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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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ich hatte schlechte Laune und vor, sie an allen anderen auszulassen.
    Bobby lächelte. Er war glücklich, mich zu sehen, ob nun offensichtlich schlecht gelaunt oder nicht. Ich wünschte, ich könnte ihn dafür verabscheuen, doch ein Lächeln wie dieses war ansteckend.
    » Ich habe einen Plan«, verkündete er.
    Ich versuchte, meine Überraschung nicht zu zeigen, wirklich, ich versuchte es. Bobby war normalerweise kein großer Pläneschmieder. Gils Ankunft rettete mich davor, einen von uns zu beschämen.
    Sie setzte sich in den Sessel zwischen uns. » Was für einen Plan?«
    Bobby beugte sich vor und senkte die Stimme. » Es gab einen weiteren Angriff. Ich weiß den Namen des Mädchens nicht, aber sie liegt auf der Intensivstation des Saint Mary’s Hospital.«
    Das war großartig, auf eine morbide Art und Weise. Wenigstens gab es unserem weiteren Vorgehen eine Richtung.
    Gil schüttelte den Kopf. » Ich habe nichts von einem neuen Angriff gehört.« Sie knetete ihre Hände. » Die Ermittler hätten es mir gesagt.«
    » Es war in den Nachrichten.« Bobbys Kinn reckte sich ein Stück vor. Ich kannte ihn gut genug, um die Spur von Herausforderung in seinem Tonfall zu erkennen. Er hatte einen Hinweis gefunden, er würde ihn auch verteidigen.
    » Es ist überprüfenswert.« Mein Stuhl schabte über den Fußboden, als ich aufstand. » Gehen wir!«
    Gil erhob sich, sah sich dann jedoch um und rührte sich nicht. » Wo ist Nathanial?«
    » Jagen. Wir brauchen nicht zu warten.« Meine Worte, nicht seine. Ehrlich gesagt hatte das Letzte, was Nathanial gesagt hatte, etwas mit » dickschädeligen Gefährten« zu tun gehabt. Ich wandte mich zur Eingangstür und ging davon aus, dass Gil und Bobby mir folgen würden. Ich wurde nicht enttäuscht.
    » Was ist der schnellste Weg zum Kranken…« Ein warmes Gewicht legte sich auf meine Schultern und unterbrach mich. Mit finsterer Miene starrte ich Nathanial an, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Er war furchtbar schnell zurückgekommen, aber er hatte eindeutig gejagt. Seine Haut hatte mehr Farbe, und während seine Züge zwar immer noch wie gemeißelt aussahen, wirkten sie voller als bei unserem Flug hierher. Sogar seine grauen Augen waren heller, beinahe ein blasses Blau.
    » Du gehst ohne mich?«, fragte er leise.
    Ich duckte mich unter seinem Arm hervor. » Wir gehen zum Krankenhaus. Es gab einen weiteren Angriff.«
    » Ich habe das herausgefunden«, sagte Bobby stolz und trat zwischen Nathanial und mich.
    Nathanial bedachte ihn mit einem gepressten Lächeln. » Dann sollten wir die U-Bahn nehmen. Es ist nicht weit.«
    Er deutete den Bürgersteig entlang, und ich setzte mich in Bewegung. Schnee fiel in dichten Flocken, die im Licht der Straßenlaternen tanzten, als wir darunter vorbeigingen. Nathanial reichte mir meine Mütze, und ich setzte sie auf, da der Wind auffrischte und die Straße vor uns mit einem dichten Schleier aus Schneeflocken verhüllte.
    Hinter mir klapperte Gil laut mit den Zähnen, und ihre Stiefel knirschten auf der frischen Schneedecke. Bobby trottete neben mir her, den Blick geradeaus gerichtet. Seine Atemzüge bildeten in der Luft vor ihm kleine Wölkchen, die von Nathanial und mir jedoch nicht. Merkwürdig. Ich hauchte Luft aus. Sie kondensierte nicht.
    Nun, falls irgendjemand wirklich genau hinsah, könnte ihm das verraten, dass ich nicht völlig lebendig war.
    » Was machst du da?«, fragte Nathanial und hakte meinen Arm bei sich unter.
    » Nichts.« Ich entzog mich ihm, war jedoch zwischen den beiden Männern eingeklemmt.
    Ich entschied, dass Bobby das geringere Übel darstellte, und hielt mich näher an seiner Seite. Er zitterte, versuchte jedoch deutlich, diese Tatsache zu verbergen. Gestaltwandler kamen nicht gut mit Kälte zurecht, zumindest war es bei mir so gewesen. Wo Bobby und ich geboren waren, wurde es nie so kalt, dass es gefror. Tatsächlich war ich noch nie irgendwo in Firth gewesen, wo kein gemäßigtes Klima geherrscht hätte. Ich nahm meinen Schal und die Mütze ab und hielt sie Bobby hin.
    Er schüttelte den Kopf. » Du brauchst sie.«
    » Ich kann die Kälte nicht spüren.«
    » Du zitterst aber.«
    Ich sah auf meine Hände. Er hatte recht, sie zitterten tatsächlich.
    » Sie würde nicht frieren, wenn sie sich ernähren würde«, sagte Nathanial, und Bobby kniff die Augen zusammen.
    » Kätzchen, ich sagte dir doch, wenn du Blut brauchst…«
    » Fang bloß nicht damit an!« Ich schleuderte ihm Schal und Mütze entgegen und

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