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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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verfolgt.«
    Nathanial schüttelte den Kopf. » Ich will sichergehen, dass das auch so ist. Wir brauchen…« Er blieb stehen und starrte auf die Fassade des Gebäudes neben uns. » Das hier könnte funktionieren.«
    Kitschige Hinweistafeln und hell erleuchtete Poster säumten die Wände des Gebäudes. Ein Kino? Mit hochgezogener Augenbraue musterte ich Nathanial, doch er marschierte bereits hinein, bevor ich noch irgendetwas sagen konnte. Bobby und Gil folgten ihm eilig, höchstwahrscheinlich glücklich darüber, irgendwohin zu gehen, wo es warm war. Nicht, dass ich es ihnen verübeln könnte. Ich wünschte, es würde mir ebenfalls helfen, mich aufzuwärmen.
    Ich holte Nathanial ein. » Warum sind wir hier?«
    » Nur ein paar Minuten. Dort drüben ist eine Spielhalle. Lasst uns dort warten.« Er führte uns in den Arkadengang, in dem zahlreiche Spielautomaten standen.
    Einige der Automaten wiesen große Pistolen auf, die vor die Bildschirme montiert waren, andere hatten Bodenelemente mit Schaltflächen, auf die die Spieler treten mussten, und einer brüstete sich sogar mit einer ganzen Motorradattrappe, die das Fahren simulierte. Alles blinkte oder summte oder rief nach Spielern. Gil blieb vor einem Bildschirm stehen, auf dem ein mittelalterlicher Zauberer Zombieritter mit Feuerbällen bewarf.
    Ich stemmte die Hände in die Hüften. » Wir verschwenden unsere Zeit.«
    » Noch ein oder zwei Minuten. Hier, spiel ein Spiel.« Nathanial drückte mir ein paar Vierteldollarmünzen in die Hand. Ich verdrehte die Augen, nahm das Geld jedoch.
    Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für ein Spiel mit einer animierten Tänzerin und einem echten Mikrofon. Ziel war es, bekannte Popsongs nachzusingen und dadurch Punkte zu verdienen. Nach der Hälfte des ersten Songs fing das virtuelle Publikum an, mich lautstark auszubuhen, und meine Tänzerin blinkte leuchtend rot. Ich legte noch einen Zahn zu, denn offensichtlich bedeutete lauter gleich besser, was Singen anbelangte.
    Bobby nahm mir das Mikrofon weg. » Um des lieben Mondes willen! Bitte, Kita, die werfen uns womöglich noch raus!«
    Er steckte das Mikrofon zurück in die Halterung, und das Spiel schrie auf, als die animierte Tänzerin zusammenbrach. Du hast versagt!, scrollte in großen, roten Buchstaben über den Bildschirm. Na, das war ja nichts Neues. Ich seufzte und sah zu Nathanial hinüber.
    » Ist gleich so weit.« Er bedeutete uns, zum Eingang der Spielhalle zu kommen, wo sie ins Foyer des Kinos mündete.
    Gil, die immer noch gebannt die Spieldemo des Zauberers beobachtete, bemerkte es nicht. Ich tippte ihr auf die Schulter, und sie presste die Lippen zusammen– inzwischen waren sie beinahe wieder rosa.
    » Zurück in den Sturm?«
    Nathanial gestikulierte nur, dass wir uns beeilen sollten, hob aber dann einen Arm, bevor wir das Foyer betreten konnten.
    » Wartet noch«, flüsterte er.
    Eine Tür öffnete sich, und aufgeregtes Gemurmel füllte die Eingangshalle des Kinos. Menschen ergossen sich ins Foyer: Pärchen, einzelne Besucher, kleine Grüppchen, und alle strömten auf den Ausgang zu. Nachdem die erste Handvoll an uns vorbei war, nickte Nathanial, und wir schlossen uns der großen Masse an. An den Haupteingangstüren hasteten die Leute auf Taxis zu, die den Bürgersteig säumten. In einer Nacht wie dieser gab es mehr Menschen als Taxis. Jemand drängte sich grob an mir vorbei, fest entschlossen, ein Taxi zu erwischen. Wütend starrte ich ihm hinterher, wagte jedoch nicht, stehen zu bleiben– ich wäre niedergetrampelt worden. Nathanial riss die Tür eines Taxis auf und schob mich hinein, bevor eine andere Gruppe es für sich beanspruchen konnte. Bobby schlüpfte nach mir hinein, und Nathanial nach ihm. Gil nahm den Beifahrersitz.
    Die Gruppe, der wir das Taxi vor der Nase weggeschnappt hatten, fluchte, doch der Taxifahrer ignorierte sie. » Wohin?«, fragte er mit schroffer Stimme und drückte auf den Knopf, um den Taxameter zu starten.
    Nathanial deutete vage auf die Straße. » Fädeln Sie sich in den Verkehr ein und fahren Sie nach Norden.«
    Der Taxifahrer spitzte die Lippen. Dann lenkte er den Wagen mit einer Hand in den Verkehr, während er mit der anderen eine Zigarette aus der Packung schüttelte. Vor uns leuchtete eine rote Ampel auf, und der Fahrer trat heftig auf die Bremse. Nur der Sicherheitsgurt verhinderte, dass ich aus dem Sitz flog. Mit einem Fluch riss der Fahrer das Lenkrad herum, und ich prallte gegen Bobby, als das Taxi abrupt die Spur

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