Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung
Gesicht lag das warme Lächeln, das ich so vermisst hatte. Ich wollte bei ihr sein, sie an mich drücken, ihren Geruch nach wilden Blumen in mich aufnehmen, mich geborgen fühlen. Doch ihre Gestalt schimmerte und verschwamm. Nur wir konnten sie sehen. Ich streckte meine Hand aus und sie tat es mir gleich.
Wahre Liebe findet ihre Bestimmung
Ihre Worte hallten in meinem Kopf wider. Ein schöner Satz, bei dem sie lächelte und zu leuchten schien.
Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich lachte. Ich war so glücklich, sie zu sehen, dass ich mich nicht mal traute zu blinzeln, aus Angst, ich würde einen Moment versäumen. Schließlich verblasste sie und war fort. Doch ich wusste, sie würde immer bei mir sein. Schluchzend ließ ich mich von Rosa umarmen und auch Mattis hielt mich fest.
Kapitel 47
Frankfurt, Herbst 2012
«Ich liebe dich»
Eine aufregende Zeit lag hinter uns. Völlig erschöpft waren wir wieder in Frankfurt gelandet. Sascha war direkt nach Zürich weitergeflogen. Er hatte sich mehrmals von uns drücken lassen müssen. Der arme Kerl hatte mit so viel Zuwendung nicht gerechnet und man sah ihm an, dass ihm nicht wohl dabei war. „Hey Leute. Jetzt reicht‘s. Wir bleiben in Kontakt, okay?“, hatte er geschimpft, aber dabei gelächelt.
Im Flugzeug hatten Sam und ich uns aneinander gekuschelt, miteinander geredet, uns geküsst. Auch wenn wir nicht die Ewigkeit miteinander verbringen konnten, würden wir jede Minute auskosten. Ich war froh, dass er mich nicht mehr auf seine Wandlung ansprach.
Ein paar Tage später fühlte sich alles viel zu normal an. Ich stand in der Küche und schnippelte Gemüse für ein originales Thai Curry. Sam trat hinter mich und legte seine Arme um meine Hüften, küsste mein Ohrläppchen. Sanfte Schauer liefen über meinen Körper und ich ließ das Messer auf der Küchenplatte fallen, drehte mich zu ihm um. Unsere Nasenspitzen berührten sich und er strich mir durch die Haare. Sein Herzschlag pochte gegen meine Brust und ich seufzte leise, als seine warmen Lippen über meinen Mund strichen.
„Ich liebe dich“, murmelte er, fuhr mit der Zungenspitze über die Linie meines Mundes.
„Ich liebe dich auch“, antwortete ich und strich mit meinem Zeigefinger über seine nackte Brust. Er trug nur eine Boxershorts, was ich diesem Augenblick ungemein sexy fand.
„Was hältst du von einem erotischen Bad?“, fragte er mich atemlos, als ich an seinem Bauch angekommen war. Ich setzte mich auf die Arbeitsplatte, schlang meine Beine um seine Hüften und zog ihn mit meinen Schenkeln zu mir.
„Eine wunderbare Idee“, flüsterte ich, beugte mich vor und küsste ihn sanft. In diesem wilden Kuss verharrten wir eine Weile, bis er sich von mir löste.
„Ich lasse schnell Badewasser einlaufen und du kommst gleich nach.“ Ich lächelte und nickte. Glücklich. Ich war glücklich. Es war ein wunderbares Gefühl. Seufzend sprang ich wieder von der Platte und blickte ihm sehnsüchtig hinterher. Er hatte die Shorts abgestreift und ich bewunderte seinen knackigen, runden Po.
Mit zittrigen Fingern suchte ich das Messer, das ich eben auf der Platte abgelegt hatte. Vermutlich war es nach hinten zwischen die Zutaten gerutscht. Ich suchte mir ein neues Messer aus der Schublade und schnitt weiter das Gemüse, stellte den Wok an und gab die Zutaten in das nach Nuss duftende Öl. Es zischte. Ich mischte Kokosnussmilch hinein, gab etwas grüne Currypaste dazu und ließ das Curry auf kleiner Flamme köcheln. Sam hatte die Tür hinter sich geschlossen, ich konnte aber das Wasser rauschen hören. Mit wenigen Schritten war ich an der Anlage und suchte einen chilligen Musiksender raus. Ich zog mich aus und legte meine Unterwäsche auf die Couch, nahm zwei Gläser aus dem Schrank und holte eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank. Damit bewaffnet, stieß ich mit der Fußspitze die Badtür auf.
Und ließ mit einem lauten Schrei alles auf die Fliesen knallen. Es schepperte, der Wein spritzte gegen meine Schienbeine, Glas knirschte unter meinen nackten Füßen, als ich losrannte. Ich konnte es nicht fassen. Sam lag in der Wanne, der Kopf war ihm auf die Brust gesunken, der eine Arm hing draußen, der andere schwamm im Wasser. Blut tropfte auf die hellen Fliesen und fast wäre ich in dem Blut-Wein-Gemisch ausgerutscht, weil ich zu schnell zu ihm wollte. Seine Lippen waren blass, die Augen halb geschlossen.
„Sam! Du verfluchter Scheißkerl! Bleib wach, verdammt.“ Panisch suchte ich nach den
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