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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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worden! Noch dazu von Louie! Sie fragte sich, wie lange er schon dort stand. Ob er mit angehört hatte, dass sie sich die Brüste liften lassen wollte? Aber sie traute sich nicht zu fragen. In Zeitlupe wandte sie sich zu ihm um und zermarterte sich das Hirn, was sie zu ihm sagen konnte.
    Zum Glück hatte Lisa damit kein Problem. »Bist du dir sicher, dass er nicht mit den Zwillingen ausgeht?«
    »Klar«, antwortete er und verkündete mit todernster Miene: »Nick ist monogam.«
    Delaney sah Lisa belustigt an, und sie prusteten los.
    »Was ist daran so komisch?«, wollte Louie wissen. Er verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, und seine dunklen Augenbrauen bildeten eine auffällige Linie auf seiner Stirn.
    »Du«, antwortete Lisa und küsste ihn auf den Mund. »Du bist durchgeknallt, aber genau das liebe ich an dir.«
    Louie legte den Arm um Lisas Taille und zog sie fest an sich. »Ich liebe dich auch, alu gozo .«
    Niemand hatte Delaney je exotische Koseworte ins Ohr geraunt  – es sei denn, sie zählte »Besorg’s mir, Baby!« mit. Kein Mann hatte sie je so geliebt, wie Louie offensichtlich Lisa liebte. Und das würde wahrscheinlich auch keiner, solange sie hier in Truly festsaß und nichts Besseres zu tun hatte, als die Hunde auszuführen. Es musste doch noch was anderes geben als Hundekacke aufzulesen. »Weißt du, wem das Gebäude neben euch gehört?«
    »Jetzt dir.« Louie zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Vielleicht auch deiner Mutter. Das hängt vermutlich davon ab, wie die Sache mit dem Testament deines Vaters ausgeht.«
    »Mir?« Als sie das vernahm, grinste sie breit.
    »Ja. Henry hat der ganze Block gehört.«
    »Auch eure Büros?«
    »Ja.«
    Sie musste über vieles nachdenken und trat einen Schritt zurück. »Tja, danke für die Einladung«, meinte sie entschuldigend, fest entschlossen, den Rückzug anzutreten, bevor Nick ihr zu nahe kam.
    »Du bist doch gerade erst gekommen«, protestierte Lisa. »Bleib noch bis zum Feuerwerk. Louie, sag ihr, dass sie noch bleiben soll.«
    »Bleib doch noch«, bat Louie, nahm den Bota, der von seiner Schulter hing, und hielt ihn ihr hin.
    Na toll! Wenn sie sich jetzt abseilte, würde sie dastehen wie
ein Feigling. Sie nahm ihm den Schweinslederbeutel ab und fragte: »Was ist das?«
    »Txakoli.« Als sie keine Anstalten machte zu trinken, fügte er hinzu: »Rotwein. Für besondere Anlässe und hohe Festtage.«
    Delaney hob den Trinkbeutel und wurde von einem dünnen Strahl aufs Kinn getroffen, noch bevor sie ihn an den Mund gesetzt hatte. Der Wein war süß und stark, und als sie den Bota wieder sinken ließ, bekleckerte sie prompt ihren Hals mit Wein. »Ich sollte mich wohl lieber an Gläser halten«, witzelte sie und wischte sich Kinn und Hals trocken.
    Der Bota wurde ihr von hinten entrissen. Entrüstet drehte sie sich um und starrte direkt auf eine breite Brust und einen ausgewaschenen grünen Baumwollstoff. Ihr Magen krümmte sich zusammen, während sie den Blick langsam über Nicks Lippen zu seinen grauen Augen hob. Die Allegrezza-Jungs hatten die ärgerliche Angewohnheit, sich von hinten an sie ranzuschleichen.
    »Mund auf«, befahl er.
    Sie legte den Kopf schief und sah ihn fragend an.
    »Mund auf«, wiederholte er und hob den Bota hoch über ihr Gesicht.
    »Und was willst du machen, wenn ich es nicht tue? Mich mit Wein bespritzen?«
    Er lächelte sinnlich. »Ja.«
    Daran zweifelte sie keine Sekunde. Als sie den Mund aufmachte, schoss der Wein zwischen ihre geöffneten Lippen. Hilflos musste sie mit ansehen, wie sich Lisa und Louie verdrückten. Wäre sie nicht völlig außer Gefecht gesetzt gewesen, wäre sie ihnen gefolgt. Plötzlich versiegte der Weinstrahl, ohne auch nur einen Tropfen zu hinterlassen. Sie schluckte, leckte sich die Mundwinkel und schwieg.
    »Gern geschehen.«
    Der Wind wehte den Duft seiner Haut zu ihr und ließ sein dichtes, dunkles Haar um seine nackten Schultern flattern. Er roch nach klarer Bergluft, zugleich auch herb und würzig. »Ich hab dich nicht um Hilfe gebeten.«
    »Nein, aber du brauchst eine Menge Txakoli, um dich locker zu machen.« Er beugte sich leicht zurück und hob den Bota. Der Wein spritzte in einem roten Bogen in seinen Mund, und seine Kehle arbeitete, während er schluckte. Feine, schwarze Haare verdunkelten seine Achselhöhlen, und Delaney fiel zum ersten Mal die Tätowierung auf, die seinen rechten Bizeps umgab. Es war ein dünner Dornenkranz, dessen gewundene Stacheln aus schwarzer Tinte auf seiner

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