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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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Mögliche sein– ganz gleich, wer ihn zeichnete.«
    Nathanial wollte noch etwas fragen, doch ein schnell herannahender Zug kam kreischend zum Stillstand und übertönte seine Worte. Es war der Zug, auf den wir gewartet hatten, und da im Abteil vereinzelt weitere Passagiere saßen, hielt keiner von uns es für sicher, die Unterhaltung wiederaufzunehmen. Ich war froh darüber. Nathanial mochte zwar nur versuchen zu helfen, doch bis jetzt hatte er mir meine Grube nur noch tiefer gegraben.

KAPITEL 5
    D as Saint Mary’s Hospital befand sich ein paar Blocks von der U-Bahnstation entfernt, und die Spannung, die in der Luft lag, während wir die Straße entlangwanderten, war beinahe greifbar. Ich schob meine Hände tief in die Manteltaschen und spielte mit einem losen Knopf herum, den ich gefunden hatte. Es war mir tief in Fleisch und Blut übergegangen, dass man sich von Ärzten und Wissenschaftlern fernhalten sollte, wenn man sich in der Welt der Menschen befand. Gil zupfte erneut an ihren Ärmeln, und ich fragte mich, ob es unsere Gegenwart oder unser Zielort war, was sie nervös machte. Vielleicht mieden alle Übernatürlichen Krankenhäuser.
    Ich schlang die Arme um mich und zog meinen Mantel enger. » Es ist kälter geworden.«
    Nathanial drehte sich zu mir um und packte mit einer einzigen schnellen Handbewegung mein Kinn. Nachdem er mein Gesicht gemustert hatte, presste er die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. » Dein Blutvorrat ist niedrig. Du musst dich ernähren.«
    » Es geht mir gut.« Mit einem Ruck entwand ich mich seinem Griff.
    Ich erwartete, dass er noch etwas sagen würde, doch er ließ das Thema fallen. Das überraschte mich, und ich war mir nicht sicher, warum. Er war im Grunde genommen ein Fremder, doch es kam mir so vor, als würde ich ihn schon lange kennen. Das musste ein Vampirtrick sein, oder vielleicht war es auch einfach nur eine sehr lange Nacht gewesen. Ich versuchte, so viel Platz wie möglich zwischen mich und meine Begleiter zu bringen. Wirklich, in unserer kleinen Gesellschaft war jeder für sich allein. Nun, zumindest wollte ich es so sehen, doch sowohl Bobby als auch Nathanial hielten stur mit mir Schritt, auf jeder Seite einer. Über meinen Kopf hinweg warfen sie sich gegenseitig nicht gerade freundliche Blicke zu.
    Abrupt blieb Bobby stehen und packte mich an der Schulter. Ich wollte mich losreißen, doch dann hielt ich inne, als ich sein Gesicht sah. Er schenkte mir keine Beachtung, sondern witterte in den Wind, der die Richtung geändert hatte.
    Ich legte den Kopf in den Nacken, doch der Geruchssinn, auf den ich mich mein ganzes Leben lang hatte verlassen können, war mit einem Mal nicht mehr scharf. » Jäger?«
    Er nickte.
    Wenn ein Einzelgänger frei herumlief, würde kein Streuner wie ich unbehelligt bleiben. Der Jäger, dem ich gestern entkommen war, würde den Rest von ihnen auf meine Anwesenheit aufmerksam gemacht haben. Wenn mich die Jäger erwischten, würden sie mich festhalten, bis sich das Tor nach Firth beim nächsten Vollmond öffnete und sie mich vor die Ältesten schleppen konnten. Es gab keine Möglichkeit, wie ich den Einzelgänger vom Schutzhaus eines Jägers aus finden konnte. Ich wäre ein wehrloses Opfer, wenn der Richter zurückkam.
    » Pläne?«, fragte ich.
    Bobby runzelte die Stirn. Er war kein schneller Denker.
    » Was ist los?« Gil hatte uns eingeholt.
    » Jäger«, erwiderte Bobby, wobei er immer noch in die Luft witterte. » Er ist nicht allzu nahe, aber der Wind dreht sich ständig, deshalb weiß ich nicht, ob er unsere Witterung aufgenommen hat oder nicht.«
    » Wir sind nicht mehr weit vom Krankenhaus entfernt. Ist er so nahe?« Nathanial deutete auf ein großes Gebäude, das die umgebenden Häuser überragte. Es war nicht mehr als ein oder zwei Blocks entfernt.
    Bobby zog die Stirn kraus, doch er schüttelte den Kopf. Nach einem Augenblick sagte er: » Falls er uns auf der Spur ist, dann folgt er eigentlich nicht Kita. Ihr Geruch hat sich verändert. Aber deine Witterung ist so, wie ihre sein sollte. Du musst gehen. Du führst sie direkt zu uns.«
    Nathanial zog eine Augenbraue hoch, und Bobby interpretierte diese Antwort als Herausforderung und reckte sich ein wenig. Nathanial schenkte ihm keine Beachtung. » In welcher Richtung befindet sich der Jäger?«
    Nachdem er noch einmal den Wind zurate gezogen hatte, deutete Bobby nach rechts. Nathanial nickte, dann drehte er sich um und schenkte mir ein kleines Lächeln.
    Mit zwei Fingern strich

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