmisch in ihren Mund atmete.
    Sein Kopf wurde leer, während er sich auf das konzentriert, was er tat, auf die mechanischen Bewegungen, die sie retten konnten. Weniger als eine Minute nach dem ersten Warnton platzte ein ganzer Schwarm von Menschen in den Raum. Das Reanimationsteam, das auf den Alarm reagiert hatte.
    Simon wurde beiseitegeschoben. Er machte den Spezialisten Platz und ging zu den Eltern, um sie mit sich aus dem Zimmer zu ziehen.
    Fay wurde von Weinkrämpfen geschüttelt.

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