Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
Mädchen, das sich verlieben möchte.“
„Tun das nicht alle?“
„Nein.“
Damit meinte er sich. „Du warst noch nie verliebt?“
„Kein einziges Mal.“
„Das ist zu schade.“
„Warum? Ich bin zufrieden.“
„Möchtest du nicht glücklich sein?“„Glück ist schwer fassbar. Mir reicht meine Arbeit.“
Sie wusste, dass er sich irrte, glaubte allerdings nicht, dass es Sinn hatte, ihm das zu sagen.
„Warum bist du nicht verheiratet?“, fragte er sie.
Sie brauchte einen Augenblick für die Umstellung von Fragerin auf Befragte. „Niemand hat mich je gebeten. Ich hatte zwei ernsthafte Beziehungen, aber beide Männer haben mich verlassen. Sie waren nicht in mich verliebt. Ich war nicht …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich war ihnen nicht gut genug. Einer hat mich betrogen, und der andere hat einfach Schluss gemacht. Letzterer hat mir ständig gesagt, dass ich ‚perfekt‘ wäre, wenn ich nur meinen Kleidungsstil ändern würde oder meinen Haarschnitt oder mein Make-up. Irgendwann sah es so aus, als wäre die Liste, wie ich mich verbessern könnte, endlos.“
Sie gab sich die größte Mühe, die Worte so auszusprechen, als würde die Wahrheit sie nicht verletzen.
„Das waren Idioten.“
„Danke.“
„Das sage ich nicht aus Höflichkeit, Montana. Du gehörst zu den Frauen, von denen Männer träumen.“
Seine Feststellung verschlug ihr den Atem.
„Sogar du?“, fragte sie, bevor sie sich bremsen konnte.
„Ganz besonders ich.“ Seine graugrünen Augen verdunkelten sich. „Wenn ich nach einer dauerhaften Beziehung suchen würde.“
„Richtig.“
„Und du gehörst zu den Frauen, die das ‚auf ewig‘ suchen.“
Sie wollte ihm nicht zustimmen, konnte sich aber offenbar nicht davon abhalten zu nicken.
„In ein paar Wochen gehe ich nach Peru und danach irgendwo anders hin.“ Er blickte in seinen Kaffee und sah sie gleich wieder an. „Ich könnte mal zu Besuch wieder herkommen.“
„Aber nicht, um zu bleiben.“
„Nein“, sagte er mit Entschiedenheit. „Nicht, um zu bleiben.“
11. KAPITEL
N ormalerweise nahm Montana an den Sitzungen des Stadtrats nicht teil. Ihre Arbeit hatte noch nie etwas mit Politik zu tun gehabt, auch nicht, als sie vor ihrem Job bei Max Teilzeit-Bibliothekarin war. Aber Bürgermeisterin Marsha hatte sie darum gebeten, also war sie gekommen.
Die Tagesordnung entsprach in etwa dem, was sie erwartet hatte: Informationen über den Straßenbau, in diesem Fall ein Projekt, das aus der Staatskasse finanziert wurde; ein paar Genehmigungsverfahren; ein Update zum Sommerfest, das in nur zwei Tagen bevorstand.
Gladys, die Stadtkämmerin, wandte sich an die Bürgermeisterin: „Ich nehme an, Montana ist hier, um über die Angelegenheit Dr. Bradley zu sprechen.“
„Genau.“ Die Bürgermeisterin lächelte Montana zu. „Wie steht es um unser Projekt?“
Montana machte sich klar, dass der Themenwechsel sie nicht überraschen sollte. Wenn sie auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht hätte, wüsste sie, warum man sie zu der Sitzung eingeladen hatte. Unglücklicherweise fiel ihr partout nichts dazu ein.
„Ich, ähm, ich weiß nicht, was ich euch sagen soll.“
„Gefällt es ihm in Fool’s Gold?“, fragte Marsha.
„Ja. Alle waren sehr entgegenkommend, und ich glaube, das weiß er zu schätzen. Er ist aber kein sonderlich geselliger Mensch, und ich habe nicht feststellen können, dass er irgendwelche Hobbys hat.“
„Er war mit Josh und Ethan Golf spielen“, bemerkte ein anderes Mitglied des Stadtrats. „Raoul Moreno hat sich bei den letzten neun Löchern noch dazugesellt.“
„Kannst du dir vorstellen, dass er durch berühmte Sportler zu beeindrucken ist?“, fragte Marsha allen Ernstes. „Soll ich Josh und Raoul nahelegen, mehr Zeit mit ihm zu verbringen?“
Montana fühlte aller Augen auf sich gerichtet und tat, was siekonnte, um sich vor Verlegenheit nicht zu winden. „Eher nicht. Er ist nicht der Typ Mann. Er ist ruhig und nachdenklich, und scheint sich nur wohl zu fühlen, wenn er sich um seine Patienten kümmert.“
„Dann nehme ich mal an, dass ihr noch keinen Sex hattet?“, fragte Gladys.
Die Hitze schoss Montana in die Wangen.
„Das geht uns nichts an“, verkündete Marsha bestimmt. „Ich hatte Montana gebeten, sich mit ihm anzufreunden, ihm die Stadt zu zeigen und ihm zu erklären, welche Vorteile es hat, hier zu leben. Man kann nicht von ihr erwarten, dass sie zum Wohle der Stadt ihr … ähem, alles gibt.“
„Zu
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