Kuss der Ewigkeit
sich mit Dunkelheit.
KAPITEL 16
K ita?«
Ich glitt unter Wasser und ignorierte den besorgten Tonfall in Nathanials Stimme. Er war wer weiß wohin gegangen, bevor ich aufwachte, und hatte mich hier zurückgelassen; nun konnte er warten, solange ich mein Schaumbad genoss.
Nathanial stieß die Badezimmertür auf.
Prustend richtete ich mich auf. Ich hätte wissen sollen, dass er nicht klopfen würde. » Könnte ich bitte ein wenig Privatsphäre haben?« Ich ließ mich wieder tiefer in den schwarzen Swimmingpool sinken, den er Badewanne nannte. Ritterlich wandte er sich ab, jedoch erst nachdem ich Erleichterung und dann Verärgerung über sein Gesicht huschen sah.
» Ich bitte um Entschuldigung, aber ich hatte mir Sorgen gemacht. Regan lief draußen herum, und du hattest nicht geantwortet, als ich nach dir rief.«
Ich zuckte mit den Schultern, was er nicht sehen konnte. Ich war ganz schön stolz auf mich, dass ich den Hund hinausgelassen hatte, um sich zu erleichtern. Okay, ich war in die Küche gelaufen und hatte die Tür angelehnt, in der Hoffnung, Regan würde sich selbst hinauslassen, damit ich das Haus in Nathanials Abwesenheit erkunden konnte. Trotzdem war es eine Leistung. Irgendwie.
Ich räusperte mich. » Im Gegensatz zu gewissen Leuten kann ich nicht einfach so davonfliegen. Wohin dachtest du, dass ich gehen würde?« Ich wartete gar nicht erst darauf, dass er antwortete. Wahrscheinlich hätte er eine Bemerkung über unseren kleinen Umweg in die Wälder von gestern Nacht gemacht. » Lass mich mein Bad beenden. Es könnte mein erstes und letztes sein.«
Doch Nathanial ging nicht. Stattdessen kam er mit Päckchen beladen herein und setzte sich auf den Wannenrand. Finster funkelte ich ihn an und zog die Knie an die Brust, damit ich einigermaßen bedeckt war.
» Ich habe dir neue Kleider gekauft.« Er stellte drei Tüten neben der Wanne ab. » Wenn dir etwas nicht gefällt, dann mach die Preisschildchen nicht ab. Du kannst morgen mit mir kommen und sie umtauschen. Oh, und das hier habe ich dir auch besorgt.« Er zog etwas Kleines aus seiner Brusttasche und hielt es mir hin.
Es war ein Führerschein mit meinem Bild darauf. Ich musterte das Foto. Meine Augen blickten irgendwie ins Leere. Hatte er das Foto gemacht, während ich geschlafen hatte?
Ich las den Namen auf dem Ausweis. » Katrina Deaton?«
» Es tut mir leid, dass ich deinen Vornamen ändern musste, aber › Kita‹ klingt wie ein Kosename.«
» Stimmt… Ich las den Namen noch einmal laut. Noch nie hatte ich einen Nachnamen gehabt. Ich wurde nach meinem Clan benannt, Nekai, aber menschliche Nachnamen waren nicht das Gleiche. » Warum Deaton?«
» Das ist der Nachname, den ich gegenwärtig benutze.«
Ich wollte nicht einmal wissen, was das implizierte.
» Ähm… Danke?« Ich reichte ihm den Führerschein zurück, und er steckte ihn in eine der Tüten.
» Wie ist das hier passiert?« Er tauchte die Hand ins Wasser und berührte eine Stelle an meinen Rippen, von der ich wusste, dass sie von seinem Platz aus nicht zu sehen war. » Das ist die einzige Narbe an deinem Körper, deshalb ist es nur logisch, dass damit intensive Erinnerungen verbunden sind, aber ich kann keine Erinnerung daran heraufbeschwören, wie du sie dir zugezogen hast.«
Ich biss die Zähne zusammen, allerdings war ich nicht sicher, ob ich wütender darüber war, dass er meinen Körper gut genug kannte, um zu wissen, dass ich nur diese eine Narbe hatte, oder dass er glaubte, ich würde die Lücken dessen füllen, was er nicht hatte stehlen können, als er in meinen Gedanken war. Geduldigbegegnete er meinem Blick und wartete. Ich seufzte resigniert.
Ohne darüber nachzudenken, ließ ich eine Hand sinken und berührte das glatte Narbengewebe. » Ich erinnere mich nicht daran, wie es passiert ist.«
Diese Antwort stellte ihn nicht zufrieden. » Aber du weißt doch sicher, was geschehen ist.« Er sah mich an und runzelte die Stirn. » Da gibt es so viele blinde Flecken. Deine Erinnerungen und Gedanken sind nicht gänzlich… menschlich.« Er neigte den Kopf. » Ich nehme an, das sollte keine solche Überraschung sein.« Er lächelte abwesend.
Nun war es an mir, die Stirn zu runzeln, und er streckte erneut die Hand nach dem Ring aus blassen Narben aus. Ich schlug sie fort.
» Wenn Gestaltwandler über eine so gute Heilungskraft verfügen, was würde dann eine solche Narbe verursachen?«
» Ein Einzelgänger«, flüsterte ich.
Er blinzelte überrascht.
Ich starrte auf
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