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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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nachdem, mit wem man damals sprach, hatten Delaney und er es an hundert verschiedenen Orten und in sehr
fantasievollen Stellungen getrieben. Doch welche Version man auch hörte, sie endete immer gleich: Nick Allegrezza hatte seine schmutzigen Finger nicht von Delaney lassen können. Er hatte die Prinzessin geschwängert.
    Henry hatte nicht gewusst, was er glauben sollte. Allein die Möglichkeit , dass an dem Gerücht was dran sein könnte, hatte ihn zur Weißglut gebracht. Er hatte von Nick ein Dementi verlangt, das Nick ihm natürlich verweigert hatte.
    »Warst du es denn?«
    Es war eine echte Ironie des Schicksals. Zehn Jahre danach hatte Henry nichts sehnlicher gewollt, als dass er Delaney ein Kind machte. Nick reichte Gail ein kühles Bier. »Ich hab doch gesagt, du sollst damit aufhören.«
    »Ich hab ein Recht darauf, es zu wissen, Nick.«
    Er sah in ihre blauen Augen und lachte spöttisch. »Du hast auf gar nichts ein Recht.«
    »Ich hab aber das Recht zu wissen, ob du dich mit anderen Frauen triffst.«
    »Das weißt du doch.«
    »Und wenn ich dich bitte, damit aufzuhören?«
    »Dann werde ich das nicht tun«, warnte er sie.
    »Warum nicht? Wir sind uns nahegekommen, seit wir eine Affäre haben. Wir könnten ein wunderschönes gemeinsames Leben haben, wenn du es nur zulassen würdest.«
    Er wusste genau, dass er nicht der einzige Mann auf Gails Liste potenzieller Ehemänner war. Er war nur zufällig der Spitzenreiter. Eine Zeitlang war es amüsant gewesen, in Gails sexueller Hitparade die Nummer eins zu sein. Doch in letzter Zeit hatte sie angefangen, Besitzansprüche an ihn zu stellen, und das nervte ihn. »Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass du von mir nichts erwarten sollst. Ich verwechsele Sex nie mit Liebe. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.« Nick hob
sein Bier an die Lippen und sagte: »Ich liebe dich nicht, aber versuch, das nicht persönlich zu nehmen.«
    Gekränkt verschränkte sie die Arme unter den Brüsten und lehnte sich mit dem Po an die Theke. »Du bist ein Riesenarschloch. Ich weiß nicht, warum ich mir das von dir bieten lasse.«
    Nick trank einen großen Schluck. Sie wussten beide, warum.
     
    Delaney spürte, wie Steve seinen starken Arm um ihre Taille legte und sie an sich zog. Rote, weiße und blaue Raketen explodierten in der pechschwarzen Nacht und ließen leuchtende Funken auf den See hinabregnen, während Delaney austestete, wie sich Steves Umarmung anfühlte. Sie kam zu dem Schluss, dass sie ihr angenehm war. Sie genoss seine Berührung und die körperliche Wärme und fühlte sich endlich wieder lebendig.
    Sie schaute nach links und beobachtete, wie Nick ein Rohr zur Hälfte im Sand vergrub. Vor wenigen Minuten hatte sie die Feuerwerkskörper, die »Onkel Nick« seiner Nichte mitgebracht hatte, mal genauer unter die Lupe genommen. In der Tüte befand sich keine einzige harmlose Wunderkerze.
    Sekundenlang erhellte ein goldener Funkenregen Nicks Profil, und sie wandte den Blick ab. Sie wollte ihm nicht mehr aus dem Weg gehen und ihren Aktionsradius einschränken, nur weil sie ihm nicht begegnen wollte. Genauso wenig, wie sie den Rest ihrer Zeit in Truly wie vergangenen Monat verbringen wollte. Aber sie hatte einen Plan. Ihrer Mutter würde er zwar nicht gefallen, aber das war Delaney egal.
    Und im November fand eine Hochzeit statt, auf die sie sich freuen konnte. Lisa hatte sie noch einmal gefragt, ob sie ihre erste Brautjungfer sein wollte, und Delaney hatte von Herzen gern eingewilligt. Sie erinnerte sich an die vielen Male, als Lisa
und sie sich als Kinder Geschirrtücher am Kopf festgesteckt und so getan hatten, als würden sie zum Altar schreiten. Sie hatten Vermutungen angestellt, wer von ihnen zuerst heiraten würde, und von einer Doppelhochzeit geträumt. Damals hätte keine von ihnen geglaubt, dass sie bis ins reife Alter von neunundzwanzig unverheiratet bleiben würden.
    Neunundzwanzig . Soweit sie wusste, war sie unter ihren alten Schulfreundinnen die Einzige, die nicht wenigstens verlobt war. Im Februar wurde sie dreißig. Eine dreißigjährige Frau ohne eigenes Zuhause und ohne Mann. Über das Zuhause machte sie sich keine Sorgen. Mit drei Millionen konnte sie sich schon bald ein tolles Haus kaufen. Über den Mann schon. Es war zwar nicht so, als bräuchte sie einen Mann, doch manchmal wäre es doch schön, einen um sich zu haben. Sie hatte schon seit Langem keinen festen Freund mehr gehabt, und ihr fehlte das Gefühl, jemandem nahe zu sein.
    Wieder

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