Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
habe Kishan zugestimmt, dass es das Beste für mich wäre, mit ihm zu gehen, und er hat sehr gut auf mich aufgepasst. Ich habe selbst beschlossen, mir die Jagd anzusehen, und ich habe selbst entschieden, allein zurück zum Lager zu gehen. Wenn du also auf jemanden sauer sein willst, dann auf mich.«
Ich wandte mich an Kishan. »Es tut mir schrecklich leid, dass du die ganze Nacht im heftigen Regen nach mir gesucht hast. Ich habe das Unwetter nicht aufziehen sehen und wusste nicht, dass es meine Spur verwischen würde. Entschuldige.«
Grinsend küsste mir Kishan die Hand, während Ren bedrohlich knurrte. »Entschuldigung angenommen. Nun, wie hat es dir gefallen?«
»Meinst du den Regen oder die Jagd?«
»Die Jagd natürlich.«
»Hm, sie war …«
»Sie hatte einen Albtraum«, fauchte Ren seinen Bruder an.
In der Erinnerung daran verzog ich das Gesicht und nickte.
»Nun, zumindest ist mein Bruder wohlgenährt. Es hätte Wochen dauern können, bis er allein etwas erlegt hätte.«
»Ich bin recht gut ohne dich zurechtgekommen!«
Kishan feixte. »Nein, ohne mich hättest du nicht einmal eine hinkende Schildkröte erwischt.«
Ich hörte den Schlag, noch bevor ich ihn sah. Es war ein harter Fausthieb von der Sorte, die in Westernfilmen vorkam. Ren hatte mich geschickt zur Seite geschoben und dann seinem Bruder eine geknallt.
Kishan trat beiseite und rieb sich den Kiefer, doch er bot Ren mit einem Lächeln die Stirn. »Versuch das noch mal, großer Bruder.«
Ren blickte finster drein, sagte aber nichts. Er nahm nur meine Hand und marschierte in zügigem Tempo los, wobei er mich hinter sich her durch den Dschungel zog. Ich musste beinahe joggen, um Schritt zu halten.
Der schwarze Tiger rauschte an uns vorbei und sprang uns vor die Füße. Kishan verwandelte sich wieder in einen Mann und sagte: »Wartet. Ich habe Kelsey etwas zu sagen.«
Ren runzelte die Stirn, doch ich legte ihm die Hand auf die Brust. »Ren, bitte.«
Sein Blick wanderte von seinem Bruder zu mir und sein Gesichtsausdruck wurde milde. Er ließ meine Hand los, strich mir rasch über die Wange und ging ein paar Schritte weg, als Kishan auf mich zukam.
»Kelsey, ich möchte, dass du das hier trägst«, sagte Kishan, fuhr sich an den Hals und zog eine Kette unter seinem schwarzen Hemd hervor. Nachdem er sie mir um den Hals gelegt hatte, sagte er: »Ich denke, du weißt, dass dich dieser Teil des Amuletts auf dieselbe Weise beschützen wird wie Dhirens Teil Kadam beschützt.«
Ich berührte die Kette und hielt das zerbrochene Amulett hoch, um es genauer anzusehen. »Kishan, bist du sicher, dass du willst, dass ich das trage?«
Er grinste frech. »Meine Liebe, dein Enthusiasmus ist ansteckend. Ein Mann kann nicht in deiner Nähe sein und deiner Sache gleichgültig gegenüberstehen. Und obwohl ich im Dschungel bleibe, wird dies mein kleiner Beitrag zu deinem großen Vorhaben sein.« Sein Ausdruck wurde ernst. »Ich möchte dich beschützen, Kelsey. Alles, was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass das Amulett mächtig ist und dem Träger ein langes Leben beschert. Aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass du nicht verletzt oder gar getötet werden kannst, sei also auf der Hut.«
Er hob mein Kinn an und ich sah ihm in die goldenen Augen. »Ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt, Bilauta .«
»Ich passe schon auf. Vielen Dank, Kishan.«
Kishan blickte hinüber zu Ren, der sanft mit dem Kopf nickte, um sich dann wieder zu mir umzudrehen. Lächelnd sagte er: »Ich werde dich vermissen, Kelsey. Komm bald mal wieder zu Besuch.«
Ich umarmte ihn kurz und bot ihm dann die Wange für einen Kuss. In allerletzter Sekunde änderte Kishan die Richtung und gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund.
»Du gerissener Schuft«, stotterte ich überrascht. Dann lachte ich und kniff ihm leicht in den Arm.
Er lachte nur und zwinkerte mir zu.
Ren ballte die Fäuste, und ein dunkler Ausdruck stahl sich auf sein schönes Gesicht, doch Kishan ignorierte ihn und machte sich auf, zurück in den Dschungel. Sein Lachen hallte von den Bäumen wider und wurde zu einem schroffen Gebell, als er sich in den schwarzen Tiger verwandelte.
Ren kam auf mich zu, nahm das Amulett in die Hand und rieb es nachdenklich zwischen den Fingern. Ich legte ihm die Hand auf den Arm, besorgt, dass er womöglich noch sauer auf Kishan war. Lächelnd zog er an meinem Zopf und drückte mir einen warmen Kuss auf die Stirn.
Nachdem er sich wieder in einen weißen Tiger verwandelt hatte,
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