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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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suchten, indem sie ein exotisches Tier einfingen.
    Sie stellten überall im Dschungel Fallen für mich auf und viele unschuldige Tiere wurden getötet. Immer wenn ich auf eine stieß, zerstörte ich sie. Eines Tages bemerkte ich eine Falle und beging einen dummen Fehler. Es waren zwei Fallen direkt nebeneinander, aber ich bemerkte allein die offensichtliche, die Standardversion: Fleisch baumelt über einer Grube . Ich untersuchte die Grube, versuchte herauszufinden, wie ich an das Fleisch käme, und stolperte über einen versteckten Draht. Der löste einen Mechanismus aus und mehrere Bolzen und Pfeile regneten von dem Baum über mir auf mich herab. Ich sprang zur Seite, als ein Speer auf mich zugeschossen kam, der Boden unter meinen Füßen gab nach, und ich fiel in das Loch.«
    »Hat einer der Pfeile dich getroffen?«, fragte ich angstvoll.
    »Ja. Mehrere von ihnen streiften mich, aber meine Wunden heilten schnell. Zum Glück waren in der Grube keine Bambuspflöcke, aber sie war gut gemacht und tief genug, dass ich nicht hinauskonnte.«
    »Was haben sie dir angetan?«
    »Nach ein paar Tagen fanden mich die Jäger. Sie haben mich an einen privaten Sammler verkauft, der eine Menagerie an interessanten Tieren besaß. Als ich Schwierig keiten machte, verkaufte er mich an einen anderen, der mich wiederum verkaufte und so weiter. Letzten Endes bin ich bei einem russischen Zirkus gelandet und wurde seitdem von einem Zirkus zum nächsten weitergereicht. Sobald die Menschen wegen meines Alters argwöhnisch wurden oder mich verletzten, bereitete ich ihnen genug Ärger, um einen raschen Weiterverkauf anzuregen.«
    Es war eine schreckliche, herzzerreißende Geschichte. Ich trat einen Schritt zur Seite, um einen Baumstamm zu umgehen und mir unbemerkt eine Träne aus dem Augenwinkel zu wischen, und als ich wieder neben Ren stand, verschränkte er seine Finger mit meinen und ging weiter.
    »Warum hat dich Mr. Kadam nicht selbst gekauft und mit nach Hause genommen?«, fragte ich mitfühlend.
    »Das konnte er nicht. Irgendetwas ist immer geschehen, um es zu vereiteln. Jedes Mal wenn er mich einem Zirkus abkaufen wollte, haben sich die Besitzer geweigert, egal welchen Preis er bot. Einmal hat er einen Strohmann geschickt, um mich zu erstehen, aber das hat auch nicht funktioniert. Mr. Kadam hat sogar Leute angeheuert, um mich zu stehlen, doch sie wurden gefasst. Der Fluch hatte das Sagen, nicht wir. Je mehr er sich einzumischen versuchte, desto schlimmer wurde die Situation. Schließlich fanden wir heraus, dass Mr. Kadam gute Menschen dazu bringen konnte, mich zu kaufen, aber nur, wenn er nicht die Absicht verfolgte, mich für sich selbst zu erwerben.
    Mr. Kadam stellte sicher, dass ich genug herumkam, sodass niemand mein Alter erriet. Er besuchte mich von Zeit zu Zeit, damit ich wusste, wie ich ihn kontaktieren konnte, aber es gab ansonsten nichts, was er für mich tun konnte. Allerdings hat er nie aufgehört, nach einem Weg zu suchen, um den Fluch zu bannen. Seine Besuche bedeuteten mir alles. Ohne ihn hätte ich wohl meine Menschlichkeit verloren.«
    Ren schlug nach einem Moskito in seinem Nacken und sagte nachdenklich: »Als ich damals gefangen genommen wurde, glaubte ich, ich könne mühelos fliehen. Ich müsste nur den Einbruch der Nacht abwarten und den Riegel des Käfigs öffnen. Doch sobald ich eingesperrt war, war ich immer in Tigergestalt. Ich konnte mich nicht in einen Menschen verwandeln – bis du aufgetaucht bist.«
    Er schob einen Zweig zurück, damit ich darunter hindurchgehen konnte. »Wie war es, all die Jahre in dem Zirkus zu sein?«, fragte ich.
    Ich stolperte über einen Stein, und Ren streckte die Hand aus, damit ich nicht fiel. Als ich wieder sicher stand, glitten seine Finger nur widerstrebend von meiner Hüfte. Dann bot er mir erneut den Arm. »Die meiste Zeit war es einfach nur langweilig. Manchmal waren die Besitzer grausam, und ich wurde ausgepeitscht, geschlagen und getreten. Ich hatte jedoch Glück, da meine Wunden rasch verheilten, und war klug genug, alle Kunststücke zu erlernen. Ein Tiger möchte nicht von Natur aus durch einen brennenden Reifen springen oder den Kopf eines Menschen im Maul haben. Tiger hassen Feuer, weshalb dem Tiger beigebracht werden muss, den Dompteur noch mehr zu fürchten als die Flammen.«
    »Das klingt entsetzlich!«
    »Das waren Zirkusse früher auch. Die Tiere wurden in viel zu kleine Käfige gesteckt. Natürliche Familienbande wurden gekappt und die Jungtiere verkauft. In

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