Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
mehr blieben. Lazarus, der nach der Ladung Silbermunition, die er in die Visage bekommen hatte, noch immer nicht tot war, kroch auf Danny zu. Danny, ebenfalls noch am Leben, stöhnte hilflos und wollte zurückweichen. Mir blieb nicht mehr genug Zeit, um Lazarus auszuquetschen, geschweige denn, ihn umzubringen und auch noch Danny zu retten. Eins war ja schon kaum zu schaffen.
    Ich zauderte keinen Augenblick, schnappte Danny, warf ihn mir über die Schulter und rannte schnurstracks auf den Höhlenausgang zu. Er brüllte ob der unsanften Beförderung und verfluchte mich keuchend. Gerade als die sonnenhelle Höhlenöffnung in Sicht kam, lief die Zeit ab. Hinter mir hörte ich auch Lazarus rennen, aber er war zu weit zurück. Er würde es nicht mehr schaffen. Ich auch nicht. Es war vorbei.
    Statt der erwarteten Explosion hörte ich Stimmen. Draußen bewegte sich etwas. Zwei Gestalten betraten die Höhle, und ich hatte sie schon fast erreicht. Es waren Tate und Dave. Ich brüllte, weil sie mich in der Dunkelheit natürlich nicht sehen konnten.
    »Nicht schießen!«
    »Kein Beschuss, es ist Cat!«, rief Tates durchdringende Stimme.
    Dann geschah alles ganz schnell, obwohl es in meiner Erinnerung für immer in Zeitlupe gespeichert sein wird.
    »Feind rückt an, zielt nach oben!«, schrie ich und duckte mich, um nicht in die Schusslinie zu geraten. Tate, der sich nicht gerührt hatte, feuerte blind in die Schwärze hinter mir. Dave allerdings hatte die Waffe gesenkt und versuchte, mich in der Finsternis auszumachen, sodass er Lazarus direkt in die Fänge geriet. Man hörte ein widerliches Gurgeln, als seine Halsschlagader zerfetzt wurde. Ich schrie auf, ließ Danny fallen und stürzte auf ihn zu. Lazarus schleuderte mir Daves Körper mit aller Kraft entgegen, sodass ich zu Boden gerissen wurde. Heißes Blut spritzte mir ins Gesicht, als meine Hände sich im Klammergriff um Daves Hals schlössen, vergeblich bemüht, die Blutung zu stillen. In dem ganzen Chaos hatte Tate nicht aufgehört zu feuern. Lazarus schmetterte ihn gegen die Höhlenwand und suchte das Weite. Draußen hörte ich wieder Geschützfeuer von den Absperrtruppen, die auf den fliehenden Vampir schössen.
    »Wir haben einen Verletzten, wir haben einen Verletzten!«
    Juan kam in die Höhle gerannt, die Taschenlampe gezückt, dicht gefolgt von Cooper und drei weiteren Männern. Ich riss mir das Hemd vom Leib, um Daves Hals damit zu verbinden.
    Er konnte kaum sprechen, versuchte es aber. ». .asst . .mich nich. . sterb. .«
    Wir hatten nur eine Chance. Vielleicht nicht einmal die.
    »Nimm du ihn kurz«, wandte ich mich barsch an Juan und stürmte so schnell wieder in die Höhle, wie ich sie verlassen hatte. Die erste Leiche, die ich finden konnte, packte ich mir auf die Schultern und rannte zurück.
    »Was soll das denn?«, wollte Cooper wissen.
    Ich beachtete ihn gar nicht, nahm ein Messer zur Hand und schlitzte dem toten Vampir den Hals auf. Blut trat hervor, aber nicht genug. Ich schlug ihm den Kopf ganz ab und hielt den Körper verkehrt herum bei den Füßen. Nun ergoss sich ein stetes, fast purpurnes Rinnsal direkt auf Dave.
    »Halt ihm den Mund auf. Er muss schlucken«, befahl ich. Gott, lass es nicht zu spät sein. Lass es nicht zu spät sein...!
    Tränen liefen Juan über die Wangen, als er Dave die Lippen öffnete. Auch er betete, allerdings laut und auf Spanisch. Ich versetzte dem toten Vampir unbarmherzig Fußtritte, um mehr Blut aus ihm herauszubekommen, und Juan zwang Dave dazu, es herunterzuschlucken.
    Die Haut an Daves Hals reagierte auf die Behandlung, aber nicht schnell genug. Kaum begannen die Wundränder, sich zu schließen, ließ der Blutstrom aus dem Hals des Vampirs auch schon nach. Bald versiegte er ganz. Dave war tot. Ich stürmte aus der Höhle, Schmerz tobte in mir. Ich schnappte mir den erstbesten der Männer, die die Gegend absuchten.
    »Wo ist er hingerannt? Hast du es gesehen?«
    Der Soldat, Kelso, erbleichte beim Anblick meiner blutbefleckten Gestalt.
    »Das konnten wir nicht. Irgendjemand hat >Vampir< gerufen, aber ich habe nur Bäume gesehen. Wir suchen nach ihm. Er kann nicht weit sein.«
    »Und ob«, knurrte ich. Ein Meistervampir konnte mit etwas Anstrengung sogar verletzt noch ein Tempo von hundert Stundenkilometern an den Tag legen. Lazarus durfte mir nicht entkommen. Auf keinen Fall.
    Die drei Männer hatten sich nicht von Daves leblosem Körper wegbewegt. Juan ließ
    den Tränen freien Lauf, und auch Tate hatte feuchte

Weitere Kostenlose Bücher