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Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung

Titel: Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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ich mich um, blickte zu Andreas runter, der mit verkniffenem Mund zu mir hochsah.
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    Als ich wieder zu Marcus sah, bemerkte ich, dass die Frau sich von Marcus entfernt hatte.
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    „Als er sie gewandelt hat, hat er sie gefickt. Er wollte sich mit ihr vereinen, die Wandlung abschließen …“ Ich hasste diese Wortwahl. Und ich ahnte, was Adam vorhatte. Er wollte Marcus aus der Reserve locken,
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    ihn wütend machen, ihn unüberlegte Dinge tun lassen. Doch was Marcus tat, damit hatten wir nicht gerechnet. Er ließ die Schultern hängen, sein Kopf sank auf die Brust.
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    „Meine Sibil? Meine Sibil?“, flüsterte er immer wieder. Adam und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Adam hechtete in Rodericks Arme.
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    „Was soll der Scheiß? Mich kriegst du mit der Sibil-Nummer nicht“, fauchte Roderick, ging in die Knie und seine Faust schoss mit einem Uppercut direkt unter Adams Kinn. Ich konnte seine Zähne hören, die mit einem Knall zusammentrafen.
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    Marcus hob den Blick. Wütend trat er einen Schritt zurück.
    „Ihr könnt mich sowieso nicht aufhalten. Auch du nicht, Adam, mit deinem sinnlosen Gequatsche.“
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    Adam hatte sich wieder gefangen, kam hoch und riss den Ellenbogen hoch. Er traf Roderick direkt zwischen die Stirn, so dass er rückwärts taumelte und fast vom Wagen fiel.
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    „Er hat sie gefickt und sie war so geil, dass sie nicht mal merkte, dass wir alle in der Höhle waren und zusahen. Marina küsste sie und wir alle rieben unsere Schwänze.“
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    Bei allen spirituellen Geistern, ich wollte das nicht länger hören. Marcus senkte den Arm, machte ein gequältes Gesicht und starrte Adam an,
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    um sofort seinen Blick nach oben zu richten. Es gab Jubel und Applaus, vermischt mit einem hallenden Knall, und gleich darauf schwebte der Konfettiregen auf die Menschen hinunter, senkte sich immer mehr auf die schwitzenden Körper und Gesichter, die mit leuchtenden Augen nach oben starrten. Marcus grinste erwartungsfroh.
     
     Und plötzlich passierte es. Ein kräftiger Wind kam auf, der das Konfetti hochbauschte, als sei es in einem unsichtbaren Netz gefangen. Mit offenem Mund sah ich dem Schauspiel zu. Der Wind trug die Schnipsel in die Höhe, wehte sie in nördliche Richtung. Ich wandte mich wieder um zu Marcus, über dem langsam Konfetti hinab rieselte. Er hatte den Wind nicht abbekommen, stand wie in einer unsichtbaren Glasröhre, die ihn abschirmte. Als die Schnipsel auf Marcus und seinem Rudel liegen blieben, wusste ich, was zu tun war. Angst schoss durch mich wie Säure. Wir hechteten gemeinsam vom Wagen, ich klammerte mich an der Tür fest und drehte den Deckel meiner Gatorade Flasche auf, zielte auf Marcus, Utz und den anderen und spritzte das klebrige, blaue Zeug auf sie. Marcus schrie auf, Utz sprang zur Tür und der dritte Werwolf drehte sich wie wild und klopfte sich die Schnipsel ab, die im selben Moment Feuer fingen. Ich stolperte rückwärts die Stufen hinunter, breitete die Arme aus und nahm Adam mit.
    „Runter!“, schrie ich und bückte mich, legte die Arme über meinen Kopf, als ein tosender Knall über mir ertönte.
    Im nächsten Augenblick explodierten gleichzeitig die Raketen in der Luft. In der Ferne nahm ich einen gleißenden Lichtblitz wahr. Dort irgendwo verlief der Hudson River, und der Wind hatte die Konfetti genau in diese Richtung geweht. Ich sah mich um. Die Menschen bestaunten das Feuerwerk über uns. Niemand hatte bemerkt, was sich oben auf dem Wagen abgespielt hatte. Ohne darüber nachzudenken, was das bedeutete, stieg ich die Stufen nach oben. Ich blickte mich um. Überall lagen Körperteile, und als ich ein Stück eines Gesichts mit einer langen Narbe sah, erfüllte mich dieser Anblick mit tiefster Befriedung. Adam suchte den Boden ab. Der Ring. Auch ich ließ meinen Blick über den Boden gleiten und fand eine abgerissene Hand unter einem Haufen Konfetti, kniete mich zu ihr und zog den Ring vom Finger. Ich wandte mich Adam zu und hielt den Ring in die Höhe. Es war vorbei. Es war endlich vorbei. Rosa kam auf den Wagen zu, erklomm die Stufen, nahm mich in den Arm und flüsterte mir ins Ohr: „Sieh mal da hinten.“ Mein Herz klopfte und als ich ihrem Blick folgte, füllten sich meine Augen mit Tränen. Dort stand sie, die zierliche Gestalt mit ihren feuerroten Locken, die ihr bis auf die Hüften fielen. Sie sah genauso aus, wie ich sie in Erinnerung hatte, bis hin zu dem schlichten Kleid und den nackten Füßen. Ihre Haut schimmerte wie feinstes Porzellan, auf ihrem

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