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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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hielten.
    »Tja, irgendwer muss dich irgendwo gesehen und festgestellt haben, dass du gar nicht schwanger warst. Die Leute haben sich erzählt, dass du eine Abtreibung hattest, weil das Kind von Nick war. Andere wiederum glaubten, dass Henry dich dazu gezwungen hat.«
    Sie fing seinen Blick auf, und ein schmerzhafter Stich durchzuckte ihr Herz. Sie war doch gar nicht schwanger gewesen. Warum also machte es ihr überhaupt etwas aus? »Diese Variante ist mir neu.«
    »Hat deine Mutter dir nichts davon erzählt? Ich bin immer davon ausgegangen, dass du deshalb nie zurückgekommen bist.«
    »Keiner hat es je erwähnt.« Aber das wunderte sie nicht. Delaney schwieg eine Weile und fragte: »Hat das denn wirklich jemand geglaubt?«
    »Ein paar Leute schon.«
    Die Behauptung, dass sie wegen Nick eine Abtreibung hatte vornehmen lassen oder dass Henry sie dazu gezwungen hatte, ging weit über eine Beleidigung hinaus. Delaney glaubte an das Recht der Frau auf Selbstbestimmung, bezweifelte aber stark, dass sie selbst je ein Kind abtreiben könnte. Ganz bestimmt nicht, weil sie den Vater nicht mehr mochte, und schon gar nicht, weil Henry es gewollt hätte. »Und was hat Nick geglaubt?«
    Louies dunkle Augen fixierten ihre, bevor er antwortete: »Er hat sich so verhalten wie immer. Als würde es ihm nichts ausmachen. Aber er hat Scooter Finley windelweich geprügelt, als der so dämlich war, es in seiner Gegenwart zu erwähnen.«
    Nick hätte eigentlich wissen müssen, dass sie gar nicht von ihm schwanger sein konnte, und sie war sprachlos, dass das Gerücht ihn überhaupt gekratzt hatte, ganz zu schweigen davon, dass es ihn so getroffen hatte, dass er Scooter verprügelt hatte.
    »Und kaum bist du wieder da, ist ein ganzer Schwung neuer Gerüchte im Umlauf. Ich will nicht, dass mein Bruder und du meine Hochzeit als weiteren Anlass dafür nehmt, noch mehr Klatsch und Tratsch auszulösen.«
    »Das würde ich nie tun.«
    »Gut. Denn ich will, dass Lisa im Mittelpunkt steht.«
    »Ich glaube, Nick und ich gehen uns sowieso den Rest unseres Lebens aus dem Weg.«
    Louie wühlte in seiner Manteltasche und zog zwei Schlüssel heraus. »Das kann ich nur hoffen. Sonst tut ihr euch nur wieder gegenseitig weh.«
    Delaney hakte nicht nach, was er damit meinte. Sie hatte
Nick nie wehgetan. Unmöglich. Um Nick wehtun zu können, hätte er erst mal menschliche Gefühle haben müssen. Aber die hatte er nicht. Sein Herz war aus Stein.
    Als Louie weg war, sperrte Delaney ab. Dann stellte sie sich hinter den Ladentisch und studierte noch andere Bücher mit Flechtfrisuren für die bevorstehende Hochzeit. Sie hatte schon ein paar tolle Ideen, konnte sich aber nicht lange genug konzentrieren, um sich die wichtigen Details vorzustellen.
    Die Leute haben sich erzählt, dass du eine Abtreibung hattest, weil das Kind von Nick war. Andere wiederum glaubten, dass Henry dich dazu gezwungen hat. Delaney legte die Bücher beiseite und schaltete die Lichter aus. Die Behauptung, dass Nicks eigener Vater sie zu einer Abtreibung gezwungen hatte, weil das Baby von Nick war, war so bösartig, dass sie sich fragte, was für ein Mensch etwas so Grausames verbreiten konnte, und ob derjenige je Reue empfunden oder sich die Mühe gemacht hatte, sich bei Nick zu entschuldigen.
    Delaney schnappte sich ihren Mantel und sperrte den Salon hinter sich ab. Nicks Jeep parkte neben ihrem Wagen auf dem kleinen dunklen Parkplatz. Er hat sich so verhalten wie immer. Als würde es ihm nichts ausmachen.
    Sie versuchte, nicht darüber zu grübeln, ob er wirklich so verletzt gewesen war, wie Louie angedeutet hatte. Sie versuchte, kein Mitleid mit ihm zu haben. Nach dem gestrigen Zwischenfall hasste sie ihn.
    Sie war nur bis zur Treppe gekommen, als sie auf dem Absatz kehrtmachte und zur Hintertür seines Büros lief. Sie klopfte dreimal, die Tür schwang auf, und vor ihr stand Nick und sah in einem schwarzen Thermal Crew einschüchternder aus als je zuvor. Er verlagerte sein Gewicht auf einen Fuß und legte fragend den Kopf schief. Überrascht zog er eine Augenbraue hoch, aber er sagte nichts.
    Jetzt, wo er vor ihr stand und das Licht aus seinem Büro auf den Parkplatz strömte, wusste Delaney gar nicht mehr so recht, warum sie überhaupt geklopft hatte. Nach dem Zwischenfall gestern wusste sie auch gar nicht so genau, was sie sagen sollte. »Ich hab da so was gehört und mich gefragt, ob …« Sie verstummte und atmete tief durch. Sie war nervös, und ihr war übel, als hätte sie einen

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