Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können
aktuellen Programms gibt es in einigen deutschen Städten sogenannte Kommunale Kinos, die den Auftrag haben, ökonomisch weniger erfolgreiche oder historische Filme zu zeigen. Kommunale Kinos organisieren häufig Filmreihen, innerhalb derer das Schaffen eines einzelnen Regisseurs oder Filme eines bestimmten Landes präsentiert werden. Das ermöglicht sehr interessante Einblicke und Vergleiche.
Filmreihen kann man sich aber auch selbst zusammenstellen – entweder bei einem guten DVD-Verleih in der Nähe oder bei den inzwischen zahlreichen Verleihangeboten im Internet. Eine Filmschau im eigenen Fernsehapparat kann natürlich nie mit einer Kinovorführung konkurrieren, hat aber den Vorteil, dass man nach eigenem Wunsch Einzelszenen oder interessante Bilderfolgen mittels Fernbedienung immer wieder und ganz genau in Augenschein nehmen kann.
Zehn Klassiker der Filmgeschichte
1. »Goldrausch« (1925) von Charles Chaplin (1889–1977). Ein Tramp stapft durch das winterliche Alaska auf der Suche nach dem Glück. Doch weder Reichtum noch Liebe sind auf die Schnelle zu bekommen. In seiner Not entscheidet sich Charlie, seine Schuhe zu verspeisen – mit Messer und Gabel, verstehtsich, und mit jenem Stil, mit dem ein Mensch selbst in großer Not seine Würde demonstrieren kann. Eine der berühmtesten Sequenzen der Filmgeschichte.
2. »Citizen Kane« (1941) von Orson Welles (1915–1985). Mit dem sehnsuchtsvoll geflüsterten Wort »Rosebud« stirbt der Zeitungsmagnat Charles Foster Kane auf seinem Traumschloss Xanadu. Ein Reporter macht sich auf die Suche nach dem Geheimnis des gefürchteten Mannes. Wer oder was ist Rosebud? Eines der ganz großen Rätsel der Kinogeschichte.
3. »Casablanca« (1942) von Michael Curtiz (1888–1962). Keine Bestenliste kommt an diesem Klassiker vorbei – Liebes-, Agenten-, Kriegsfilm und Melodram in einem. Mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman, dazu Claude Rains als undurchschaubarer französischer Leutnant Renault: ein zeitloser Filmgenuss.
4. »Manche mögen’s heiß« (1959) von Billy Wilder (1906–2002). Auch diese Komödie ist auf jeder Bestenliste zu finden. Egal, wie oft man das Meisterstück auch gesehen hat, die Abenteuer von Sugar, Daphne und Josephine reizen jedes Mal aufs Neue zu Lachschauern. Und mit dem allerletzten Satz versteht man endlich den tieferen Sinn eines der beliebtesten amerikanischen Sprichwörter: »Nobody is perfect.«
5. »Außer Atem« (1960) von Jean-Luc Godard (*1930). Herrlich cool und verrückt versuchen der kleine Ganove (Jean-Paul Belmondo) und die schöne amerikanische Studentin (Jean Seberg) die Flucht vor der Pariser Polizei. Mit ganzer Wucht protestiert hier der Kinorevolutionär Godard gegen die Sehgewohnheiten des Publikums. Ein Meilenstein.
6. »2001 – Odyssee im Weltraum« (1968) von Stanley Kubrick (1928–1999). Nicht, dass man in dieser Zukunftsvision über geheimnisvoll klingende schwarze Steinmonolithen alles gleich verstehen würde. Aber Kubricks Verknüpfung grandioser Bilder mit der Filmmusik gilt zu Recht als Wendemarke der Bildsprache. Zwei Raumschiffe im Gleichklang des Walzertakts – das hat nach diesem Film keiner mehr gewagt.
7. »Die Ehe der Maria Braun« (1979) von Rainer Werner Fassbinder (1945–1982). Als nach dem Ende des Zweiten WeltkriegsMarias Ehemann nicht mehr heimkehrt, muss sie sich allein um den Aufbau einer neuen Existenz sorgen. Doch eines Tages steht die Vergangenheit wieder vor ihrer Tür. Eine glänzende Parabel Fassbinders auf die deutsche Nachkriegsgeschichte. Und zugleich ein schönes Beispiel dafür, dass bei jedem wirklich guten Film zum Schluss für den Zuschauer eine wichtige Frage offen bleibt.
8. »Fanny und Alexander« (1982) von Ingmar Bergman (1918 bis 2007). Der schwedische Meisterregisseur entfaltet in diesem Alterswerk ein großes Panorama der bürgerlichen Familie: ihre Stärken und ihre Abgründe, ihre Lebenswärme und ihre Eiseskälte. Das Schicksal der beiden Geschwister Fanny und Alexander zeigt die unmittelbare Nähe von Liebe und Tod – und beschwört die rettende Kraft der Kunst.
9. »Blade Runner« (1982) von Ridley Scott (*1937). Harrison Ford als knallharter Polizist auf der Suche nach Kunstmenschen, die außer Kontrolle geraten sind. Ort des Geschehens: eine Stadt in der Zukunft, voller Dunkelheit und Dauerregen. Und nass von Angstschweiß ist der Zuschauer, wenn er diese beiden Sternstunden moderner
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