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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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Tonfall war nicht freundlich. » Ihr beide solltet euch uns anschließen.«
    Nun, darauf hatte ich eine Antwort. Keine Chance. Wer waren diese Leute?
    » Das klingt… unterhaltsam«, antwortete Nathanial, und mir klappte der Unterkiefer herunter.
    » Dann sollten wir gleich aufbrechen«, sagte die Frau.
    » Ja, ich bestehe darauf. Es wäre wie ein Doppel-Date.« Der Mann sah zu Bobby und Gil. » Eure Freunde haben doch sicher nichts dagegen, stimmt’s? Sechs sind zwei zu viel.«
    Bobby presste die Kiefer aufeinander, und Gil sagte: » Wir sind…«
    Nathanial hob eine Hand und unterbrach sie. » Es wäre uns eine Freude, mit euch zu kommen. Zufällig haben meine Freunde andere Pläne.« Er wandte sich an Bobby und Gil. » Wir treffen uns später bei Mary.«
    » Uns läuft die Zeit davon«, wandte Gil ein.
    Ich nickte. » Wir haben bereits Pläne. Die mir ziemlich gut gefallen«, meinte ich mit einem Schulterzucken und versuchte, lässig zu wirken. » Vielleicht ein anderes Mal?«
    » Kita.« Nathanial benutzte meinen Namen wie eine Warnung. Ärgerlich, aber es bedeutete, dass er einen Grund dafür hatte, bei diesem Spiel mitzuspielen. Er beugte sich zu mir, und seine Worte waren kaum mehr als ein Zischen in meinem Ohr. » Bitte sei jetzt nicht stur. Das hier ist wichtig.«
    Nichts konnte wichtiger sein, als unsere Verabredung mit dem Tod heute Abend. Außer natürlich, das hier war bereits eine Verabredung mit dem Tod. Ich betrachtete das Paar genauer. Die Frau war zwar groß, aber ein dürrer Strich in der Landschaft. Der Mann war breiter, aber keiner von beiden sah aus, als würde er ein Problem darstellen. Es sei denn… Ich musterte sie erneut von oben bis unten, und sie betrachteten mich mit ruhigem, unaufrichtigem Lächeln.
    » Nein. Du darfst nicht ablehnen«, sagte die Frau, als sie bemerkte, dass ich sie prüfend ansah. » Unser Nathanial ist Eremit. Das ist sehr seltenes Vergnügen.«
    Scheiße . Mama Neda hatte ihn ebenfalls Eremit genannt.
    » Oh, ich bin sicher, da kommt das Blut in Wallung.« Ich zeigte ein paar Zähne, dann wandte ich mich zu Bobby um. » Dann sehen wir uns bei Mary?«
    Gil zerrte an ihren Ärmeln. » Aber… oh!« Sie fuhr sich mit der Hand an den Mund und musterte unsere » neuen Freunde« genauer. Konnte sie vielleicht noch offensichtlicher sein?
    Unglücklicherweise kapierte Bobby es immer noch nicht. » Kita?« Sorge stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Oder vielleicht kapierte er es doch. Vor Jahren hätte ich noch gesagt, dass man Bobbys ehrlichem Gesicht stets uneingeschränkt vertrauen konnte. Inzwischen hatte ich meine Meinung geändert, doch manchmal entsprach es immer noch schmerzlich der Wahrheit.
    » Mir passiert schon nichts. Wir werden nicht lange fort sein, nicht wahr?«, wandte ich mich an Nathanial.
    Der Blick, den er mir schenkte, war nicht ermutigend. Er drehte sich zu Bobby um. » Wenn wir uns vor morgen früh nicht bei Mary treffen, dann kommen wir nicht mehr.«
    Die Sorge grub sich noch tiefer in Bobbys Gesicht, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Gleich würde er eine schlimme Situation noch schlimmer machen.
    » Bitte, treffen wir uns einfach dort«, bat ich.
    Er wandte den Blick ab. » Na schön, aber braucht nicht zu lange.«
    » Großartig!« Der Mann hängte ein falsches Kichern an, das zu seinem aufgesetzten Lächeln passte. » Wisst ihr, ich glaube fast, dieser Zug kommt nie. Warum nehmen wir vier uns nicht ein Taxi?«

KAPITEL 18
    A bgesehen von Nathanial war Mama Neda der einzige Vampir, dem ich je begegnet war, und sie war verrückt gewesen. Leider schienen meine » neuen Freunde« mit scharfem Verstand gesegnet zu sein. Sie ließen ihre aufgesetzte Freundlichkeit fallen, sobald wir auf der Straße waren. Außerdem machten sie keinerlei Anstalten, ein Taxi zu rufen– nicht, dass ich mich darüber beschwerte. Wir gingen in angespanntem Schweigen. Unsere Führer– oder Wachen, ich konnte nicht sagen, was davon– behielten Nathanial scharf im Auge und verfolgten jede seiner Bewegungen. Er wirkte unbesorgt, als wäre er auf einem Spaziergang unterwegs, anstatt von Leuten, die ich für das Vampir-Äquivalent zu Jägern hielt, wer weiß wohin gebracht zu werden. Ich durchschaute Nathanials unbeteiligtes Gebaren als das, was es war– Tarnung–, während sein Verstand fieberhaft arbeitete, um einen Ausweg aus diesem wie auch immer gearteten Schlamassel zu finden, in dem wir steckten. Er hatte mich gewarnt, dass ich dem

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