Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
es gleich.«
    Vor ein paar Monaten. Sie war es also gewesen, mit der er in Chicago »fast« etwas gehabt hatte. Meine Handknöchel auf dem Tisch verfärbten sich weiß.
    »In der Tat hat mir Bones das erzählt, Annette, aber du hast nicht die übliche Behandlung bekommen, oder? Bones sagte, er hat es dir mit dem Mund gemacht und dich dann kurz vor dem Höhepunkt auf dem Trockenen sitzen lassen. Da warst du wohl ziemlich eingeschnappt, hmm? So angetörnt wie du warst, und dann ging's gar nicht zur Sache?« Wenn sie auf diesem Niveau weitermachen wollte, nur zu. Wollten doch mal sehen, wer in dieser Schlammschlacht den Kürzeren ziehen würde. Zwei tadellos gezupfte Augenbrauen hoben sich. »Du hast nicht viel Erfahrung mit Männern, oder? Er hat mich vielleicht sitzen lassen, aber nicht auf dem Trockenen. Crispin ist mit dem Mund geschickter als manch einer mit vollem Körpereinsatz. Er hat mich durchaus befriedigt. Gewiss, ich hatte mir etwas anderes erwartet, aber wir Vampire sind geduldig. Er wird zu mir zurückkommen, und dann werde ich da sein.«
    Jetzt reichte es mir. »Weißt du, was du gerade getan hast?«, sagte ich kühl. Annette sah mich fragend an. »Du hast meinen Geduldsfaden durchtrennt.«
    Bevor sie auch nur blinzeln konnte, hatte ich ihr den Tisch entgegengeschleudert und sie an ihrem perfekt frisierten Schopf zu Boden gerissen. Mit der Gewandtheit der Untoten sprang sie wieder auf. Mein Kater beschloss, sich einen Stock höher zu flüchten, der Ausgang des Kampfes interessierte ihn offensichtlich nicht.
    »Bist ganz schön schnell, Kindchen«, höhnte Annette. »Musst du ja, sonst wärst du längst nicht mehr am Leben. Ach, Kleines, habe ich dich aus der Fassung gebracht?
    Euch beim Liebesspiel zuzuhören hat mich so ermüdet, dass ich eingeschlafen bin. Crispin klang noch nie so gelangweilt.«
    »Ich werde die Schlampe schon aus dir rausprügeln, Annette«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Und das dürfte ein schönes Stück Arbeit sein, du aufgeblasene englische Nutte!«
    »So leicht lasse ich mich nicht. . uff!«
    Krachend landete ein Stuhl auf Annettes Schädel und ging zu Bruch, woraufhin ich die Vampirin ins Nebenzimmer schleuderte. Die war allerdings nicht aus Zucker. Mit blitzenden Augen und gebleckten Fängen kam sie auf mich zu, übersät mit Splittern des zerstörten Küchenstuhls. Ich wartete nicht ab, was sie als Nächstes tun würde, sondern ergriff selbst die Initiative, stürzte mich auf sie und warf sie zu Boden. Sie wollte zubeißen, doch ich hatte sie am Schlafittchen und hielt sie auf Abstand, während ich sie übelst mit den Füßen und der zur Faust geballten freien Hand traktierte. Ineinander verkrallt wälzten wir uns .im Boden, aber das Miststück wollte einfach den Mund nicht halten.
    »Du hast ihn nie auf die gleiche Art besessen wie ich, Fräulein Rührmichnichtan. Crispin zu verlassen war ein cleverer Schachzug. So wurde sein Interesse ja überhaupt erst angefacht. Er hätte dich längst sitzen lassen, wenn du ihm nicht zuvorgekommen wärst. Mir völlig schleierhaft, warum er überhaupt die öden Ficks mit dir erträgt; bei dir muss er sich ja immer zurückhalten. Oh, und was Crispins Liebesgeständnis dir gegenüber angeht: Davon habe ich mir schon Tausende angehört, aber in meinem Fall hat die Zeit gezeigt, dass er sie ernst meinte. Am besten packst du gleich deine Koffer und machst, dass du fortkommst; du bist sowieso schon Vergangenheit.«
    Ich donnerte ihr den Schädel auf den Fußboden, um sie zum Schweigen zu bringen. Lächelnd hörte ich das Knacken brechender Knochen. Annette war stark, aber nicht stark genug. Ich stieß ihr das Knie ins Rückgrat, bis es brach. Sie schrie auf, und ich nutzte die Zeit, in der sie außer Gefecht gesetzt war, um nach oben ins Schlafzimmer zu rennen und mir ein silbernes Krummmesser zu schnappen.
    Als ich wieder unten war, rührte Annette sich immer noch nicht, und mir entfuhr ein grimmiges Auflachen.
    »Bei Gott, glaubst du, darauf würde ich reinfallen? Man muss zutreten, wenn der Gegner am Boden liegt, das war das Erste, was ich von Bones gelernt habe.«
    Ich wollte ihr mit Schwung in die Rippen treten, da zog sie mir, schneller, als ich es ihr zugetraut hätte, die Beine weg.
    »Das weiß ich, du anmaßendes Halbblut, aber als er dir erzählt hat, wie man in diesem Fall pariert, hast du eindeutig nicht aufgepasst!«
    Wieder wälzten wir uns auf dem Teppichboden. Was uns in die Quere kam, wurde einfach

Weitere Kostenlose Bücher