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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Blicken.
    »Dann bist du es also, die meinesgleichen jahrelang in Angst und Schrecken versetzt hat. Eine Sterbliche mit der Kraft einer Unsterblichen. Gevatterin Tod nennt man dich. Weißt du, was für eine Summe auf deinen Kopf ausgesetzt ist?«
    Heilige Scheiße, wenn das mal keine Ironie des Schicksals war. Der Typ war ein Kopfgeldjäger und hatte es auf mich abgesehen. Na ja, früher oder später hatte es wohl so kommen müssen. Wenn man so viele Typen umlegte wie ich, sorgte das eben irgendwann für dicke Luft.
    »Eine beachtliche, hoffe ich. Bin ja keine Ramschware.«
    Er runzelte die Stirn. »Du machst dich über mich lustig. Ich bin Lazarus, und du solltest vor mir zittern. Bedenke, das Geschick deines Liebsten hängt von mir ab. Was bedeutet dir mehr? Sein Leben oder dein eigenes?«
    Liebte ich Bones so sehr, dass ich für ihn sterben würde? Definitiv. Die Erleichterung darüber, dass er mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte, ließ mich meinem baldigen Ableben beinahe freudig entgegensehen. Solange ich ihn nicht noch einmal einer solchen Grausamkeit verdächtigen musste, würde ich bereitwillig wieder und wieder den Tod auf mich nehmen.
    Ein Schluchzen brachte mich in die Gegenwart zurück. Was ging hier vor sich ? Ein Blick auf meine Armbanduhr offenbarte, dass der Beschuss in fünfzehn Minuten losgehen würde. Bones musste schnell hier raus, bevor die Rakete einschlug. Lazarus würde nicht mehr dazu kommen, seinen Lohn einzustreichen. Vielleicht würde ich ihm das noch sagen, bevor die Zeit ablief.
    Ein heulendes Bündel Mensch wurde mir vor die Füße geworfen. Ich bedachte es mit einem verächtlichen Blick und wandte mich dann wieder an Lazarus.
    »Spar dir die Hinhaltetaktik. Du brauchst mir keins deiner Spielzeuge zu zeigen. Ich glaube dir auch so, dass du ein ganz schlimmer Finger bist. Echt, mir schlottern die Knie. Wo ist Bones?«
    »Bones?«, fragte Lazarus, seine Blicke suchten den Raum ab. »Wo?«
    Beinahe gleichzeitig wurden mir zwei Dinge klar. Erstens hatte Lazarus keinen Schimmer, wo Bones war, das zeigte sein Gesichtsausdruck deutlich. Zweitens gehörte das verheulte Gesicht, das sich zu mir emporwandte, dem verlogenen kleinen Wichser, der mich im Alter von sechzehn Jahren verführt und sitzen gelassen hatte. 6
    »Danny?«, fragte ich ungläubig. »Danny Milton? Wegen dir habe ich mich von Virginia hierher geschleppt?«
    Danny war genauso wenig erfreut, mich zu sehen. »Du hast mein Leben zerstört!«, jammerte er. »Erst zerquetscht mir dein bekloppter Freund die Hand, dann bist du gar nicht tot, und jetzt haben diese Kreaturen mich entführt! Hätte ich dich doch nie kennengelernt!«
    Ich stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Dito, Arschloch!«
    Lazarus warf mir einen argwöhnischen Blick zu. »Er sagt, du hast ihn geliebt. Du tust nur so, als würde er dir nichts bedeuten, damit ich ihn nicht umbringe.«
    »Du willst ihn umbringen?« Vielleicht war ich nicht mehr ganz zurechnungsfähig, weil mir nur noch knapp fünfzehn Minuten blieben, vielleicht hatte ich aber auch einfach die Schnauze voll. »Nur zu! Ich bin dabei!«
    Ich zog die Pistole aus dem Hosenbund und feuerte aus nächster Nähe auf Danny. Lazarus und die anderen Vampire waren erst einmal verblüfft über diese Wendung der Ereignisse, und das nutzte ich aus. Die nächsten Schüsse trafen Lazarus voll ins Gesicht. Auf sein Herz zielte ich erst gar nicht, denn ich brauchte ihn lebendig. Würde ich überleben, konnte er mir einige Informationen liefern. Ich feuerte also mein ganzes Magazin auf ihn ab, während ich mit der freien Hand Wurfmesser auf die fünf anderen schleuderte.
    Sie stürzten sich auf mich. Fänge gruben sich in mein Fleisch und zerfetzten es, bevor ich sie abschütteln konnte. Jetzt war ein richtiger Kampf entstanden; wir wälzten uns auf dem schroffen Fels, und ich schlug und hackte auf alles ein, was nicht zu mir gehörte. Während ich mich abmühte, die Messer in der Hand zu behalten und gleichzeitig die Fangzähne abzuwehren, mit denen es die Vampire auf meine Kehle abgesehen hatten, konnte ich nur daran denken, wie die Sekunden verrannen. Schließlich war es eine Sache, für Bones zu sterben, mochte er nun verrückt geworden sein oder nicht. Eine ganz andere war es, mein Leben für dieses abscheuliche Weichei Danny Milton zu lassen. Ja, ich war ziemlich nachtragend.
    Mit einem Stich ins Herz streckte ich den letzten Vampir nieder, und auf meiner Armbanduhr sah ich, dass mir keine dreißig Sekunden

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