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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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mich zu Rick um. „Sorry, ich ...“
    Er grinste breit. „Du hast ihm auf den Arsch geguckt, ja.“
    Ich lächelte entschuldigend. „Nur kurz ...“
    Ricks Grinsen wurde noch breiter. „Du hast gegafft!“
    „Gegiert“, verbesserte ich grinsend.
    „Mensch, vergiss ihn doch endlich, er hat eine Freundin.“
    „Dann fehlt ihm noch ein Freund, ist doch wunderbar.“
    Ich wollte nicht schon wieder dieses ›Er hat doch eine Freundin‹-Gelaber hören, es nagte an meinem Stolz, dass ich gegen eine solche Kröte verlor.
    Genau diese Kröte knutschte gerade meinen Prinzen. Ob sie besser aussehen würde, wenn man sie gegen die Wand schmiss?
    „Na ihr Süßen, schon in Partylaune?“ Ted küsste erst Rick und dann mich auf die Wange und setzte sich dann grinsend zu uns an den Tisch.
    „Na, Sexbomb schon gesichtet?“ Es war keine Frage, das sah ich an seinem immer breiter werdenden Grinsen.
    „Uh, und Püppchen auch dabei, na herrlich.“ Er legte tröstend einen Arm um mich.
    „Nimm’s nicht so schwer, außer Titten hat die doch echt nichts!“
    Ich nickte knapp, bezweifelte aber, dass ich mit Titten bessere Chancen bei Kain hatte.
    Der Sänger testete kurz das Mikrofon mit einem leisen „eins-zwei-drei“.
    Es funktionierte und auch die Instrumente schienen gestimmt und spielbereit. Kain löste sich von seiner Klette und setzte sich hinter das Schlagzeug. Das Schlechte an Schlagzeugern war, dass man sie so schlecht sehen konnte.
    Rick holte noch schnell Getränke für uns. Er trank einen Martini, Ted und ich würden wie immer mit einem ziemlich unschwulen Bier loslegen.
    „Okay Leute, schön heute hier zu sein, wir sind ›Accu‹, viel Spaß und T-Shirts gibt’s dahinten!“ Der Sänger grinste breit als die Fans jubelten.
    Er gab den anderen Bandmitgliedern ein Zeichen und schließlich spielten sie ein altes Lied ihres Repertoires.
    Einige tanzten, andere sangen laut mit, ich genoss mein Bier und den Schlagzeuger.
    Ich war kein guter Tänzer, ich war noch nicht mal ein Tänzer, mein Rhythmusgefühl außerhalb des Bettes war gleich null.
    Er sah so geil aus wie er mit den Sticks umging. Ob er mit anderen Sticks auch so umgehen könnte?
    Rick und Ted lästerten wieder, diesmal über einen Kurzliebhaber von Ted, der sich die Haare geschnitten haben sollte.
    Mein Feuchte-Träume-Liebhaber war im Moment interessanter. Wie seine Haare herumflogen, als er sich völlig im Spiel verlor, zu geil.
    Gut, die Band war auch so nicht schlecht, wenn man von dem einen Gitarristen absah, den ich ziemlich unappetitlich fand.
    Der Sänger war richtig gut, aber eben keine Augenweide.
    Sie spielten noch gut eine halbe Stunde, in der ich fast nur auf das Schlagzeug achtete. Na gut, auf die Person hinterm Schlagzeug.
    Ich hatte schon zwei Biere weg und musste nun dringend aufs Klo. Beim letzten Lied riss ich mich allerdings noch mal zusammen. Der Sänger, Tom oder so, reichte das Mikrofon an Kain weiter. Mit einem Mal war meine schwache Blase vergessen.
    Gleich würde seine sexy Stimme erklingen.
    Eins.
    Zwei.
    „Hallo ...“
    Geil!
    Er räusperte sich kurz. „Also ich bin Kain und habe dieses Lied extra für meine Verlobte Svetlana geschrieben, ich liebe dich, mein Schatz!“
    Die rothaarige Queen aller Tussis, die einen passenderen Namen nicht hätte kriegen können, quietschte mit ihren hässlichen Freundinnen um die Wette und mir schien es den Kiefer ausgerenkt zu haben.
    Hatte ich da eben Verlobte gehört?
    Verlobung?
    Zukünftige Hochzeit?
    Kinder?
    Haus mit Garten?
    Haus mit Garten und Hund?
    Mich schüttelte es. Das konnte doch nicht wahr sein! Was hatte ich verbrochen, dass mir so übel mitgespielt wurde? Und verdammt noch mal, wer war mit 18 schon verlobt?
    Ich rannte mehr zum Klo, als dass ich ging, ich musste nicht nur pinkeln, mir war auf einmal kotzübel.
    Das letzte Lied bekam ich nicht mehr mit.
     
     
    6
    Montag, herrlich, der Lieblingstag eines jeden Schulgängers und fleißigen Arbeiters.
    Man wurde viel zu früh von nerviger Popmusik geweckt und fühlte sich wie ein ausgelutschter Kaugummi unter einem Springerstiefel. Ich fühlte mich etwas breitgetretener.
    Nur langsam, sehr langsam schritt ich ins Bad um gleich meinem geliebten Bruder zu begegnen.
    „Na, Schwanzlutscher, ausgeheult?“ Er gab mir eine Kopfnuss und verschwand dann rülpsend in der Küche. Das war wohl seine Art mir Mitleid zu bekunden.
    Gähnend stieg ich unter die Dusche und stellte nach einem weniger leisen Aufschrei die Dusche auf

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