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Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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unten. Ob sie nun kam oder nicht, er war es ihr schuldig, auf sie zu warten. Das sollte seine Buße sein.
    Als er aber in die Lobby kam, sah er außer ihr niemand anderen. Die langen goldblonden Haare, die ihr über die Schultern fielen. Das blassblaue Sommerkleid, das den Blick auf ihre Arme und Beine freigab. Montana war schön und sexy, und er begehrte sie mit einer Verzweiflung, die ihm die Sprache verschlug.
    Er bemerkte, dass auch andere Männer sie anschauten, und am liebsten hätte er ihnen den Blick verstellt. Der ganzen Weltwollte er verkünden, dass sie sein war und kein anderer sie haben konnte. Dieser primitive Drang schockierte ihn. Das war nicht er. Er hatte sich immer unter Kontrolle.
    Außer bei ihr.
    Als sie ihn entdeckte, kam sie lächelnd auf ihn zu. Dieser sinnliche Hüftschwung, überhaupt ihre Art, sich zu bewegen, war so verlockend wie der Gesang der Sirenen.
    „Sieh an, du trägst wieder Jeans. Das machst du nur, um mich zu verwirren, stimmt’s? Wir wissen doch beide, dass du viel mehr der Anzugtyp bist.“
    So sah sie ihn also. Wie hatte sie es noch ausgedrückt? Er hätte einen Stock im Arsch?
    „Wegen gestern“, begann er.
    Montana schüttelte den Kopf. „Wage es nicht, dich zu entschuldigen. Du kannst nicht einfach hergehen und mich so küssen und mir dann sagen, es täte dir leid. Wenn es dir wirklich leidtut, werde ich dir kräftig in den Magen boxen müssen. Ich habe akzeptiert, dass du ein fahrerflüchtiger Küsser bist. Glück für dich, dass du der Beste in der Gegend bist.“
    „Gibt es noch andere?“
    Sie lachte. „Nein. Nur dich.“
    Er spürte, dass sie wirklich nicht böse auf ihn war. Sie zog ihn lediglich ein bisschen auf. Simon hoffte, dass ihr der Kuss gefallen hatte, immerhin hatte sie ihn erwidert. Er hatte ihre Reaktion gespürt, wusste aber trotzdem nicht, ob er vielleicht zu weit gegangen war. Und auch wenn es keine Entschuldigung für sein Verhalten gab, ihre entspannte Art, damit umzugehen, erleichterte ihn ungemein.
    Sie legte ihm eine Hand auf die Brust. Er nahm an, dass das nur eine beiläufige Geste war, dennoch brannte sich diese Berührung tief in seine Seele.
    „Das solltest du öfter tun“, sagte sie und blickte zu ihm hoch.
    „Dich küssen?“
    Sie lachte. „Das hatte ich zwar nicht gemeint, aber ja, vielleicht auch das. Ich hatte an Lächeln gedacht. Du lächelst nichtsehr oft. Ich nehme an, das liegt daran, dass du ein sehr ernster Mensch bist.“
    In ihrer Welt … war es da gut oder schlecht, ernst zu sein? Ein Gefühl sagte ihm, dass es wohl eher in die Kategorie schlecht fallen dürfte, und gern hätte er ihr versichert, dass man mit ihm genauso viel Spaß haben konnte wie mit jedem anderen. Aber er wusste, dass das nicht stimmte, denn sämtlicher Spaß war ihm vor langer Zeit schon ausgebrannt worden.
    Montana ließ die Hand wieder sinken. Für einen kurzen Moment hätte er am liebsten protestiert und ihr gesagt, dass er den physischen Kontakt mit ihr brauchte. Aber er schwieg.
    „Komm, gehen wir“, forderte sie ihn auf. „Meine ganze Familie wartet darauf, dich zu feiern wie den Helden, der du bist.“
    „Ich bin kein Held“, erwiderte er und folgte ihr aus der Hotellobby. Weit davon entfernt.
    Manchmal, nicht allzu oft, aber manchmal wünschte er sich, es wäre alles anders. Dann sah er die Welt um sich herum und wünschte sich, was andere Menschen hatten – Bindungen. Aber wie lautete noch das alte Sprichwort? Was kümmert’s den Mond, wenn Hunde ihn anbellen.
    „Für uns bist du ein Held“, erklärte sie ihm.
    Sie traten hinaus in den warmen Nachmittag. Auf dem Bürgersteig waren erstaunlich viele Familien und Paare unterwegs, die sich im Gehen unterhielten. Nach dem wenigen, was er bisher von der Stadt gesehen hatte, schien sie ein aufgeschlossener, freundlicher Ort zu sein. Wie die Kulisse für einen Film oder eine Sitcom. Nicht, dass ihn das gereizt hätte. Simon würde weiterziehen, wenn seine Zeit hier abgelaufen war.
    Montana ging auf einen verbeulten Subaru-Kombi zu. Ein paar Dellen verunstalteten die Türen, und der Lack war auch schon etwas stumpf. Was jedoch seine Aufmerksamkeit erregte, war der große Hund im Kofferraum. Simon erkannte die großen Augen, das schlabbrige Grinsen und den wedelnden Schwanz, dem nahezu magische Kräfte innewohnten, verheerenden Schaden anzurichten.
    Er blieb neben dem Wagen stehen. „Das ist dieser Hund.“
    „Sag das nicht, als hätte sie eine Krankheit. Ja, das ist Fluffy.

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