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Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Titel: Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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er das Smartphone ab, legte den weißen Kasten in den Koffer und klappte den Deckel zu. „Ich hab‘s, aber es wird euch nicht freuen.“ Wir warteten gespannt.
     
    „Das Signal kommt direkt vom Flughafen. Ich habe es einkreisen können. Es kommt aus der Männertoilette direkt nach der Immigration. Da ich nicht davon ausgehe, dass dieser Marcus sich dort so lange aufhält, vermute ich, er hat es lediglich deponiert, um uns auf eine falsche Spur zu bringen.“ Er kratzte sich nachdenklich am Kopf, schob die Brille auf der Nase hoch. „Oder um uns herzulocken.“ Beides war gleichermaßen schlimm. Ich nickte Andreas zu, der mir einen Becher Kaffee hinstellte.
    „Beide Varianten sind gefährlich“, sagte Andreas. „Beide zielen nicht auf eine direkte Konfrontation, sondern auf ein Spiel. Und wir machen die Regeln nicht - schlimmer noch, wir kennen sie nicht mal.“
    „Marcus ist ein Psychopath“, sagte Mattis. „Alles was er tut, ist für ihn völlig nachvollziehbar und normal, und wenn es uns noch so widersinnig erscheint. Es entspricht seiner Natur - genauso wie eine Katze mit einer Maus spielt, bevor sie sie frisst. Für eine Katze ist das ein völlig natürliches, typisches Verhalten. Die Katze macht die Regeln, die Maus ist das Opfer. Versteht ihr?“ Mattis blickte jeden Einzelnen von uns an. Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich wollte keine Maus sein.
    „Schön. Was können wir also tun?“, fragte ich geradeheraus. Andreas sah auf seine Armbanduhr. „Wir haben acht Uhr morgens. Ich würde vorschlagen, wir suchen uns ein Hotel, checken ein und treffen uns mittags in der Lobby, um gemeinsam etwas zu essen. Dann, wenn wir wieder frisch sind, entwickeln wir einen Plan.“ Ich starrte ihn an. Wie konnte er ans Essen denken? Als hätte er meine Gedanken erraten, sagte Andreas: „Anna, vergiss nicht, dass auch Menschen bei dieser Aktion mitmachen. Wir müssen essen, uns ausruhen … all das, was Menschen eben so tun.“ Er lächelte, zog sein Handy aus der Innentasche seines Jacketts und wählte eine Nummer.
    Verstohlen suchte ich Sams Blick, aber er starrte seinen Kaffeebecher an, als hätte er so etwas noch nie gesehen.
    „Gut. Danke, wir sind noch am Flughafen. Ist es möglich, dass wir die Zimmer in der nächsten Stunde bekommen?“ Andreas lauschte in den Hörer.
    „Ja, vielen Dank. Bis später.“ Er legte auf, stand auf und klatschte in die Hände.
    „Gut. Wir haben fünf Zimmer im Pennsylvania Hotel an der Penn-Station. Das ist mitten in Manhattan. Also ziemlich günstig gelegen. Kommt.“ Andreas nahm seinen Becher und schlenderte voraus. Ich ging neben Adam her.
    „Hast du nochmal versucht, Jo anzurufen?“ Er nickte.
    „Momentan nicht erreichbar“, murmelte er und seufzte.
    „Wenn er tatsächlich bei Marcus ist ... Was könnte ihm im schlimmsten Fall passieren?“ Ich wollte eigentlich nicht wirklich darüber nachdenken, aber wir mussten, genau wie Marcus, bestens vorbereitet sein.
    „Das weiß ich ehrlich gesagt nicht, Anna. “ Adam kam ins Stocken, seine Stimme klang belegt. 

Kapitel 32
    New York, Herbst 2012
    «Fuck, was bist du für ein Weichei, hä?»

    Marcus blickte über die Köpfe hinweg durch das Fenster in Richtung Central Park.
    „Ich würde vorschlagen, wir wenden uns nun Wichtigerem zu. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, ich glaube, ich habe von Planung erzählt. Vorhin habe ich kurz mit Rowland gesprochen. Er sagte mir, dass alles organisiert ist. Wir haben mehrere freiwillige Helfer für die Parade einschleusen können. Sobald die Proben gelaufen sind, werden sie Roderick und Utz ins Museum lassen, damit wir mit dem Präparieren beginnen können. Bis dahin werde ich mit Mandy die Stadt erkunden.“ Er zog Mandy zu sich auf den Tisch.
    „Ihr habt sie noch nicht alle kennengelernt, außer Sindbad, habe ich mir sagen lassen.“
    „War heiß. Gute Wahl, Marcus“, grölte Sindbad, und die anderen johlten. Marcus bewegte beschwichtigend seine Hände nach unten.
    „Danke, Sindbad. Mandy ist noch aus einem anderen Grund hier, außer sich von euch begatten zu lassen.“ Mandy schnaubte hörbar neben ihm auf.
    „Ruhig, meine Schönheit. Natürlich darfst du dir deine Partner selbst aussuchen“, raunte er ihr zu. Sie lächelte gequält.
    „Sie wird mein Methadon für die Wölfe sein. Die Ersatzdroge für die Süchtigen. Leider musste ich die anderen blutsüchtigen Wölfe in England lassen, aber ich habe einen guten Aufpasser für sie. Das bedeutet allerdings, dass wir

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