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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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Dank, dass Sie mir die Regeln des Anstands beigebracht haben, Madam. Und darf ich anmerken, Sie sehen entzückend aus in Seide.«
    Er lachte und zeigte mir noch weitere Arten, die Dupatta zu tragen, wobei eine lustiger war als die andere. Während er redete, zog er mich immer mehr in seinen Bann. Er ist so … attraktiv, charmant, einnehmend, wunderbar … unwiderstehlich. Er war wunderschön, daran bestand kein Zweifel, aber selbst wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte ich es immer noch geliebt, neben ihm zu sitzen und ihm zu lauschen und zuzusehen.
    Da bemerkte ich, wie ein Beben durch Ren lief. Glühenden Blickes richtete er sich auf und machte einen Schritt auf mich zu. »Am besten gefällt es mir jedoch, wie du ihn vorhin getragen hast, beide Enden locker um die Arme gelegt. Auf diese Art habe ich nämlich den besten Blick auf dein herrliches Haar, wie es an deinem Rücken herabfällt.«
    Während er mir den hauchdünnen Stoff um die Schultern legte, zog er an den Enden und mich dadurch sanft zu sich. Er streckte die Hand aus, erbeutete eine Locke und wickelte sich die Strähne um den Finger.
    »Dieses Leben unterscheidet sich so sehr von dem, das ich kannte. So viele Dinge haben sich verändert.« Er ließ den Schal los, allerdings nicht die Locke. »Aber einiges ist viel, viel besser.« Er gab die Locke frei, strich mit dem Finger über meine Wange und stupste mich leicht in Richtung meines Zimmers.
    »Gute Nacht, Kelsey. Wir haben einen anstrengenden Tag vor uns.«

11 · Die Kanheri-Höhle

    11
    D ie K anheri-H ö h l e
    A ls ich am nächsten Morgen erwachte, fand ich das Siegel des Mujulaainischen Königreiches auf meiner Frisierkommode. Der cremefarbene, von goldorange farbenen Rillen durchzogene Stein hing an einem weichen Band. Ich hob das Kleinod hoch, war überrascht, wie schwer es war, und betrachtete die eingravierten Worte, die laut Ren Weisheit, Wachsamkeit, Mut und Mitgefühl bedeu teten. Eine Lotosblume schmückte die Unterseite des Sie gels. Die filigranen Verzierungen des aufwendigen Musters zeugten von höchster Kunstfertigkeit. Es war wun derschön.
    Wenn sein Vater diesen Worten so treu verbunden war, wie Ren behauptet, dann muss er ein guter König gewesen sein.
    Für einen Augenblick malte ich mir eine ältere Version von Ren als König aus. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er andere führte. Er strahlte etwas aus, das mich dazu brachte, ihm zu vertrauen und zu folgen. Ich grinste und dachte ein wenig bitter: Frauen würden für ihn von einer Klippe springen.
    Mr. Kadam diente seinem Prinzen seit mehr als dreihundert Jahren. Der Gedanke, dass Ren solcher Art Treue hervorrufen konnte, war beeindruckend.
    Ich schob die Gedanken beiseite, öffnete die Tasche, die Mr. Kadam in mein Zimmer gestellt hatte, und fand darin sowohl eine Digital- als auch eine Einwegkamera, Streichhölzer, etwas Grabwerkzeug, ein Taschenmesser, Papier und einen Kohlestift, Essen, Wasser, Landkarten und ein paar andere Dinge. Einiges davon war in wasserdichte Plastiktüten verpackt. Ich hob prüfend die Tasche hoch und stellte fest, dass sie überraschend leicht war.
    Ich öffnete den begehbaren Kleiderschrank, strich ein weiteres Mal über mein hübsches Kleid und seufzte. Nachdem ich in eine Jeans geschlüpft war, schnürte ich meine neuen Wanderstiefel und schnappte mir meine Sneakers.
    Unten schnitt Mr. Kadam gerade eine Mango fürs Frühstück auf.
    »Guten Morgen, Miss Kelsey«, sagte er und deutete auf meinen Hals. »Wie ich sehe, haben Sie das Siegel gefunden.«
    »Ja. Es ist sehr hübsch, aber ein wenig schwer.« Ich häufte mir Mangoscheiben auf meinen Teller und goss mir selbst gemachten heißen Kakao in einen Becher. »Sie haben es all die Jahre gehütet?«
    »Ja. Es liegt mir sehr am Herzen. Das Siegel wurde in China gefertigt, nicht in Indien. Es war ein Geschenk für Rens Großvater. Ein so altes Siegel ist sehr selten. Es ist aus Shoushan, was entgegen der landläufigen Meinung nicht dasselbe ist wie Jade. Die Chinesen hingen dem Glauben an, dass Shoushansteine bunt gefärbte Phönixeier wären, die hoch oben in Gebirgsnestern lägen. Männer, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um sie zu finden und einzusammeln, erlangten Ehre, Ruhm und Reichtum.
    Nur die wohlhabendsten Männer besaßen Gegenstände, die aus diesem Stein geschnitzt waren. Ein solches Geschenk zu erhalten, stellte eine große Ehre für Rens Großvater dar. Es ist ein unbezahlbares Familienerbstück. Angeblich soll es Glück bringen,

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