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Kurs auf Spaniens Kueste

Kurs auf Spaniens Kueste

Titel: Kurs auf Spaniens Kueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick O'Brian
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ein heller Junge mit einer sauberen Handschrift und einem Talent für Zahlen; das weiß ich genau, weil er seit Weihnachten hier im Büro gearbeitet hat. Falls Sie also noch niemanden zu Ihrem Schreiber bestimmt haben, Sir, stünde ich für immer in Ihrer Schuld ...« Das Lächeln fiel dem Agenten schwer, denn er war es nicht gewohnt, einen Gefallen zu erbitten, jedenfalls nicht von einem Marineoffizier, und er fühlte sich beim Gedanken an eine Absage äußerst unbehaglich.
    Jack überlegte. »Genaugenommen habe ich für die Stelle noch niemanden vorgesehen. Sie bürgen natürlich für ihn? Also, dann sage ich Ihnen was, Mr. Williams; Sie besorgen mir zusätzlich einen Vollmatrosen, dann nehme ich den Jungen.«
    »Ist das Ihr Ernst, Sir?«
    »Ja ... Ja, eigentlich schon. Doch, es ist mein Ernst.«
    »Also abgemacht.« Der Agent hielt ihm die Rechte hin. »Sie werden es nicht bedauern, Sir, mein Wort darauf.«
    »Da bin ich ganz sicher, Mr. Williams. Aber vielleicht sollte ich ihn mir trotzdem mal ansehen.«
    David Richards war ein simpler, farbloser Junge — farblos auch im wörtlichen Sinne, bis auf einige violette Pickel —, aber seine nur mühsam unterdrückte Aufregung und sein verzweifeltes Bemühen, Jack zu gefallen, hatten etwas Rührendes.
    Jack musterte ihn freundlich. »Mr. Williams behauptet, Sie hätten eine gut leserliche Handschrift, Sir«, sagte er. »Würden Sie gleich mal eine Botschaft für mich niederschreiben? Sie geht an den Segelmeister der Sophie . Wie war noch sein Name, Mr. Williams?«
    »Marshall, Sir, William Marshall. Ein erstklassiger Navigator, wie man hört.«
    »Um so besser.« Jack erinnerte sich an seinen eigenen Kampf mit den nautischen Tafeln und an die bizarren Standorte, die er bisweilen errechnet hatte. »Also an Mr. William Marshall, Segelmeister auf Seiner Majestät Slup Sophie: ›Captain Aubrey empfiehlt sich Mr. Marshall und teilt mit, daß er gegen ein Uhr mittags an Bord zu kommen gedenkt.‹ Das sollte ihm genug Zeit zur Vorbereitung geben. Ja, sehr hübsch geschrieben. Sie sorgen dafür, daß er die Nachricht bekommt?«
    »Ich bringe sie sofort persönlich hin, Sir«, rief der Junge eifrig, wobei ihm hektische Röte in die Wangen stieg.
    Sapperlot, sagte sich Jack, als er zum Hospital hinaufstieg und das weite, dürre, abweisende Land zu beiden Seiten der belebten See überblickte, Sapperlot, wie gut es doch tut, ab und zu mal den lieben Gott zu spielen.
    »Mr. Baldick?« fragte er. »Mein Name ist Aubrey. Da wir beinahe Bordgenossen geworden wären, komme ich vorbei, um mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen. Ich hoffe, Sie sind auf dem Wege der Besserung, Sir?«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Sir.« Leutnant Baldick mochte um die Fünfzig sein; silbrige Bartstoppeln bedeckten den unteren Teil seines blauroten Gesichts, obwohl sein Kopfhaar noch schwarz war. »Überaus freundlich. Danke, Captain, vielen Dank. Freut mich, Ihnen sagen zu können, daß es mir schon viel besser geht, seit ich den Klauen dieses bösartigen Quacksalbers entronnen bin. Würden Sie das glauben, Sir? Ich bin jetzt siebenunddreißig Jahre bei der Marine, neunundzwanzig davon als Offizier, und da will er mich mit einer Wasserkur und mit Fasten behandeln. Wards Pillen und Tropfen taugen angeblich nichts mehr, sollen sogar das reine Gift sein. Und doch hab ich mich das ganze letzte Jahr in Westindien damit kuriert, als wir in zehn Tagen zwei Drittel der Backbordwache durch das gelbe Fieber verloren. Ich schwör’s, sie haben mich vorm Fieber gerettet, ganz zu schweigen von Skorbut, Ischias, Rheuma und der verdammten Ruhr. Aber jetzt heißt es plötzlich, sie taugen nichts. Ach, sollen sie doch schwadronieren, diese aufgeblasenen Milchbübchen von der Universität, auf ihrer Approbation ist ja noch nicht mal die Tinte getrocknet! Ich bleibe bei meinen Tropfen.«
    Und bei Gevatter Grog, dachte Jack, denn Boswicks Bett stank wie die Rumlast eines Linienschiffs. »Also hat die Sophie auch ihren Arzt verloren«, sagte er, »nicht nur die besten Seeleute.«
    »Der ist kein großer Verlust, Sir, da kann ich Sie beruhigen. Obwohl die Besatzung nichts auf ihn kommen ließ — sie schwören auf ihn und seine Tinkturen, diese Hornochsen. Waren ganz verzweifelt über sein Abmustern. Wie Sie hier im Mittelmeer einen Ersatz für ihn finden wollen, ist mir schleierhaft. Sind seltene Vögel, diese Quacksalber. Aber egal, was die Leute reden, es ist nicht schade um ihn. Eine Schatulle mit Wards Tropfen tut’s

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