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Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis

Titel: Kuss der Finsternis - Cole, K: Kuss der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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nun schon eine ganze Weile ausschließlich aus animalischen Instinkten.“
    Sie sagte das so, als ob es etwas Schlechtes wäre, sich nach seinen Instinkten zu richten. Gerade als Kaderin hinunterspringen wollte, um sie ein bisschen zu foltern, überquerte ein Elf in einer Robe die Galerie, um am anderen Ende vor dem Altar stehen zu bleibe n – dem Altar, der nicht genau in der Mitte stand. Kaderin erkannte in ihm Rioras Schreiber, der sinnigerweise Scribe genannt wurde.
    Er kratzte sich am Kopf. „Hört mal, wo sind denn alle? Meine Göttin ist jede Sekunde hier.“
    Alle Anwesenden verstummten erwartungsvoll. Schließlich genoss man nicht jeden Tag die Gesellschaft einer Göttin. Die Dämonin mit der großen Klappe leckte sich über die Hand und strich ihrem Sohn das Haar um seine neuen samtigen Hörner glatt.
    Als Riora auftauchte, verkündete Scribe: „Die Göttin Riora.“ Die Neulinge und die weniger abgebrühten Unsterblichen starrten sie voller Bewunderung an. Scribe zog sich zurück; er wirkte unübersehbar stolz, dass er einer solchen Gottheit dienen durfte.
    Riora strahlte die unter Göttinnen übliche Pracht aus. Sie war gekleidet in ein durchscheinendes goldenes Gewand, das unter ihrem Busen gegürtet war – einem derart üppigen Busen, dass manch einer sie fälschlicherweise für eine Fruchtbarkeitsgöttin hielt. Ihr wildes rabenschwarzes Haar wallte und wogte, als ob sie immerzu vom Wind umweht würde, und urplötzlich wünschte sich Kaderin, dass Sebastian Riora nie zu Gesicht bekommen hätte.
    Mit gespielter Gleichgültigkeit neigte Kaderin ihre Klinge so, dass sie sein Spiegelbild darin sehen konnte. Es würde sie nicht kümmern, wenn er die Göttin mit weit aufgerissenem Mund angaffen würde wie die meisten anderen Männer. Nicht im Geringsten.
    Doch selbst beim Anblick einer der hinreißendsten Frauengestalten dieser Realität blieb Sebastians Blick unverändert auf Kaderin gerichtet. Sie fühlte sich auf eigentümliche Weise geschmeichelt und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, um gleich darauf wütend über sich selbst innezuhalten. Sie strich sich ihr Haar hinters Ohr? Das war eine Geste, die si e – in längst vergangenen Zeitalter n – immer dann gemacht hatte, wenn sie verlegen gewesen war.
    Wer bist du bloß in letzter Zeit, Kad?
    „Seid gegrüßt, Geschöpfe des Mythos“, sprach Riora mit kehliger Stimme die Teilnehmer an. „Heute Abend beginnt die Talisman-Tour, ein Wettstreit, der seit jeher unverändert durchgeführt wird. Die Regeln sind dieselben wie immer, daher wäre es ermüdend“, sie machte eine abschätzige Handbewegung und verdrehte die Augen, „sie immer wiede r … all e … zweihundertfünfzig Jahre zu wiederholen. Also erzähle ich euch lieber nur das Allerwichtigste. Ihr werdet in die Welt hinausgehen und all die Talismane, Amulette, Juwelen und anderen magischen Gegenstände suchen, die ich begehre. Am Ende einiger Aufgaben, die ich ausgewählt habe, stehen mehrere Gegenstände, bei anderen ist es nur ein einziger. Sämtlichen Aufgabenstellungen ist jedoch eins gemeinsam: Sie wurden erdacht, um euch dazu zu zwingen, gegeneinander zu kämpfen. Was Spaß macht – mir jedenfalls. Wie man mir berichtete, ist das bei euch nicht unbedingt der Fall.“ Sie runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. „Jedem Gegenstand wurde ein bestimmter Punktwert zugeteilt, je nachdem, wie schwierig es ist, ihn zu erobern, und gemäß der Anzahl, in der er zur Verfügung steht. Wenn ihr einen Talisman erkämpft habt, haltet ihn einfach ruhig über euer Herz, dann wird er seinen Weg zu mir finden.“
    Sie hob ihren blassen Arm, und für einen Augenblick dachte Kaderin schon, sie würde mit den Fingern schnipsen und die Hand in die Hüfte stemmen.
    „Mir wurde einmal gesagt, es handle sich dabei um eine höchst erstaunliche Art der Teleportation“, fuhr Riora nachdenklich fort. Sie klopfte mit einem Finger gegen ihr Kinn. „Das empfinde ich nicht so. Wirklich erstaunlich ist, dass tatsächlich jeder Einzelne von euch so etwas wie ein Herz hat, und sei es auch noch so kalt.“ Sie warf einen kurzen Blick auf Kaderin, die eine Augenbraue hob, und sprach weiter. „Die ersten beiden Wettkämpfer, die siebenundachtzig Punkte erreichen, kommen ins Finale. Siebenundachtzig Punkte deswegen, weil es keinen Grund dafür gibt. Ab dann heißt es Mann gegen Mann im Kampf um den letzten Preis.“
    Riora studierte die vor ihr versammelte Meng e – wobei sie bei dem Vampir kurz

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