Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung
er. Ich legte auf und gab Adam das Handy zurück.
„Ich hab ihn gehört“, sagte er und ging zu den Toiletten.
Da ich Marcus nicht roch, ging ich nicht davon aus, dass er auf dem Klo saß und auf uns wartete. Also schlenderte ich zum Souvenirladen und sah mir die Karten an.
„Er ist nicht da drin. Aber das hab ich gefunden.“ Triumphierend hielt er das Handy hoch, als ich mich umdrehte.
„Wo war es? Lag es einfach so rum?“
„Ne, ich hab die Nummer angerufen und die Decke über einer Toilette hat vibriert.“
„War ja klar“, grunzte ich genervt. „Dieses verfluchte Katz- und Mausspiel beginnt, mich echt anzukotzen.“
„Komm, lass uns runtergehen. Damit die anderen sich keine Sorgen machen.“ Ich war wütend, nickte aber.
„Damit meinst du Alexa?“ Adam wurde rot und drehte sich zum Fahrstuhl um.
„Du liebst sie wirklich?“, fragte ich.
„Mehr als mein Leben.“
Was für eine Aussage. Sie machte mich wirklich nachdenklich.
Kapitel 39
New York, Herbst 2012
«Du gehst mir ja so auf Nerven. Halt doch endlich mal die Fresse.»
Mandy und Roderick hatten ihre Einkäufe erledigt und waren bereits im Penthouse angekommen. Roderick lag auf der Ledercouch und schlief. Sie beobachtete ihn, stand plötzlich auf und schmiss sich wieder auf den Sessel, gab sich Mühe, möglichst viel Lärm zu machen, um herauszufinden, ob er tatsächlich so tief schlief. Schließlich war sie sich sicher, dass er nicht aufwachen würde, während sie sich mit dem Gestaltwandler beschäftigte. Sie schlich sich zu dem Gefangenen, dessen Kopf zur Seite hing. Die Augen waren dick geschwollen und sie vermutete, dass er sehr schwach sein musste. Unter seinem Halsband qualmte es und sie roch das verschmorte Fleisch darunter. Vorsichtig rüttelte sie an seiner Schulter. Als er anfing zu wimmern, legte sie ihm die Hand auf den Mund. Er riss die Augen auf und zappelte.
„Sei ruhig“, raunte sie ihm zu. Unter ihrer Hand nickte er. Sie nahm sie weg und er schnappte nach Luft. Sie wollte ihn nicht umbringen, denn er bekam kaum Luft mit seiner gebrochenen Nase.
„Ich werde dir helfen, sie zu warnen. Du bist des Todes, aber du kannst sie retten.“
„Pharum?“, zischte er leise hervor. Offensichtlich konnte er nicht richtig sprechen.
„Lass das meine Sorge sein und hör auf zu reden. Nicke einfach, und schüttel den Kopf, wenn du noch etwas wissen willst.“ Er nickte.
„Okay. Sie haben vor, das Konfetti zu präparieren und bei der Parade heute Tausende von Menschen zu töten.“ Der Gestaltwandler riss die Augen auf und nickte.
„In der großen Menge werden die Menschen schwitzen, und sobald die Papierschnipsel mit ihnen in Berührung kommen …“ Roderick grunzte laut und Mandy schrak kurz zusammen.
„… werden die Menschen explodieren. Mit dem gleichen Trick wird Marcus dich töten.“
„..ich töten? Ie einst u as?“
„Halt die Fresse, sonst bist du gleich tot, verstanden?“ Der Typ nervte sie gewaltig. Sie hatte ihm doch gesagt, er soll ruhig sein. Hatte sie doch, oder?
„Doch du wirst sie warnen. Hier. Ich stopfe dir das in deine Hosentasche.“ Mandy hielt einen Beutel hoch, den sie aus der Küche stibitzt hatte. Sie stopfte den Beutel in seine Hosentasche, zog das Hemd darüber, so dass die Beule nicht zu sehen war.
„Wenn es Kawumm macht“, sie machte eine ausladende Handbewegung, „fliegt das Konfetti mit in die Luft. Sie werden sicher wissen, was zu tun ist. Und wenn nicht, diese dämlichen Bilder auf den Schnipseln werden es ihnen verraten, wo Marcus zu finden ist.“
In dem Moment öffnete sich der Fahrstuhl mit einem lauten Pling und Mandys Faust raste direkt auf das Gesicht des Gestaltwandlers zu.
„Du gehst mir ja so auf Nerven. Halt doch endlich mal die Fresse.“
Kapitel 40
New York, Herbst 2012
«
Wie hat dir die Aussicht gefallen?
»
Entmutigt versammelten wir uns wieder in der Lobby, setzten uns auf die Couch und starrten in den riesigen Flachbildfernseher, der oben an der Wand hing.
„Die Polizei von New York postiert jetzt schon weiträumig zahlreiche Officers am Central Park. Tausende von Besucher haben sich bereits eingefunden. Es ist ungewöhnlich warm für die Jahreszeit, aber sehr windig. Erst gestern wurden die riesigen Ballons der Wagen freigegeben. Snoopy und Mickey Maus begrüßen unsere Gäste zur Erntedankparade. Dies war Lesley Connor von CNN Newstime…“
Mist. Auch noch eine Parade. So wurde es noch schwieriger, durch Manhattan
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