Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können
Plattencover. Die Musik dazu markiert und überschreitet zugleich die Grenze zwischen Hard Rock und Heavy Metal.
6. »Sticky Fingers« (1971) von The Rolling Stones . Härter, schmutziger, rockiger als ihre großen Konkurrenten von den Beatles geben sich hier Mick Jagger, Keith Richards & Co. Und erstmals nutzten sie ihr knallrotes Zungenlogo, das für ihre Musik und ihren Lebensstil zum Markenzeichen wurde.
7. »Autobahn« (1974) von Kraftwerk . Die deutsche Band gilt längst als eine der innovativsten und einflussreichsten Formationen aller Zeiten. Sie ließen sich von den elektronischen Klängen der Neuen Musik inspirieren und schufen einen Sound, der ein gutes Jahrzehnt später zur Grundlage des Techno wurde.
8. »Wish you were here« (1975) von Pink Floyd . Eines der erfolgreichsten Alben der Popgeschichte. Die aufwendig instrumentierte, leicht traum- und wahnhafte Musik will eine Hommage an die freie Kunst und eine Klage gegen das kommerzialisierte Musikgeschäft sein.
9. »Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols« (1977) von den Sex Pistols . Die englische Punkband brach mit ihrer lauten, stampfenden, aggressiven, betont unharmonischen Musik nicht nur mit den Erwachsenen, sondern auch gleich noch mit dem gesamten Pop- und Rockgeschäft. Ein Dokument heftigen musikalischen und gesellschaftlichen Protestes.
10. »8th Wonder« (1982) von Sugarhill Gang . Und noch ein Stück Protestkultur, diesmal aus Amerika und diesmal von schwarzer Seite: Der Rap wurde zum einflussreichsten Musikstil der 80er- und 90er-Jahre. Er markiert die Gleichberechtigung des Textes mit der Musik und der bösen Ironie mit der lauten Anklage.
JAZZ
K eine Frage: Der Jazz hat es schwer. Er gilt als kompliziert, intellektuell, zickig, anstrengend, unromantisch. Vieles, was Menschen mit Musik verbinden, die Gefühle, den Schwung und die Unbeschwertheit, die sie beispielsweise in der Popmusik finden, all das scheint der Jazz erst mal zu verweigern. Jazz wirkt wie etwas für kleine, verrauchte Clubs, für Insider, für Kenner.
Jazz – Musik für Individualisten
Kann man am Jazz Spaß haben? Selbstverständlich! Er ist eine besonders feine und edle Form, um Musik wirklich ernst zu nehmen und sie mit ihrer ganzen Fülle und Kraft zu erleben. Jazz ist nichts zum Nebenbei-Hören oder für den Hintergrund. Jazz erfordert Aufmerksamkeit. Die Musiker und die Hörer gehen über den Jazz eine enge Gemeinschaft ein. Ob mit der eigenen Stimme oder mit einem Instrument, der Jazzmusiker findet in einem Song oder einem Konzert zum ganz individuellen Ausdruck seiner selbst. Die Reaktionen des Publikums, ihre Zustimmungsrufe, ihr Zwischenbeifall bestärken oder bremsen ihn dabei.
Der Unterschied zwischen einem Jazz- und einem Popkonzert wird selbst dem flüchtigen Beobachter sehr schnell deutlich: In einem Popkonzert sehnen sich die Besucher danach, zur großen, gleich fühlenden, unendlich wogenden Masse zu werden. In einem Jazzkonzert verschmelzen Musikerund Zuhörer bestenfalls zu einer großen Gemeinschaft von Individualisten. Im Popkonzert geht es um die Masse. Im Jazzkonzert um jeden Einzelnen.
Warum der Jazz ganz anders ist
Viele Menschen erkennen sofort, dass Jazzmusik anders aufgebaut ist, anders funktioniert als das, was wir aus der europäischen klassischen oder populären Musik gewohnt sind. Aber was genau ist es, das uns schon beim flüchtigen Hören sehr schnell spüren lässt, dass es sich um Jazz handelt?
Wir können diese Frage hier nur oberflächlich anreißen. Aber es gibt einen einfachen Trick, wie man sich den Unterschied deutlich machen kann. Zählen Sie flott und zügig eine Weile lang: eins, zwei, eins, zwei, eins, zwei … – ganz so, als wollten Sie einen musikalischen Takt vorgeben. Betonen Sie dabei die Eins. Das fällt nicht schwer und hört sich meist nach kurzer Zeit ein wenig an wie der Takt der Füße beim Marschieren. So klingt ein typisch europäisch geprägter Rhythmus.
Und jetzt der Gegenversuch. Zählen Sie wieder: eins, zwei, eins, zwei, eins, zwei … – aber jetzt betonen Sie immer die Zwei! Das fällt meist am Anfang schwer. Nach einiger Zeit kommt aber etwas Leichtes, Wippendes, Schweifendes, Swingendes, Spielerisches in unser Zählen. Jetzt sind wir beim Jazz. Mit ihm kann man keine Soldaten in den Krieg schicken, aber einen Saal voller Menschen zum Fingerschnippen bringen.
Übrigens ist Jazz ein Begriff aus dem schwarzamerikanischen Slang und bedeutet
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