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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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überreden konntest, bei dieser Sache mitzuspielen.«
    Er schlug seine Serviette auf und zwinkerte der Bedienung zu, als sie uns einen Korb mit Brötchen brachte.
    Als sie wieder verschwand, empörte ich mich: »Hast du ihr etwa zugezwinkert? Unglaublich!«
    Er lachte still in sich hinein und nahm sich ein dampfendes Brötchen, bestrich es mit Butter und legte es auf meinen Teller. »Iss, Kelsey«, befahl er. Dann beugte er sich vor. »Außer, du ziehst in Betracht, den Blick von meinem Schoß aus zu genießen.«
    Wütend zerrupfte ich mein Brötchen und schluckte ein paar Stücke, bis ich bemerkte, wie köstlich es war – leicht und fluffig, mit etwas abgeriebener Orange verfeinert. Ich hätte noch eines gegessen, doch ich wollte ihm die Genugtuung nicht gönnen.
    Die Bedienung kehrte kurz darauf mit zwei Gehilfen zurück und sie beluden unseren Tisch mit unzähligen Gerichten. Ren schien die Speisekarte einmal rauf und runter bestellt zu haben, denn es gab bald keinen freien Zentimeter auf unserem Tisch. Er nahm meinen Teller und häufte aromatische Köstlichkeiten darauf. Nachdem er ihn vor mir abgestellt hatte, nahm er sich selbst und sah mich schließlich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Ich lehnte mich vor und flüsterte: »Ich werde nicht auf deinem Schoß sitzen, mach dir keine falschen Hoffnungen, Mister.«
    Er wartete dennoch, bis ich die Gabel genommen und ein paar Bissen geschluckt hatte. Ich spießte ein Stück Rot barsch in Macadamianussmantel auf und sagte: »Puh. Die Zeit ist abgelaufen. Die Uhr tickt. Der Schweiß muss dir herabrinnen, nicht wahr? Ich meine, du könntest dich jede Sekunde zurückverwandeln.«
    In aller Seelenruhe nahm er einen Bissen von seinem Lammcurry mit etwas Safranreis und kaute vollkommen entspannt.
    Ich beobachtete ihn ganze zwei Minuten und faltete dann meine Serviette. »Okay, du hast gewonnen. Was ist los?«
    Er wischte sich bedächtig den Mund und nahm einen Schluck Wasser. »Du willst wissen, was los ist, Prema? Nun ja, der Fluch ist gebannt.«
    Meine Kinnlade klappte herunter. »Was? Wenn er gebannt ist, warum warst du dann die vergangenen zwei Tage ein Tiger?«
    »Nun, um genau zu sein, so ist der Fluch nicht ganz gebannt. Anscheinend wurde mir jedoch die teilweise Aufhebung des Fluchs gewährt.«
    »Die teilweise Aufhebung? Was genau soll teilweise bedeuten?«
    »Eine gewisse Anzahl von Stunden pro Tag. Sechs Stunden, um präzise zu sein.«
    Ich rief mir die Prophezeiung ins Gedächtnis und erinnerte mich, dass der Monolith vier Seiten hatte, und vier mal sechs war … »Vierundzwanzig.«
    Er hielt inne. »Vierundzwanzig was?«
    »Nun, es sind vier Opfergaben für Durga darzubringen, der Monolith hat vier Seiten. Wir haben eine Aufgabe bewältigt, also bekommst du sechs Stunden.«
    Er lächelte. »Vermutlich musst du noch ein bisschen bei mir bleiben, zumindest bis die anderen Aufgaben erledigt sind.«
    Ich schnaubte verächtlich. »Nur mit der Ruhe, Tarzan. Ich muss bei den anderen Aufgaben vielleicht gar nicht anwesend sein. Jetzt, da du teilweise Menschengestalt annehmen kannst, könnt du und Kishan das Problem sicher selbst lösen.«
    Er legte den Kopf schief und sah mich mit zu Schlitzen verengten Augen an. »Unterschätz deine … Bedeutung in dieser Sache nicht, Kelsey. Selbst wenn du nicht mehr vonnöten wärst, um den Fluch zu brechen, denkst du wirklich, ich würde dich einfach ziehen lassen? Dich mit einem Schulterzucken aus meinem Leben verschwinden lassen?«
    Nervös stocherte ich in meinem Essen herum und entschied, nichts zu sagen. Das war es schließlich, was ich von Anfang an geplant hatte.
    Doch etwas hatte sich verändert. Der verletzte und verwirrte Ren, den ich in Kishkindha abgewiesen und dessentwegen ich ein schlechtes Gewissen gehabt hatte, war verschwunden. Er war nun äußerst selbstbewusst.
    Seine Augen ruhten auf meinem Gesicht, während er aß. Als er seinen Teller leer gegessen hatte, tat er sich erneut auf, wobei er mindestens die Hälfte von jedem Gericht nahm.
    Ich wand mich unter seinem Blick und pickte von meinem Essen. Er sah aus wie die Katze, die den Kanarienvogel gefangen hatte. Er war widerwärtig selbstzufrieden, und ich spürte, dass mehr hinter seiner neu gefundenen Zuversicht steckte als nur der Zeitgewinn.
    Er schien all meine geheimen Gedanken und Gefühle zu kennen. Sein Selbstvertrauen verunsicherte mich. Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt.
    »Die Antwort auf diese Frage lautet … Nein. Du gehörst zu mir. Was

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