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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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gebissen und im hohen Bogen durch die Luft geschleudert hatte. Auch das Haar hatte Bones damals anders getragen.
    »Na ja, seit damals hat sich einiges geändert, nicht wahr?«, warf ich höflich ein. »Wir haben zum Beispiel Brams entwickelt und halten Vampire auf dem Gelände gefangen. Oh, und die Lebenserwartung unserer Männer ist auch gestiegen.«
    Mit einem Kopfrucken wies ich auf Juan und Tate. Dons Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er ihnen nichts gesagt hatte. Man musste eben nur gekonnt von sich ablenken.«Das gehört jetzt nicht hierher«, krächzte Don.
    Ich zog spöttisch die Brauen hoch. »Wollen wir die beiden doch mal selbst fragen, oder? Tate, Juan, habt ihr gewusst, dass sich eure Lebenserwartung mit der Aufnahme von Vampirblut um mindestens zwanzig Jahre erhöht? Ich wusste das nicht, unser lieber Don hier aber schon. Er wusste, was in Ohio passiert ist, wollte euch aber nicht über die Konsequenzen aufklären. Hat sich wohl gedacht, es würde euch nicht interessieren.«
    »Madre de Dios, ist das wahr?«, keuchte Juan. Auch Tate machte einen leicht verwirrten Eindruck, was ich mir gleich zunutze machte.
    »Ist gar nicht schön, wenn jemand weiß, wie hoch die eigene Lebenserwartung ist, und es einem nicht sagt, oder? Im Gegensatz zu euch habe ich mich bei Don wenigstens dafür eingesetzt, dass ihr es erfahrt!«
    »Soll das eine Art Rache sein?«, wollte Tate mit leiser Stimme wissen. Sein weidwunder Blick hatte wenig mit dem zu tun, was er gerade erfahren hatte. Ihn wurmte lediglich, dass ich in aller Öffentlichkeit zu meiner Beziehung stand. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Gott, Tate war in mich verliebt. Es war so offensichtlich, dass es selbst für mich nicht mehr zu übersehen war.
    »Nein, mit Rache hat es nichts zu tun.« In diesem Punkt musste ich nicht lügen. »Es hat mit keinem von euch etwas zu tun, und dabei bleibt es auch.«
    »Ein solches Verhalten werde ich keinesfalls länger dulden«, stellte Don entschieden fest. »Zu viele Leben stehen auf dem Spiel, und das lässt mich nicht kalt, auch wenn es bei dir anders ist.«
    Ich stand auf und sah drohend auf ihn herunter. »Leck mich, Boss. Mir bedeutet jedes einzelne Mitglied meiner Einheit etwas, und das habe ich auch schon unzählige Male unter Beweis gestellt. Du glaubst mir nicht? Dann schmeiß mich aus dem Team.«
    »Querida, nicht so hastig«, flehte Juan. Von Don kam keine Reaktion. »Wir machen uns Sorgen um dich; was, wenn dieser Vampir herausfindet, wer du bist. .«
    »Das weiß er«, fiel ich ihm ins Wort.
    Don fluchte schamlos. Ich war perplex. Er verlor doch sonst nie die Fassung.
    »Woher, Cat? Hast du es ihm gesagt? Hast du ihm vielleicht auch noch einen Lageplan mit Anmerkungen über unsere Truppenstärke gezeichnet? Ich hoffe, er ist ein umwerfender Liebhaber, denn du hast gerade alles zerstört, wofür wir gearbeitet haben!«
    »Ich habe es ihm nicht gesagt.« Jetzt musste ich improvisieren. »Wir haben uns schon vor Jahren kennengelernt. Daher weiß er, was ich bin, und er hatte Ohio schon verlassen, bevor dieser ganze Mist passiert ist. Ich bin ihm erst vor einem Monat wieder über den Weg gelaufen. Er ist gerade mal hundert Jahre alt und mir unterlegen. Plaudert er etwas aus, bringe ich ihn um, und das weiß er auch. Das ist alles.«
    »Wie konntest du das tun?« Die Frage kam von Tate, der mir einen leicht angewiderten Blick zuwarf. »Wie konntest du dich nur an einer Leiche vergreifen? Du fällst wirklich von einem Extrem ins andere. Erst Noah und jetzt Nekrophilie!«
    Das machte mich nun wirklich wütend. »Habt ihr alle vergessen, dass ich eine Halbvampirin bin? Eure abfälligen Bemerkungen über Untote verletzen auch mich! Das kommt einem ja vor, als wollten die Skinheads Halle Berry dazu überreden, bei ihrer Neonazi-Demo mitzulaufen! Wie konntest du das tun? Warum sagst du es mir nicht, Tate? Oder du, Juan? Ihr wolltet doch beide schon mit mir in die Kiste. Dann seid ihr wohl auch nekrophil.«
    Dieser Schlag war unter die Gürtellinie gegangen, allerdings mit voller Absicht. Sie mussten aufhören, alle Vampire als Ungeheuer abzustempeln, und das war, weiß Gott, viel verlangt. Schließlich hatte es Jahre gedauert, bis ich meine eigenen Vorurteile überwunden hatte, und ich war immerhin in einen verliebt gewesen. Don hüstelte. Ihm gefiel die Richtung nicht, in die das Gespräch sich entwickelt hatte. »Niemand hat vergessen, was du bist. Doch das ändert nichts an deinem Auftrag. Wie alle

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