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Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Titel: Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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schlossen.
    Katja hielt die Waffe mit leicht angewinkeltem Arm nach oben.

     

Kapitel 43
    New York, Herbst 2012
    «Viel Spaß auf der Parade»

    Marcus klopfte gegen die Scheibe des Museums. Sindbad öffnete ihm die Tür.
 I Love NY,
prangte in kirschroten Buchstaben auf seinem T-Shirt.
    „Wohin mit dem präparierten Konfetti?“, fragte Marcus leise. Wenige Schritte entfernt waren die Aushilfen damit beschäftigt, das Konfetti an die Fahrer der Paradenwagen auszugeben. Sindbad deutete auf einige Säcke in einer Ecke. Marcus stellte seine dazu und ging auf den Student zu, der gerade einen der Säcke an einen Fahrer aushändigte, und nahm einen Zettel entgegen. „Ich habe bereits alles ausgegeben. Hast du dein Konfetti schon?“, fragte er, an Marcus gerichtet, der den Kopf schüttelte.
    „Cool. Gleich kommen die städtischen Mitarbeiter und holen den Rest da ab.“ Er zeigte auf mehrere Säcke, die an der Wand lehnten und für den Konfettiregen aus den Hochhäusern bestimmt waren. Marcus holte einen Zettel aus seiner Jackentasche.
    „Gerade noch rechtzeitig, was? Dann möchte ich auch meinen Beutel abholen.“ Während er mit dem Studenten sprach, stellten Sindbad und Roderick unbemerkt weitere mitgebrachte Säcke neben die anderen.
    „Gut, danke. Viel Spaß auf der Parade“, sagte der Student und reichte ihm den Beutel. Marcus blickte auf die Uhr an der Wand. Nur noch eine Stunde.  

Kapitel 44
    New York, Herbst 2012
    «
Lass uns feiern - happy Thanksgiving!
»

    Die Fahrt mit dem Fahrstuhl schien eine Ewigkeit zu dauern, und als wir endlich anhielten und direkt im Penthouse angekommen waren, blieben wir wie erstarrt stehen. Wasser lief über die Spüle in der Küche. Vom Bad aus rauschte es über den Boden und weichte das Parkett auf. Doch das eigentlich Schlimme war, dass jemand an eine Eisenstrebe in der Nähe der Küche gefesselt war. Sein Gesicht war blutig, die Nase hatte sich nach links verschoben, die Augen waren so geschwollen, dass er uns vermutlich nicht erkennen konnte. Aber wir konnten ihn erkennen. Es war Jo, und eine Wasserlache lief auf seine Füße zu.
    „Warum läuft das Wasser?“, rief ich. Jo stemmte sich gegen seine Fesseln, gab unverständliche Laute von sich, die Augen, soweit ihm möglich, waren weit aufgerissen. Es sah grotesk aus.
    In dem Moment berührte das Wasser Jos Beine, Flammen sprühten hervor. „Deckung!“, rief Andreas.
    Der Knall, der ertönte, ballerte mir fast den Kopf runter. Wir hielten uns die Arme vors Gesicht, und dann war es vorbei.
    Langsam verließen wir unsere Deckung. Ich schüttelte den Kopf, um das heftige Piepen loszuwerden, natürlich vergeblich.
    Etwas war in der schicken, weißen Küche mit ihren spiegelnden Oberflächen explodiert. Blut rann die Schränke herab und vermischte sich mit dem Wasser auf dem Boden zu roten Pfützen. Klumpen lagen überall herum, schwarz, verschmort, unförmig. Ich ging zu einem und stieß ihn mit der Fußspitze an. Es war eine abgerissene Hand, zur Faust geballt, verschmolzen mit Resten eines Ärmels.
    Was da explodiert war, war Jo gewesen. Und die Klumpen überall waren Jo.
    Taube Gefühllosigkeit machte sich in mir breit. Am Rand meiner Aufmerksamkeit hörte ich, wie jemand sich geräuschvoll übergab. Ich umrundete den Stahlträger, an den Jo gefesselt gewesen war. Dort hing noch ein zerrissener Torso in den Resten des Klebebandes. Arme und Beine fehlten, vom Kopf war die gesamte Haut abgerissen, die Haare verkohlt. Weiße Zähne grinsten aus einer blutigen Masse hervor.
    Neben mir erschien Adam, blass wie ein Geist, bespritzt mit Blut.
    „Er ist explodiert“, sagte er.
    „Ja“, sagte ich.
    „Einfach so explodiert.“
    „Ich weiß.“
    „Wie kann jemand einfach so explodieren?“
    Adam streckte die Hand nach Jos Überresten aus, richtete ihm den Kragen, der merkwürdigerweise heilgeblieben war. Blut überzog seine Fingerspitzen.
    „Adam“, sagte ich leise. „Es war eine Hinrichtung, und wir werden Marcus finden und es ihm heimzahlen. Aber du musst jetzt einfach weiter funktionieren, verstehst du das? Später ist Zeit für Trauer. Jetzt ist Zeit für Rache.“
    Adam nickte und ließ die Hand fallen. Er sah aus wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hat. Ich ging in die Knie und fischte etwas aus der Sauerei auf dem Boden. Es war Konfetti. Ein paar Schnipsel waren schwarz verkohlt, einige waren noch einigermaßen zu erkennen.
    Spongebob. Die Parade! Konfetti, Explosion ... 
    „Wir

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