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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bulle.«
    »Inwiefern?«
    »Laß uns die Sache hier vergessen.«
    »Also doch ein schlechtes Gewissen?«
    »Das nicht. Nur gibt es Dinge, die für einen einfachen Bullen zu hoch sind. Tu dir selbst einen Gefallen. Wir haben uns nie gesehen und werden uns auch nicht mehr begegnen. Das ist ein Angebot, Bulle. Ansonsten kannst du nur verlieren.«
    »Danke, daß Sie dermaßen besorgt um mich sind.«
    »Wir tun unser Bestes.«
    »Ich auch.« Es gehörte zu Sukos Eigenschaften, sich nicht einschüchtern zu lassen. Da konnten ihm andere erzählen, was sie wollten. Daß hinter dem Besuch der beiden Gangster mehr steckte, war ihm auch klar. Wahrscheinlich eine ganze Lawine von Verbrechen. Miller war bestimmt nicht umsonst gestorben.
    Als Suko die erste Taste drücken wollte, sah er das scharfe Grinsen auf Quintons Lippe. Im gleichen Augenblick vernahm er hinter sich ein Geräusch.
    Ein böses Krächzen, als wäre ein Papagei dabei, ihn anzufliegen. Das Zischen vernahm er auch noch, und als er sich zur Seite drehte, sah er nur den Kopf, die Ohren, das Maul und die Zahne. Ein Teddybär, dachte er noch, da hatte ihn das Stofftier schon erreicht…
    ***
    Das Lokal fand ich nicht in der Fleet Street, die einmal die große Zeitungsstraße gewesen war. In dieser Straße hatte sich auch mein Freund Bill Conolly immer heimisch gefühlt.
    Meg's Lokal fand ich, nachdem ich nach rechts abgebogen war. Zwei Arme aus Metall hielten Kugellaternen, zwischen denen im Halbbogen der Schriftzug Meg's stand. Sie leuchtete sogar am Tag in einem Lindgrün. Der Betrieb war auch in den Seitenstraßen nicht abgeflaut. In dieser Gegend ging es immer hektisch zu. Zudem können Zeitungsleute kaum ruhig sein. Vor dem Lokal standen zwei Männer zusammen, redeten über einen Satzspiegel und schoben sich Chips & Fish unter die Nasen. Die Essigsäure, die sie über ihre Mahlzeit gekippt hatten, roch sauer. Da sie einen Teil des schmalen Eingangs versperrten, mußte ich sie zur Seite schieben, was sie, ohne zu murren, hinnahmen. Mich empfing ein Lokal, das man als gemütlich bezeichnen konnte. Rotbraunes Mahagoniholz gab dem Raum einen warmen Touch. Aus diesem Material war die Theke ebenso gebaut worden wie die Tische und Stühle. Es hielten sich nur wenige Gäste auf, drei davon hockten an der eckig angelegten Theke und stemmten ihre Hände auf den Messinglauf.
    Runde Rauchglaslampen pendelten zwischen Zigarettenschwaden, als würden sie sich daran festkleben.
    In der Ecke hing eine Dartplatte. Die drei Pfeile steckten genau im Zentrum.
    Ich konnte mir einen Platz aussuchen und hockte mich in den Hintergrund des Tresens. Mir fiel auf, daß kein Mann bediente. Zwei Frauen hielten die Stellung.
    Sie trugen schwarz-weiß gestreifte Blusen und ebenfalls schwarze Röcke. Die Blusen waren hoch geschlossen, eine dunkle Krawatte gab den Mädels ein etwas männliches Aussehen.
    Ich winkte die Ältere herbei.
    »Sir, was kann ich tun?«
    Ich lächelte sie an. Die Frau war knapp um die Dreißig, ihr braunes Haar trug sie kurz geschnitten. Das Gesicht kam mir etwas puppig vor und war zudem an den Wangen stark geschminkt.
    »Einen Drink. Können Sie etwas empfehlen?«
    »Wir haben einen guten Whisky.«
    Ich war ohne Wagen da und bestellte ihn.
    »Sie haben eine gute Wahl getroffen, Sir.«
    »Und was trinken Sie?«
    »Nichts Alkoholisches. Vielleicht einen Kaffee.«
    »Bitte.«
    Sie ließ ihn aus der blitzenden Maschine zischen. Die drei anderen Gäste an der Theke unterhielten sich leise über eine bestimmte Zeitung, die in den nächsten Tagen bestreikt werden sollte. Das ging mich nichts an, ich wollte mehr über Meg wissen.
    Der Whisky schimmerte goldbraun hinterderdicken Kristallwand des Glases. Die Bedienung trank ihren Kaffee aus einer kleinen, außen braunen Tasse.
    »Dann auf Ihr Wohl, Sir.«
    »Gleichfalls.« Das Mädchen hatte nicht übertrieben. Was da über meine Zunge glitt, das konnte sich schon schmecken lassen.
    »Gut?«
    Ich hob die Augenbrauen. »Hervorragend. Wie heißen Sie?«
    »Kitty.«
    »Ein schöner Name. Dann sind Sie nicht Meg.«
    Sie lachte.
    »Das bin ich nicht.«
    »Können Sie mir denn sagen, wo Meg steckt? Ich müßte mit ihr reden.«
    Sie legte die Hände auf die Theke und drückte die Arme durch. »Da haben Sie leider Pech gehabt, Sir. Meg gibt es nicht mehr. Das Lokal führt nur ihren Namen.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, meine Kollegin und ich haben es übernommen. Meggy Ryan wollte nicht mehr.«
    »Das wußte ich ja nicht. Wie lange ist sie

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