Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
meine Augen waren so braun, dass sie beinahe als schwarz durchgehen konnten. Mein Lächeln war mit Abstand das Beste an mir, meine Eltern hatten teuer dafür bezahlt, ebenso wie ich – mit drei Jahren Zahnspange.
Dennoch fühlte ich mich geschmeichelt. »Also schön, mein Märchenprinz, du kannst dein Andenken behalten.« Zögerlich flüsterte ich dann: »Ich trage diese Haarbänder in Erinnerung an meine Mom. Sie hat mir immer das Haar gebürstet und mir Zöpfe geflochten, während wir uns unterhalten haben.«
Ren lächelte verständnisvoll. »Dann bedeutet es mir sogar noch mehr.«
Nach einer Weile fuhr er fort: »Morgen fahren wir zur Höhle, Kelsey. Tagsüber sind dort viele Touristen, was bedeutet, dass wir den Abend abwarten müssen, um nach Durgas Prophezeiung zu suchen. Wir werden uns durch den Dschungel in den Nationalpark schleichen und ein wenig zu Fuß unterwegs sein, also solltest du die Wanderschuhe tragen, die wir dir gekauft haben. Sie liegen in der Schachtel in deinem Kleiderschrank.«
»Großartig. Es gibt nichts Schöneres, als neue Wanderschuhe im heißen indischen Dschungel einzulaufen«, scherzte ich.
»Es wird schon nicht so schlimm werden, und selbst neue Wanderschuhe sind besser für deine Füße als deine Sneakers.«
Ren streckte die langen Beine aus und überkreuzte die nackten Füße an den Knöcheln. »Mr. Kadam wird eine Tasche mit Dingen packen, die wir vielleicht gebrauchen können. Ich werde dafür sorgen, dass Platz für deine Sneakers bleibt. Du wirst uns nach Mumbai und zum Nationalpark fahren müssen, da ich wieder meine Tigergestalt angenommen haben werde. Ich weiß, du magst den Verkehr hier nicht. Es tut mir leid, dass ich dich damit belasten muss.«
»Dass ich den Verkehr nicht mag, ist schlicht eine Untertreibung«, grummelte ich. »Die Menschen hier fahren Auto wie die Verrückten.«
»Wir können Nebenstraßen benutzen und wir werden nicht wieder durch die Innenstadt fahren. Es sollte nicht zu schlimm werden. Du bist eine gute Fahrerin.«
»Ha, du hast leicht reden, schließlich wirst du den gesamten Weg hinten auf der Rückbank verschlafen.«
Ren berührte mit den Fingern meine Wange und drehte mein Gesicht sanft zu sich. » Rajkumari, ich möchte mich bei dir bedanken. Danke, dass du geblieben bist und mir hilfst. Du kannst dir nicht vorstellen, was das für mich bedeutet.«
»Gern geschehen«, murmelte ich. »Und was bedeutet Rajkumari? «
Er bedachte mich mit einem strahlenden Lächeln und wechselte das Thema. »Soll ich dir von dem Siegel erzählen?«
Ich hätte schon gerne die Antwort auf meine Frage gehört, aber da ich wahrscheinlich sowieso wieder rot geworden wäre, fügte ich mich. »Okay, schieß los.«
»Es ist ein geschliffener rechteckiger Stein, etwa drei Finger breit. Der König hatte ihn in der Öffentlichkeit stets bei sich – als Symbol für die Pflichten der königlichen Familie. In dieses Siegel des Königreiches sind vier Wörter eingemeißelt, eines auf jeder Seite: Weisheit, Wachsamkeit, Mut und Mitgefühl . Du musst das Siegel bei dir tragen, sobald wir in der Höhle sind. Phet meinte, es sei der Schlüssel, der den Geheimgang öffnet. Mr. Kadam wird es dir auf deine Kommode legen, bevor wir losfahren.«
Ich stand auf, trat zum Geländer und starrte zu den erwachenden Sternen empor. »Ich kann mir das Leben nicht vorstellen, aus dem du gekommen bist. Es ist so anders als das, das ich kenne.«
»Da hast du recht, Kelsey.«
»Nenn mich Kells.«
Lächelnd kam er zu mir. »Du hast recht, Kells . Es ist anders. Ich habe viel von dir zu lernen. Aber vielleicht kann ich dir ebenfalls das eine oder andere beibringen. Zum Beispiel … dein Schal … Darf ich?«
Ren streifte mir den Schal von den Schultern und hielt ihn ausgestreckt vor sich hin.
»Es gibt verschiedene Arten, einen Dupatta -Schal zu tragen. Man kann ihn sich um den Hals wickeln, so wie du es gerade getan hast, oder ein Ende über die Schulter werfen und das andere über den Arm legen, wie es gerade in Mode ist. Nämlich so.«
Er drapierte sich den Schal um den Körper und drehte sich zu mir, um es mir zu zeigen. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. »Und woher weißt du, was gerade in ist?«
»Ich weiß viele Dinge. Du wärst überrascht.« Grinsend nahm er den Schal wieder ab und legte ihn auf seinen Kopf. »So trägt man ihn, wenn man seine Eltern trifft, auf diese Weise zollt man ihnen Respekt.«
Ich verbeugte mich tief vor ihm und sagte kichernd: »Vielen
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