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Kuscheltier-Grauen

Kuscheltier-Grauen

Titel: Kuscheltier-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hockten zwar an den gleichen Stellen, hatten aber trotzdem ihre Haltungen verändert, die Köpfe gedreht und schauten gegen die Scheibe, hinter der sich Megs Gesicht abzeichnete. Sie waren schlimm, sie lauerten, hielten die Mäuler offen, und in ihren Augen lag ein Glanz, der Meggy schaudern ließ.
    Es hätte sie nicht gewundert, wenn sie durch das geschlossene Fenster auf sie zugesprungen wären.
    Das alles hatte Celia gewußt. Sie und Ernie steckten unter einer Decke und arbeiteten gegen Meg.
    Sie war die Mutter, Ernie ihr Sohn. Sie hatte ihn großwerden sehen, aber die Mutter-Kind-Beziehung war nie so stark gewesen, wie sie hätte sein sollen.
    Ihre Gesichter befanden sich dicht voreinander, nur durch die dünne Scheibe getrennt. Meg kannte jeden Flecken im Gesicht ihres Sohnes, trotzdem hatte sie das Gefühl, einem Fremden gegenüberzustehen. Nein, das war nicht mehr Ernie, obwohl er so aussah. Meg stand noch immer auf dem Stein. Sie merkte kaum, daß Tränen an ihren Wangen hinabliefen. Zu groß war der Graben zwischen ihr und Ernie geworden. Er war nur mehr eine Hülle, die Seelenverwandtschaft zwischen ihnen war dahin.
    Ernie nickte ihr zu und griff gleichzeitig nach dem Fensterhebel. Es war klar, daß er die Scheibe öffnen wollte. Davor hatte Meggy Angst. Sie wollte eigentlich weg, nur schaffte sie es nicht. Sie konnte sich einfach nicht überwinden, auf den Boden zu springen.
    Starr blieb sie stehen.
    Ernie drehte den Griff. Er brauchte nur noch zu ziehen, dann war das Fenster offen. Es klemmte am unteren Rand etwas. Er mußte sich anstrengen, um es nach innen ziehen zu können.
    Geschafft!
    Der plötzliche Ruck und die absolut freie Sicht ließen auch in Meggy die Angst größer werden. Das Grinsen auf Frnies Gesicht hatte sich verstärkt und in die Haut eingegraben.
    »Hallo, Mutter«, sagte er. »Willst du mich besuchen?«
    »Ernie, ich…« Sie preßte eine Handfläche in Herzhöhe gegen die Brust. »Ernie, was ist das? Du bist ein anderer geworden. Mach mich nicht…«
    »Aber Mutter, denke mal nach. Du kennst doch meine kleinen Tierchen. Ich liebe sie, ich habe sie schon immer geliebt, auch wenn du es nicht wahrhaben wolltest. Mein Verhältnis zu ihnen war schon immer ein besonders starkes gewesen. Diese Tiere, Mutter, sind für mich ungemein wichtig. Sie sind meine wahren Freunde, verstehst du?«
    »Ja, stimmt, nein, ich…«
    »Ich gehöre ihnen, Mutter, und sie gehören mir.« Er sprach mit flüsternder Stimme. Vor seinen Lippen bildete der Atem feine Schleier.
    »Ich habe sie zum Leben erweckt. Meine Kraft ging auf sie über. Sie besitzen jetzt meine Seele. Wenn sie jemand vernichtet, dann drehe ich durch. Es wäre das gleiche, als würde man mich töten.«
    Meg Ryan hatte die Sätze zwar verstanden, aber nicht begriffen.
    »Junge«, flüsterte sie. »Was sagst du da? Das kann doch nicht dein Ernst sein. Diese verfluchten Tiere leben nicht. Es sind…«
    »Freunde, Mutter, gute Freunde. Sie leben durch eine andere Kraft.« Er drehte sich zur Seite, ohne das Fenster zu schließen. Dann sprach er in den Raum hinein.
    Meg verstand die flüsternden Worte nicht, bekam aber mit, wie sich zwei Teddybären von ihren Plätzen lösten. Mit einem gewagten Sprung zielten sie auf das Fenster, ohne es allerdings zu erreichen, denn ihr eigentlicher Landeplatz war die Schulter des Jungen. Zu beiden Seiten des Kopfes blieben sie hocken.
    Die Plüschtiere rahmten das zu einem kalten Lächeln verzogene Gesicht des Vierzehnjährigen ein wie zwei Leibwächter. Ihre Mäuler hatten sie sperrangelweit aufgerissen, die Zähne blinkten wie kleine, weiße Messer und verbreiteten eine tödliche Botschaft.
    »Schau sie dir an, Mutter. Sind sie nicht nett? Ich kann mich daran erinnern, daß du sie mir vor einigen Jahren zu Weihnachten geschenkt hast.« Er nickte. »Ich habe sie stets in Ehren gehalten. Ihnen ist kein Leid zugefügt worden. Sie waren einfach wunderbar zu mir. Ebenso wunderbar, wie ich zu ihnen war. Jeden Tag müssen sie gestreichelt werden, damit es ihnen gut ergeht. Sie brauchen einfach die Wärme, verstehst du das? Sie sind etwas Besonderes.«
    »Bitte, Ernie, komm zu mir. Laß uns zusammenhalten! Ich bin deine Mutter. Ich habe dich geboren.«
    »Das stimmt.«
    »Dann…«
    »Laß mich ausreden, Mutter. Du hast mich zwar geboren, aber Liebe habe ich nie von dir gespürt. Meine Großmutter hat mich aufgezogen. Du hattest deine eigenen Sorgen. Celia sagte mir stets, daß du zu jung gewesen bist. Trotzdem sehnte

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