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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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wie…«
    » Was ich sah, war ein Ding mit riesigen Klauen anstelle von Händen, mit Fell bedeckt, und einem verkrümmten Körper. Seine Gelenke bogen sich rückwärts. Unheimlich.« Er stand auf. » Ich brauche noch einen Drink, wie steht’s mit dir?«
    Bryant ging zur behelfsmäßigen Bar hinüber und beendete so recht wirksam die Unterhaltung. Nach dem, was er gesagt hatte, hörte sich das » Monster« viel zu sehr nach einem Gestaltwandler an, der seine Verwandlung mitten zwischen beiden Gestalten angehalten hatte. Wenn ein Shifter Menschen auf solch öffentliche Weise angegriffen hatte, dann würde es praktisch überall von Jägern wimmeln, und jeder Gestaltwandler, der sich illegal hier befand, wäre verdächtig. Vielleicht hatte Bobby Firth wirklich verlassen, um mich zu beschützen.
    Entschlossen verdrängte ich Bobby aus meinen Gedanken. Ob ein Shifter nun die Beherrschung verloren hatte oder nicht, änderte nicht das Geringste. Ich würde nicht zurückgehen. Ich musste nur noch vorsichtiger sein.
    Zwei Hände packten mich an den Ellbogen und rissen mich, geradezu wortwörtlich, aus meinen Gedanken und in Richtung Tanzfläche.
    » Tanz mit mir, Hübsche!«, sagte der Mann, zu dem die Hände gehörten.
    Er war niemand, denn ich wiedererkannte, also stemmte ich die Fersen in den Boden und weigerte mich, davongeschleppt zu werden.
    » Lass mich los!« Mir stand absolut nicht der Sinn danach, auf die Tanzfläche zu gehen. Bei all diesen sich windenden Körpern sah es eher nach einer Orgie als nach Tanzen aus.
    Bryant tauchte an meiner Seite auf. » Belästigt dich dieser Kerl, Kita?«
    Der Mann ließ meine Arme los, und Bryant drückte mir die Drinks in die Hand. Er trat zwischen mich und den Störenfried, der mit abwehrend erhobenen Händen zurückwich.
    » Hey, war nicht so gemeint. Sie sah einsam aus, wie sie so dasaß, das ist alles.« Der Mann wich weiter zurück, bis die Menge ihn verschluckte.
    Bryant führte mich zurück zum Sofa, den Arm um meine Schultern gelegt. Da ich diesmal keine Hilfe beim Gehen brauchte, wirkte die Geste unangenehm besitzergreifend. Vermutlich hätte ich keine Drinks von ihm annehmen sollen. Nun würde ich zusehen müssen, dass ich aus der Sache wieder herauskam, bevor er noch von mir erwartete, dass ich die Zeche bei ihm irgendwie abarbeitete. Na ja, diesen Drink hier hatte er mir bereits spendiert, da konnte ich ihn genauso gut auch trinken und dadurch etwas Zeit schinden, während ich in der Menge sicher war. Schließlich war es ja nicht so, als könnte ich betrunken werden, in Anbetracht dessen, wie effizient der Körper eines Gestaltwandlers Alkohol verarbeitete, außerdem waren zusätzliche Kalorien für jemanden, der von der Hand in den Mund lebt, immer willkommen.
    Kaum hatte ich mich wieder hingesetzt, landete jemand auf meinem Schoß, und der Anblick einer jungen Frau, die Kopf und Schultern auf meinen Oberschenkeln ablegte, ließ mich zusammenzucken. Blaues Haar mit leuchtend pinkfarbenen Strähnen umrahmte ihr Gesicht wie ein psychedelischer Heiligenschein.
    » Dein Schoß ist aber hart!«, sagte sie, hob den Kopf ein paar Zentimeter und ließ ihn dann wieder fallen. Sie bekam einen Kicheranfall. » Du hast Augen wie eine Miezekatze. Miiauu.« Sie imitierte auf abscheuliche Weise eine Katzenpfote und tat so, als kratze sie nach mir.
    Einer ihrer Kumpel zog sie wieder von meinem Schoß hoch. » Sorry wegen ihr. Ein bisschen zu viel Bourbon heute Abend.«
    » Die hat mehr intus als nur Bourbon«, flüsterte Bryant.
    Ich warf einen flüchtigen Blick zur Seite, um sicherzugehen, dass das Mädchen nicht noch mal auf mich drauffallen würde, doch sie lag bereits ausgestreckt auf dem Schoß des Typen, der auf der anderen Seite von ihr saß.
    Mein Drink wurde viel zu schnell leer. Selbst der Frühzug würde erst in einigen Stunden gehen. Wenn ich jetzt ging, wäre ich bis dahin auf der Straße. Zeit für eine neue Herangehensweise. Wenn ich Bryant unter den Tisch trank, würde er zu betrunken sein, um eine Gegenleistung zu fordern. Also ließ ich ihn noch eine Runde ausgeben.
    Er erzählte mir Geschichten darüber, was seine Kollegen im Büro sagten und taten, welche wilden Urlaubsreisen er gemacht hatte, und laberte schließlich betrunken von seinen Hoffnungen und Träumen für die Zukunft. Ich versuchte zuzuhören, doch die meiste Zeit nickte ich nur oft und lachte, wenn er es tat. Mit jedem Drink rückte Bryant mir enger auf die Pelle: Zuerst streifte sein Oberschenkel

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