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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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fahren hätte ihr mit zweiundzwanzig auch gefallen. »Klingt gut«, meinte sie, schnitt entgegen der Haarwuchsrichtung und ließ die Haare oben länger.
    »Ist es auch. Wir sollten mal zusammen Ski fahren.«
    Das würde sie sehr gern, doch der am nächsten gelegene Wintersportort lag außerhalb der Stadtgrenzen von Truly. »Ich fahre nicht Ski«, log sie.
    »Und wenn ich dich heut Abend abhole? Wir könnten was essen gehen und nach Cascade ins Kino fahren.«
    Nach Cascade konnte sie auch nicht fahren. »Ich kann nicht.«
    »Und morgen Abend?«
    Delaney hielt die Haarschneidemaschine von ihm weg und schaute ihn im Spiegel prüfend an. Er hatte das Kinn an die Brust gedrückt und sah mit Augen zu ihr auf, die so groß und blau waren, dass sie darin mit dem Boot eine Tour hätte machen können. Vielleicht war er gar nicht zu jung für sie. Vielleicht sollte sie ihm noch eine Chance geben. Dann wäre sie vielleicht nicht mehr so einsam und empfänglich für den Rattenfänger der Pheromone. »Essen gehen«, gab sie nach und nahm die Arbeit wieder auf. »Aber kein Kino. Und wir können nur Freunde sein.«
    Sein Lächeln war eine Mischung aus Unschuld und Arglist. »Du könntest deine Meinung noch ändern.«
    »Werd ich aber nicht.«
    »Und wenn ich versuche, dich umzustimmen?«
    Sie lachte. »Nur wenn du nicht zu aufdringlich wirst.«
    »Abgemacht. Wir gehen es langsam an.«
    Bevor Steve ging, gab sie ihm noch ihre private Telefonnummer. Bis halb fünf hatte sie insgesamt vier Kunden bedient und einen Termin für eine Dauerwelle mit Strähnchenfärben am nächsten Nachmittag vereinbart. Der Tag war gar nicht so schlecht gelaufen.
    Sie war hundemüde und freute sich auf ein langes heißes Bad. Da sie noch eine halbe Stunde hatte, bevor sie dichtmachen konnte, setzte sie sich mit ein paar Büchern über geflochtene
Brautfrisuren gemütlich in einen Salonstuhl. Lisas Hochzeit fand in knapp einem Monat statt, und Delaney freute sich darauf, ihrer Freundin die Haare zu stylen.
    Die Glocke über der Ladentür bimmelte, und als sie aufblickte, kam Louie herein. Tiefrote Flecken überzogen seine Wangen, als hätte er den ganzen Tag draußen verbracht, und er hatte die Hände in die Taschen seines blauen Stoffmantels vergraben. Eine tiefe Falte zerfurchte seine Stirn, und er sah nicht so aus, als sei er gekommen, um sich die Haare schneiden zu lassen.
    »Was kann ich für dich tun, Louie?« Sie stand auf und stellte sich geschäftsmäßig hinter den Ladentisch.
    Er sah sich rasch im Salon um und ließ seinen Blick auf ihr ruhen. »Ich wollte noch mit dir reden, bevor du heute zumachst.«
    »Okay.« Sie legte ihr Flechtfrisurenbuch weg und ließ die Registrierkasse aufspringen. Sie schob ihre Einnahmen in eine schwarze Kunstledertasche, und als er nicht gleich loslegte, sah sie fragend zu ihm auf. »Schieß los.«
    »Ich will, dass du dich von meinem Bruder fernhältst.«
    Delaney blinzelte zweimal irritiert und zog langsam den Reißverschluss der Geldtasche zu. »Aha«, war alles, was sie zustande brachte.
    »Du bist in knapp einem Jahr wieder weg, aber Nick lebt dann immer noch hier. Er muss hier seine Firma leiten und mit all dem Klatsch leben, den ihr zwei auslöst.«
    »Ich hatte nicht vor, irgendwas auszulösen.«
    »Aber das hast du.«
    Delaneys Wangen wurden heiß. »Nick hat mir versichert, dass ihm egal ist, was die Leute über ihn sagen.«
    »Ja, so ist Nick. Er redet ziemlich viel. Manches davon meint er sogar ernst.« Louie verstummte und kratzte sich an der Nase.
»Wie ich schon sagte, du gehst in einem knappen Jahr wieder weg, aber Nick wird sich den Klatsch über euch weiter anhören müssen. Er wird sich davon reinwaschen müssen – mal wieder.«
    »Mal wieder?«
    »Als du das letzte Mal fortgegangen bist, hat man sich ein paar krasse Dinge über Nick und dich erzählt. Sachen, die meine Mutter verletzt haben und Nick auch ein bisschen, glaube ich. Obwohl er steif und fest behauptete, dass es ihm egal war, abgesehen von dem Kummer, den es meiner Mutter bereitete.«
    »Du meinst das Gerücht, dass ich ein Baby von Nick bekomme?«
    »Ja, aber das mit der Abtreibung war noch übler.«
    Delaney blinzelte verwirrt. »Abtreibung?«
    »Erzähl mir nicht, dass du nichts davon wusstest.«
    »Nein.« Sie blickte betreten auf ihre Hände, mit denen sie die Geldtasche umklammert hielt. Die alten Klatschgeschichten verletzten sie, ohne dass sie wusste, warum. Sie gab doch gar nichts darauf, was die Leute von ihr

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