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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Augen an.
    »Tate. .«, begann ich.
    »Geschenkt«, schnitt er mir das Wort ab. »Wir haben dich enttäuscht, Cat. Glaubst du, ihr Biss würde mehr schmerzen?«
    Die gnadenlose Offenheit in seiner Stimme ließ mich stutzen, und ich musste mich abwenden. Ich wollte ihm sagen, dass er nichts dafür konnte, dass er trotz der zusätzlichen Kraft aus Bones' Blut doch nur ein Mensch war und Belinda eben nicht. Einen Vampir zu töten war viel leichter, als einen gefangen zu nehmen, selbst für mich. Don hätte sonst mehr untote Pferdchen im Stall gehabt. Doch mir war klar, dass mein Mitgefühl Tate nur schaden würde. Und so sagte ich nichts und tat, als fände ich die Wand vor mir plötzlich unheimlich interessant.
    »Wer sagt, dass ich dich auch will?«, fragte Belinda geringschätzig.
    »Was du willst, interessiert nicht; ich bin der, den du bekommst«, erwiderte Tate in schärfer werdendem Tonfall. »Befehlskette, verstehst du, Blutegel? Von uns dreien habe ich den höchsten Rang, du bekommst also mein Blut und sonst keines.«
    Meine Verblüffung wuchs. Gott, typisch Tate, darauf zu bestehen, selbst in den sauren Apfel zu beißen - beziehungsweise sich beißen zu lassen. Genau das machte seine FührungsqualiTaten aus. Nie wälzte er die Verantwortung auf seine Untergebenen ab.
    Ich spürte Belindas Lächeln mehr, als dass ich es sah. »Dann werde ich wohl mit dir vorliebnehmen müssen. Komm her.«
    »Nicht so schnell«, rief Bones, als ich mich schon auf das Unvermeidliche gefasst gemacht und den Blick abgewandt hatte. »Du beißt nur in sein Handgelenk, Belinda. Der Hals ist tabu.«
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Schmollen, das gleichermaßen bedrohlich wie lüstern wirkte. »Der Hals ist mir aber lieber.«
    »Wirklich verdammt schade für dich«, entgegnete Bones kühl. »Noch ein Widerwort, und du bekommst gar nichts.«
    Ich war selbst schon drauf und dran gewesen, Tates Hals zur Tabuzone zu erklären. Sollte Belinda sich doch nicht benehmen, war ein aufgeschlitzter Arm um einiges leichter zu verkraften als eine aufgeschlitzte Halsschlagader. Immerhin schien sie jedoch so viel Angst vor Bones zu haben, dass sie seine Drohung, sie würde ihren Ungehorsam bitter bereuen, ernst nahm. Offensichtlich kannte Belinda seinen Ruf. Aus diesem Grund, so sagte er, hatte er auch sie und nicht einen der beiden anderen Vampire als Testobjekt für die Männer ausgewählt. Sie kannten Bones nicht. Sie hätten seine Drohungen vielleicht als leeres Geschwätz abgetan. Belinda jedoch kannte ihn durchaus. Zu gut für meinen Geschmack, aber daran konnte ich nichts ändern.
    Sie lächelte, als sie die Arme nach Tate ausstreckte. Ihr zerrissenes Oberteil gab den Blick auf ihre nackten Brüste frei, und sie ergriff zärtlich Tates Arm. Dessen Herz schlug schon sehr viel schneller als sonst, und das Pochen wurde immer heftiger, aber das lag wohl eher an seiner Angst vor Belindas Biss als an ihrem verführerischen Dekolletee.
    »Keine Bange, Hübscher, es wird dir gefallen«, säuselte sie und fuhr sich ein letztes Mal mit der Zunge über die Reißzähne.
    Tate schnaubte. »Ich würde nicht mein Nachleben drauf verwetten, Miststück.«
    Belinda lachte nur. Tief und kehlig und wissend. »Es gefällt dir, wirst schon sehen.«
    Und damit schlug sie die scharfen Eckzähne in Tates Unterarm.
    Ein Zittern lief durch seinen Körper, und sein Herz schlug noch schneller. Er presste die Lippen zusammen, konnte aber den leisen Laut nicht mehr verhindern, den er ausgestoßen hatte. Fast ein wenig überrascht klang er. Als Belinda schluckte und stärker zu saugen begann, schlössen sich Tates Augen kurz. Dann jedoch riss er sie wieder auf. Und starrte mich an.
    All das dauerte nur Sekunden, kam mir aber viel länger vor. Tates tiefblaue Augen nahmen den selben durchdringenden Ausdruck an wie in der Nacht, in der er mir betrunken seine Liebe gestanden hatte. Ich wusste, dass er jetzt diese berauschende Wärme durch seine Blutgefäße strömen spürte. Diesen intensiven, verführerischen Rausch, der jeder Logik spottete. Natürlich löste nicht jeder Vampirbiss solche Gefühle aus. Nach vielen heftigen Auseinandersetzungen mit den Blutsaugern wusste ich nur zu gut, dass so etwas teuflisch wehtun konnte. Wollte aber ein Vampir nicht, dass sein Biss schmerzte. . dann tat er es auch nicht. Nicht im Geringsten.
    »Genug«, befahl Bones knapp.
    Belinda ließ gemächlich von Tate ab und leckte sich ein paar Blutstropfen von den Fängen. Tate regte sich nicht.

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