Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
Natürlich war der Hund in Ordnung, aber vor allem wollte er einen Menschen sehen, und das war Montana.
    Es war jetzt acht Tage her seit jener Nacht. Acht Tage, seit er ihr die Wahrheit über sich eröffnet hatte und sie ihm erklärt hatte, warum er sich irrte.
    Schon immer hatte er gewusst, dass ihn niemand verstand. Dennoch hatte er sich bei der Hoffnung ertappt, dass sie es begreifen könnte, dass sie erkennen würde, was er durchgemacht hatte. Aber das hatte sie nicht getan.
    Er gab ihr deswegen keine Schuld. Schließlich hatte sie in ihrem Leben keinerlei Erfahrungen gemacht, die sie auf jemanden wie ihn hätten vorbereiten können. Ihre Welt war immer sicher gewesen und freundlich. Sie hatte nicht erleben müssen, dass der wichtigste Mensch in ihrem Leben auf sie losging.
    Er empfand bei diesen Gedanken keine Missgunst. Zu wissen, dass Montana an die Herzensgüte und Freundlichkeit von Fremden glaubte, ließ ihn nachts besser schlafen.
    Er vermisste sie. Und da war sie – die unangenehme Wahrheit. Er vermisste es, sie anzuschauen und mit ihr zu reden. Sie sollte ihm von ihrem Leben erzählen, und dann wollte er Liebe mit ihr machen. Beim ersten Mal ganz langsam, um alles auszukosten, was irgend möglich war, und später hart und schnell, bis sie beide völlig außer Atem gerieten.
    Er schloss den Ordner mit seinen Kurvenblättern und stand auf. Aber bevor er das Büro verlassen konnte, klopfte jemand an die angelehnte Tür.
    „Herein“, rief er.
    Zwei Männer traten ein. Sie waren in seinem Alter und auch etwa so groß wie er. Einer hatte blonde Haare, und den anderen Mann erkannte er wieder. Es war Ethan Hendrix. Simon hatte ihn bei dem Familienpicknick nach dem Autounfall kennengelernt.
    „Stören wir?“, fragte Ethan.
    „Ich bin gerade mit meinem Papierkram fertig geworden. Freut mich, Sie wiederzusehen.“ Die beiden Männer schüttelten einander die Hände.
    Ethan stellte seinen Freund vor. „Das hier ist Josh Golden, der zweite sehr berühmte Sportler in Fool’s Gold.“
    Josh grinste. „Jetzt mach aber mal ’nen Punkt. Glaubst du etwa wirklich, Raoul könnte irgendwelche hundertachtzig plus Kilometer in der Hochgebirgsetappe der Tour de France schaffen?“
    „Aber sicher.“
    Josh kicherte. „Schon klar.“ Er wandte sich an Simon. „Geben Sie es zu, Sie haben schon von mir gehört.“
    Ethan lachte. „Deinen Oberkörper musst du echt nicht extra trainieren, oder? Dein Ego den ganzen Tag herumzuschleppen dürfte Krafttraining genug sein.“
    Lachend konterte Josh: „Du bist doch nur eifersüchtig, weil alle Ladys mich lieben.“
    „Ich bin bloß daran interessiert, dass mich eine Lady liebt. Den Rest überlasse ich dir.“
    Anstatt sich darüber zu freuen, schien Josh in sich zusammenzusacken. „Da ist was Wahres dran. Ich will ja auch nur Charity. Also was soll ich nur mit dem Rest anfangen? Simon? Interessiert?“
    Simon musste feststellen, dass es ihm genauso ging. Auch für ihn gab es nur eine Frau, die in letzter Zeit seine Aufmerksamkeit fesselte. „Ich wäre ein schlechter Ersatz.“
    Sie setzten ihr Geplänkel noch eine Weile fort, und Simon merkte, dass ihm die Unterhaltung Spaß machte, auch wenn er selbst nicht sonderlich viel dazu beitrug. Offensichtlich waren die beiden schon seit langer Zeit miteinander befreundet – eine Sache, die er bei seinem Lebensstil vermisste. Nie war er lange genug an einem Ort, um dauerhafte Verbindungen knüpfen zu können.
    Unwillkürlich fiel ihm ein, wie er mit elf Jahren in der kleinen Küche seiner Mutter stand, während ihm die Ohren noch von der Backpfeife klangen, die gerade auf seiner Wange gelandet war.
    „Er ist eine Missgeburt“, hatte der Freund seiner Mutter sich beklagt und mit dem Arm ausgeholt, um Simon noch einmal zu schlagen. „Sag ihm, er soll aufhören, mich so anzustarren.“
    Anstatt ihn zu verteidigen, hatte seine Mutter ihn angeschrien, er solle aus der Küche verschwinden, und während Simon in sein Zimmer geflüchtet war, hörte er noch, wie der Mann sagte, dass er ein unheimliches Kind sei und irgendwas mit ihm nicht stimme.
    Es war nicht das erste Mal, dass Simon diese Worte gehört hatte. Er wusste nicht, wie er sich einfügen sollte. Er war klüger als alle anderen Kinder und hatte bereits zwei Klassen übersprungen. Die Schule fiel ihm leicht. Er erinnerte sich noch daran, dass er sich gefragt hatte, wie es wohl wäre, zu sein wie alle anderen.
    Das wird mir wohl ewig verborgen bleiben, dachte er und kehrte in

Weitere Kostenlose Bücher