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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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anderen hier schaltest du Untote aus. Das ist eine bedeutende Aufgabe, die viel Verantwortung mit sich bringt. Was soll deinen Geliebten davon abhalten, seinesgleichen einen Gefallen zu tun, indem er ihnen offenbart, wo die mysteriöse Gevatterin Tod zu Hause ist? Als Leiche kannst du ihm schließlich nicht mehr gefährlich werden.«
    »Juan, mit wie vielen Frauen hast du in den letzten vier Jahren geschlafen?«, fragte ich unvermittelt.
    Er rieb sich das Kinn. »Yo no se, querida, vielleicht. . mit einer pro Woche ungefähr«, antwortete er, bevor Don ihn mit einem wütenden Blick hatte zum Schweigen bringen können.
    »Das tut doch nichts zur Sache!«
    »Ich glauhe aber doch«, sagte ich in schneidendem Tonfall. »Er schläft mit ungefähr einer Frau pro Woche. Das wären dann über zweihundert in den vier Jahren, seitdem er hier tätig ist, und nur so nebenbei bemerkt: Juan, du bist ein Lustmolch. Aber wie viele von diesen Frauen wurden zuvor eingehend überprüft, um sicherzustellen, dass sie keine Renfields oder Ghul-Handlanger waren? Ihr Sexisten macht nur mir Vorhaltungen darüber, mit wem ich ins Bett steige! Also, ich habe genug von eurem heuchlerischen Geschwätz. Don, im Grunde läuft es auf Folgendes hinaus: Vertrau mir oder lass es bleiben. Ich habe dich noch nie hängen lassen, und ich gebe meinen Job nur auf, wenn du mir keine andere Wahl lässt. Punkt. Wenn es also nicht wirklich dringend ist, möchte ich jetzt wieder nach Hause. Zu meiner Leiche. Vielen Dank.«
    Ich ging entschlossen zur Tür, doch Tate blieb davor stehen.
    »Aus dem Weg«, sagte ich mit drohendem Unterton.
    »Cat.« Don erhob sich und fasste mich leicht am Ellenbogen. »Wenn uns durch deine Verbindung mit diesem Vampir keine Gefahr droht, dann hast du sicher nichts dagegen, noch im Labor vorbeizugehen und eine Blutprobe abzugeben. Du hast doch nicht etwa heimlich Blut getrunken, oder?«
    Ich schnaubte. »Nicht mein Geschmack, sorry. Aber wenn ihr dann glücklicher seid, bitte. Nach euch.«
    »Ich will offen zu dir sein«, sagte Don, als wir, gefolgt von Tate und Juan, einen Stock höher gingen. »Ich weiß nicht, wie ich mich in dieser Angelegenheit verhalten soll. Das Team muss mit entscheiden. Auch wenn du mir dein Wort darauf gibst, dass diese Kreatur ungefährlich ist, mir ist nicht wohl dabei. Das Leben der Männer hängt davon ab.«
    »Und genau da musst du mir eben vertrauen. Wenn mein Freund allerdings dem Team schaden wollte, hätte er letztes Wochenende ausreichend Gelegenheit dazu gehabt. Verdirb dir nicht alles aus einem blinden Vorurteil heraus, Don. Wir wissen beide, dass du mich brauchst.«
    Als wir das Labor betraten, musterte er mich. »Ich würde ja gern glauben, dass du dich nicht gegen uns wenden wirst. Aber ich weiß nicht, ob ich es kann.«
    Später, nachdem ein Schnelltest erwiesen hatte, dass ich nicht bis obenhin mit Dracula-Saft abgefüllt war, begleitete Tate mich zu meinem Wagen. Er hatte kein Wort mehr gesagt, seit wir Dons Büro verlassen hatten, und auch ich schwieg. Sie ließen mich gehen, aber ich wusste, dass eigentlich noch nichts endgültig geklärt war. Das war okay - ich hatte jetzt nichts mehr zu verbergen. Na ja, fast nichts. Aus höflicher Gewohnheit öffnete Tate mir die Autotür, und ich stieg ein, schloss sie aber nicht. Seine Finger trommelten auf das Dach meines Wagens.
    »In deinen Augen war es bestimmt ausgleichende Gerechtigkeit, dass niemand mich über meine gestiegene Lebenserwartung in Kenntnis gesetzt hat. Ich habe Don schon gebeten, dich aufzuklären, als vor drei Jahren feststand, dass du nicht wie andere altern wirst. Er wollte das nicht, und er ist der Boss. Manchmal muss man sich Anweisungen einfach fügen, auch wenn man es nicht will.«
    »Manchmal.« Ich starrte ihn ungerührt an. »Nicht immer. Nicht, wenn die eigenen Freunde betroffen sind, aber in diesem Punkt sind wir unterschiedlicher Meinung.«
    »Naja, wir sind in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung.« Dunkelblaue Augen sahen in meine. »Du hast mir da drinnen ordentlich eins ausgewischt. Erst gibst du einfach so zu, dass du mit einem Vampir zusammen bist, dann erzählst du jedem, dass ich dich flachlegen wollte. Was kommt als Nächstes? Packst du deinen Schwanz aus und sagst, dass du eigentlich ein Kerl bist?«
    Seinem bitteren Tonfall nach war es ihm sehr ernst, aber ich musste trotzdem lächeln. »Treibt man mich in die Enge, beiße ich zu. Das weißt du. Ich wünschte, ihr würdet mir alle ein wenig mehr

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