Kuss der Nacht - Band 02
sie den Männern zuwarf, hatte nichts mit Sex zu tun. Juan schluckte. Tate wich zurück. Selbst der sonst so stoische Cooper machte einen unruhigen Eindruck. Diese Information war ihnen neu.
»Nur eine Motivationshilfe«, sagte ich kühl. »Also, wer lacht sich in einer Stunde ins Fäustchen? Ihr oder sie?«
Belinda bleckte die Fangzähne und stürzte sich erneut auf die Männer. Diesmal hatte sie es nur auf einen abgesehen und duckte sich, um Juan die Beine wegzuziehen. Er versuchte sich wieder aufzurichten, aber Belinda war schneller. Ihre Zähne waren an seiner Kehle, bevor er sie von sich stoßen konnte. Ich straffte mich, bereit einzugreifen, aber Bones packte mich am Arm. In diesem Augenblick stürzten sich Cooper und Tate auf Belinda. Cooper packte sie an den Haaren und riss ihr den Kopf zurück, und Tate verpasste ihr einen so heftigen Tritt ins Gesicht, dass er einem gewöhnlichen Sterblichen das Genick gebrochen hätte. Eine Sekunde lang war Belinda benommen. Eine Sekunde nur.
Dann griff sie hinter sich und schleuderte Cooper mit solcher Wucht über sich hinweg, dass er drei Meter entfernt landete.
»Misch dich nicht ein«, sagte Bones leise. »Du kannst nicht immer zur Stelle sein, um sie zu beschützen.«
Ich schob das Kinn vor. Bones hatte Belinda zwar eine schreckliche Strafe angedroht, falls sie übermütig werden und einen der Männer umbringen sollte, den Unglücklichen allerdings würde das nicht wieder lebendig machen. Bones glaubte nicht, dass sie es auf einen Versuch ankommen lassen würde. Ich war da weniger zuversichtlich. Dennoch waren seine Argumente nicht von der Hand zu weisen. Belinda war eine durchschnittlich starke Vampirin. Wurden die Jungs mit ihr nicht fertig, waren sie auch gegen Ians Männer nicht zu gebrauchen. Geht doch nichts über die Fangzahnprobe, dachte ich grimmig. Na los, Jungs, macht mich stolz. Zeigt's dem Blondchen.
Tate und Juan umkreisten Belinda, während Cooper sich wieder aufrappelte. Er blutete an der Stirn. Belindas Nasenlöcher blähten sich gierig. Sie warf Juan einen Blick zu, lächelte und riss sich dann das Oberteil auf. Wippend kamen ihre prallen, nackten Brüste zum Vorschein.
Juan riss die Augen auf und zögerte eine Sekunde. Mehr Zeit brauchte Belinda nicht. Sie stürzte los und donnerte ihm die Faust gegen den Schädel. Juan sank mit verdrehten Augen zu Boden. Tate wollte die Verfolgung aufnehmen, aber die Vampirin hatte Cooper schon erreicht. Ein harter Schlag in den Unterleib und er krümmte sich zusammen. Sie streckte die Zunge hervor und leckte das rote Rinnsal von seiner Stirn.
»Kleine Vorspeise«, murmelte sie, dann hob sie Cooper hoch wie ein Spielzeug und schleuderte ihn Tate entgegen, der die beiden schon fast erreicht hatte. Die Männer gingen in einem Durcheinander aus Armen und Beinen zu Boden.
Ich biss die Zähne zusammen. Bones drückte meine Hand. Ich wusste, was er dachte. Wir würden uns einen Plan B ausdenken müssen, um Ians Männer in unsere Gewalt zu bringen, denn diese Lady hier putzte sie weg wie nichts, obwohl sie zu dritt gegen sie kämpften. Na ja, inzwischen nur noch zu zweit, denn Juan war nicht mehr zu gebrauchen. Der würde was erleben können; sich von einem Paar Titten derart ablenken zu lassen. Er würde sich noch wünschen, das Bewusstsein gar nicht erst wiedererlangt zu haben.
Fünfzig Minuten später waren Tate und Cooper schweißgebadet, und Juan kam allmählich wieder zu sich. Nur Belinda war noch immer nicht außer Gefecht gesetzt. Oh, ein paarmal waren Tate und Cooper nah dran gewesen, hatten es aber nicht geschafft, sie lange genug in Schach zu halten, um sie, wie abgemacht, wieder an Bones übergeben zu können. Mir wurde ganz flau im Magen. Um sie zu töten, hätten sie ausreichend Möglichkeiten gehabt. Aber ohne zu inakzeptablen Mitteln zu greifen, wurden sie einfach nicht mit ihr fertig. Mist. Also gleich zwei unangenehme Konsequenzen, und eine davon würden sie gleich zu spüren bekommen. Belinda lächelte mit gebleckten Reißzähnen. »Ich habe gewonnen, jetzt will ich meine Siegprämie. Es sei denn, du bist ein Lügner, Bones.«
Bones verschränkte die Arme und warf ihr einen strengen Blick zu. »Ich habe nur gesagt, du bekommst deinen Preis. Wann, habe ich nicht gesagt.«
Belinda hatte schon zu einer Hasstirade auf ihn angesetzt, als sich unerwartet Tate einschaltete.
»Bringen wir es hinter uns«, sagte er knapp und ging - beziehungsweise humpelte
— auf sie zu.
Ich sah ihn mit großen
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