Kuss der Nacht - Band 02
Kopfzerbrechen bereiten sollte.
Als Annette den Teil des Planes zu hören bekam, in dem meine Männer ihren Einsatz hatten, war sie fasziniert.
»Noch mehr Sterbliche? Die sich aus freien Stücken als Geiseln in Ians Versteck begeben? Oh, Crispin, du musst sie mir vorstellen. Heute zum Abendessen vielleicht?«
»Wobei es dann hoffentlich auch bei einem ganz normalen Essen bleibt«, grummelte ich.
»Also wirklich, Cat, genau das habe ich doch gemeint. Ich kann ja schließlich nicht die Köder wegfuttern, was?«, kicherte sie.
Bones warf mir einen Blick zu. Ich zuckte mit den Schultern. »Gar keine schlechte Idee, sie erst miteinander bekannt zu machen. Vielleicht haben sie dann nicht mehr so einen Bammel vor unserer Armee der Finsternis.« Oder erst recht, das kam ganz auf Annette an.
»Mach das, ganz wie du willst, mir ist es recht. Ich kann sie auch auf dem Weg zu Rodney abholen. Er kommt uns heute Abend auch besuchen.«
»Rodney der Ghul?« Wie tief war ich doch gesunken, wenn ich mich so darauf freute, einen Körperfresser wiederzusehen, obwohl das die Auswahl der Gerichte komplizierter machte. »Oh, ich mag ihn. Er ist nie wütend geworden, egal was meine Mutter ihm an den Kopf geworfen hat.«
Bones lächelte mich von der Seite an. Gerade hatte er Annettes gesamtes Gepäck in ihrem Zimmer verstaut. Sie saß am Küchentisch und trank Tee. Ich hatte mich mit einem großen, bereits halb geleerten Glas Gin Tonic auf der Couch niedergelassen.
»Warte.« Es war mir unangenehm, das vor der Zickenkönigin loswerden zu müssen, aber Flüstern hätte nichts gebracht. »Ist er. . ich meine, wegen unseres letzten Treffens. . ist er böse auf mich?«
Als ich Bones vor Jahren verlassen hatte, waren wir gerade bei Rodney zu Besuch gewesen. Die beiden waren zu einer Besorgung aufgebrochen, und als sie bei ihrer Rückkehr das Haus leer vorgefunden hatten, war es sicher zu einer unschönen Szene gekommen.
Bones setzte sich neben mich und stellte mein Glas weg.
»Natürlich ist er nicht böse auf dich. Er war mächtig sauer auf Don, weil er dich so in die Enge getrieben hat, obwohl wir zur damaligen Zeit nicht wussten, dass er es war. Was deine Mutter betrifft - na ja. Von der war er nicht gerade begeistert.«
Ich stieß ein dünnes Lachen aus. »Geht den meisten Leuten so.«
Er beugte sich näher. »Er hat sogar selbst ein mulmiges Gefühl wegen eures Wiedersehens, allerdings hat er eigene Gründe. Rodney fürchtet, du könntest ihm das mit Danny krumm nehmen.«
Ach. Das hatte ich ganz vergessen. Die Ermordung meines Exfreundes war im Augenblick nicht gerade meine Hauptsorge. Der arme Danny. Mich flachgelegt zu haben hatte ihn das Leben gekostet.
»Danny hast eher du auf dem Gewissen, Bones. Das hatten wir doch schon. Außerdem kommt er, um uns zu helfen.«
»Ich hatte ihm gesagt, dass du so reagieren würdest.«
Beleidigt stieß ich ihm den Zeigefinger in die Brust. »Du hältst dich wohl für allwissend, was?«
Er strich mir über den Rücken. »Nicht ganz, aber fast. Als ich dich kennengelernt habe, wusste ich sofort, dass ich in dich verliebt war. Und ich wusste, dass ich alles tun würde, damit du dich auch in mich verliebst.«
Annette setzte scheppernd die Tasse ab. »Ich werde eine Dusche nehmen.«
Bones sah nicht einmal auf. »Tu das.«
Die Badezimmertür wurde energisch geschlossen.
»Ständig sagst du mir, du hättest dich sofort in mich verliebt, aber du hast mich bewusstlos geschlagen, und in den ersten Wochen warst du mir gegenüber ganz unwirsch.«
Bones lachte leise. »Du wolltest verprügelt werden, und hätte ich auch nur die geringste Schwäche gezeigt, wärst du mir auf der Nase herumgetanzt. Natürlich habe ich meine Gefühle für dich nicht gezeigt. Mein bloßer Anblick war dir ja schon zuwider«
»Jetzt nicht mehr.«
Zum Beweis schleckte ich ihm einmal ausgiebig mit der Zunge über den Hals. Woraufhin er mich hochhob und zur Treppe trug.
Ich keuchte erschocken auf, als mir klar wurde, was er vorhatte. »Warte, ich habe nur Spaß gemacht! Das geht nicht, sie kann uns doch hören!« Die Dusche lief zwar, aber das kam ja fast schon einer Einladung zu einem flotten Dreier gleich. Bones war nicht zu bremsen, immer drei Stufen auf einmal nehmend, lief er die Treppe hinauf und setzte mich auf dem Bett ab.
»Ich habe keinen Spaß gemacht, und mir ist Annette egal.« Er küsste mich mit Nachdruck und riss mir die Kleider vom Leib. »Wir haben nur eine Stunde. Da müssen wir uns
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