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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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gleichgültige Bosheit in seinen Augen verriet ihn. Er würde Billy abstechen und jede Sekunde davon genießen.
    Billys Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Nicht …« Das Messer an seiner Kehle ließ ihn verstummen.
    Black Tom zog eine buschige Augenbraue hoch. »Was nicht? Deiner kleinen Schlampe wehtun?« Verfaulte Zähne kamen zum Vorschein. »Dann bedeutet sie dir also so viel?«
    Schnell fuhr Billy sich mit der Zunge über die Lippen. Seine Haut nahm eine gräuliche Färbung an, als sich auf seinem Gesicht Schweißperlen bildeten. »Mach sie nicht wütend«, gelang es ihm hervorzustoßen.
    Der Zylinder auf Toms Kopf rutschte nach hinten, als dieser Billy mit offenem Mund ansah. »Willste mich für dumm verkaufen?« Er brach in Gelächter aus, und alle anderen fielen ein.
    »Junge«, stieß er unter Glucksen hervor, »hat dir denn keiner gezeigt, wie man mit ’ner Frau umgeht?« Toms kalte schwarze Augen richteten sich wieder auf Miranda. Hass und Lust brannten in seinem Blick, als er einen Schritt vortrat. Übelkeit erregende Furcht strömte in ihren Bauch, verbreitete sich in ihren Gliedern und brachte sie zum Zittern.
    »Dir muss man’s mal richtig besorgen, Süße.« Ein Schlag traf ihren Kopf und fegte ihren Hut herunter, sodass ihr die Haare ins Gesicht fielen. Pochende Glut lief über ihren Rücken und mit ihr das Verlangen wehzutun.
Nein. Zu viele Leute.
    »Nicht.« Sie wollte es nicht tun. Das Gesicht vor ihr schwankte, als das Verlangen ihre Selbstbeherrschung zum Erliegen brachte.
    Ein schiefes Grinsen blinzelte sie an. »Zu spät für irgendwelche Bitten.«
    Weißglühende Hitze straffte ihre Haut und fuhr knisternd durch ihr Haar. Wie aus weiter Ferne hörte sie Billy stöhnen und sah, wie er versuchte, sich den beiden Männern, die ihn festhielten, zu entziehen, um von ihnen, von ihr wegzukommen. Black Toms grobe Hände griffen weiter nach ihr. Mit lachenden Augen sahen seine Männer zu, wie er ihre Jacke aufriss. Kalte Luft drang durch ihr feines Batisthemd. Ein kleines Kind, das mit einer zerbrochenen Flasche spielte, lief zwischen den Beinen der Männer hin und her. Zu viele Unschuldige. Das Blut dröhnte in ihren Ohren.
    »Wirklich sehr hübsch«, murmelte er, kurz bevor er ihre Brüste packte und zudrückte.
    Ein lautes Brüllen zuckte durch ihre Ohren. Sie konnte nicht mehr denken. Es hatte sie gepackt und zerbrach in einer schrecklichen Woge aus glühender Hitze. Die Petroleumlampe über ihrem Kopf explodierte in einer Salve aus Feuer und splitterndem Glas.
    Tom wurde zurückgeworfen. Er brannte lichterloh. Seine Schreie mischten sich mit dem lauten Knallen der übrigen Lampen in der West Street, die wie Kanonen explodierten.
    Chaos brach aus. Männer und Frauen schrien, während die unseligen Umstehenden wie von Sinnen versuchten wegzulaufen. Miranda wurde von der Menschenmenge mitgerissen, als das Feuer auf das baufällige Haus hinter ihr übergriff. Die alten Balken und die leeren Räume waren Zunder für das gierige Feuer, und das Gebäude erwachte mit einem Schwall sengender Luft brüllend zum Leben.
    »Billy!«
    Die Schreie der in Panik geratenen Menge übertönten ihren trockenen Ruf. Black Tom wälzte sich auf dem Boden. Unmenschliche Laute entwanden sich seiner Kehle, als das Feuer ihn verzehrte.
    »Billy!« Sie krachte mit dem Knie auf das harte Kopfsteinpflaster, und der rote Leviathan wurde immer größer. Er blickte ihr ins Gesicht und küsste ihre Wangen mit seinem heißen Hauch. Einen gesegneten Augenblick lang erspähte sie die vertraute Silhouette ihres Freundes vor den Flammen, als er genau wie die anderen die Flucht ergriff. Dann ließ ein harter Stoß von hinten sie vollends zu Boden stürzen.
    Der Gestank von faulem Fisch und nasser Wolle ging von einem Rock aus und drohte sie zu ersticken. Miranda versuchte, sich von der Frau zu befreien, die auf ihr lag. In ihrem Bemühen hochzukommen, stießen sie sich beide gegenseitig zu Boden.
    »Weg!«, kreischte die panische Frau. Ein Tritt in Mirandas Brustkorb drückte diese wieder nach unten, und die Frau eilte davon. Ein Fuß quetschte ihre Hand, und Miranda schluchzte. Wegen der fliehenden Leiber und des dichten Qualms wusste sie nicht mehr, wo oben und unten war.
    Plötzlich griffen starke Hände nach ihr. Sie wurde hochgerissen und landete an einer harten Brust. Schwarzer Rauch brannte in ihrer Kehle, während sie mit ihrem Retter davonrannte und andere Menschen einfach beiseitestieß. Dann stürzten sie durch eine

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