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Kunterbunte Tiergeschichten

Kunterbunte Tiergeschichten

Titel: Kunterbunte Tiergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Zimmermann
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Garten. Im Sommer liegen die beiden
meistens eng beieinander
in der warmen Sonne, aber
jetzt im Winter begleitet Min
ka Dorian nur bis zu seinem
Schlafplatz im Haus, um dann
schnell wieder nach draußen
    zu verschwinden.
Diese Liebe zwischen den beiden ist so rührend. Oft denke ich, dass
die Zeit viel zu schnell vergangen ist. Nun sind aus den beiden drolligen und tollpatschigen Tierbabys eine alte Katze und ein alter Hund
geworden. Unverändert ist nur ihre Liebe zueinander. Wenn es bei
den Menschen doch auch immer solch eine Treue gäbe.
Schreck am Nachmittag
    Meine Tochter und ich kamen an einem Frühlingstag von einem Einkaufsbummel zurück und fuhren gut gelaunt durch den Wald unserem Heim zu. Obwohl ich nicht viel Gas gab, kam ich in der letzten
Kurve gefährlich ins Rutschen und bemerkte erst jetzt die schmierige
Schicht, die an einigen Stellen dick auf der Straße lag. Erschrocken
schrie meine Tochter auf und klammerte sich am Sitz fest. Auch ich
bekam einen gehörigen Schreck, aber hatte das Auto schnell wieder
unter Kontrolle. Alles war noch einmal gut ausgegangen. Vorsichtig
fuhr ich weiter und dachte gerade:,,Ob wohl Schafe die Straße so verdreckt haben?“, als meine Tochter auch schon sagte:,,Mutti, das waren Schafe, die hier entlanggezogen sind.“ Wir waren einer Meinung.
Mir lief es heiß und kalt den Rücken herunter, denn ich dachte daran,
dass unsere Pferde, eine Herde von zwölf Tieren mitsamt Fohlen und
Jährlingen, auf der Weide waren. Die Pferde mochten keine Schafe
und gerieten fast in Panik, wenn sie nur das Geblöke hörten. Warum
das so war, konnten wir uns nicht erklären. „Hoffentlich ist nichts
passiert“, sagte ich ahnungsvoll.
Da lagen schon unser Hof und die große Wiese vor uns.
Die schlimmste Befürchtung war eingetroffen. Der Weidezaun lag
stellenweise niedergetrampelt auf der Erde. Ein Teil der Herde lief
aufgeregt schnaubend und mit hoch erhobenen Schweifen auf dem
neben der Weide liegenden Acker hin und her. Die restlichen Pferde
galoppierten genauso aufgeregt, manchmal schrill wiehernd, auf unserer Wiese am Zaun entlang. Die Pferde, die draußen waren, wollten
verzweifelt hinein, und die, die drinnen waren, wollten ebenso verzweifelt hinaus. Ihre Körper waren schweißnass und weiße Schaumflocken flogen von ihren Mäulern. Wie lange ging das wohl schon so?
Das Durcheinander war schrecklich, und mir stellten sich vor Entsetzen die Haare auf. Mein Herz pochte laut und hart an meine Rippen.
Ich versuchte, so gut es ging, meine laut weinende Tochter zu beruhigen und auch selber die Nerven zu behalten.
,,Rufe rasch Papa an und erzähle ihm, was passiert ist, und dass er
ganz schnell kommen soll. Ich versuche inzwischen, wenigstens ein
Pferd wieder einzufangen.“ So flink habe ich unsere Tochter lange
nicht mehr laufen sehen. Wie der Blitz war sie im Haus verschwunden.
Mit einem Führstrick, den ich mir geholt hatte, lief ich auf die Wiese,
schaltete den Elektrozaun ab und ging langsam und leise sprechend
    auf die Pferde zu. So leicht ließen sie sich aber nicht beruhigen, sie
schnaubten immer noch, blähten ihre Nüstern und trabten aufgebracht
hin und her. Ich blieb stehen, streckte meine Hand aus und hielt sie
den Pferden entgegen. Eine Stute, die ich besonders gern hatte, kam
zögernd näher, und ich konnte sie am Halfter packen und den Strick
befestigen. Puh, die erste Hürde war geschafft. Nun musste ich versuchen, die anderen Pferde vom Acker herunterzulocken. Ich ging mit
der tänzelnden Stute am Strick zu dem heruntergetrampelten Zaun.
Die restlichen Pferde auf der Weide umkreisten mich manchmal bedenklich nahe, und die anderen Pferde auf dem Acker liefen weiter
am Zaun auf und ab. Da fiel mir Goldi, eine junge Schimmelstute
auf, die nicht so erregt wie die anderen Pferde herumlief, sondern mit
hängendem Kopf und irgendwie träge hinter ihnen herging. Endlich
brachte ich die Stute, die ich am Strick führte, dazu, über den auf der
Erde liegenden Zaun zu gehen, und ich konnte nun sehen, was mit
der Schimmelstute geschehen war. Das Tier war verletzt. Es hatte
eine riesige, klaffende Wunde am Hals, aus der das Blut im Rhythmus des Herzschlages strömte. Ich ging vorsichtig noch näher heran
und konnte Goldi am Halfter packen und beide Pferde langsam auf
die Wiese zurückführen. Als die anderen Pferde das sahen, kamen
sie, zuerst noch zögernd, dann aber schnell und mit einem großen
Satz den Zaun überspringend, hinter

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