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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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Fäkalien. Glücklicherweise haben sie heute mit Früchten geworfen.«
    Ich schluckte. »Hast du jemals einen Affen … gegessen? «
    Ren grinste mich an. »Nun ja, auch ein Tiger muss mal essen.«
    Ich holte einen Haargummi aus dem Rucksack, um mir einen Zopf zu flechten. »Igitt, das ist eklig!«
    Er lachte. »Ich habe nicht wirklich einen Affen gegessen, Kells. Das war nur ein Witz. Affen sind widerlich. Sie schmecken wie fleischige Tennisbälle und riechen nach Füßen.« Er machte eine Pause. »Ein hübsches, saftiges Reh hingegen, das ist köstlich.« Er schmatzte übertrieben laut mit den Lippen.
    »Ich glaube, so genau will ich über deine Jagderfolge gar nicht Bescheid wissen.«
    »Wirklich? Dabei liebe ich die Jagd.« Plötzlich blieb Ren wie angewurzelt stehen. Dann, fast unmerklich, ging er ganz langsam in die Hocke und verlagerte das Gewicht auf die Fußballen. Eine Hand im Gras, kam er immer näher auf mich zugekrochen. Er nahm meine Fährte auf, machte Jagd auf mich. Sein Blick war fest auf mich gerichtet und nagelte mich an der Stelle fest, an der ich stand. Er bereitete sich auf den Sprung vor, verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen, zeigte seine strahlend weißen Zähne. Er sah … wild und ungezähmt aus.
    Seine Stimme war seidig weich, hypnotisierend. »Während man seiner Beute auflauert, muss man vollkommen reglos in seinem Versteck warten. Falls man das nicht schafft, entschlüpft sie einem.« Im Bruchteil einer Sekunde hatte er den Abstand zwischen uns überwunden. Obwohl ich ihn die ganze Zeit im Auge behalten hatte, war ich verblüfft, wie unglaublich schnell seine Bewegungen waren. Mein Puls pochte wild gegen meinen Hals, genau an der Stelle, auf die sich seine Lippen zubewegten, als habe er es auf meine Halsschlagader abgesehen.
    Er schob sanft mein Haar zurück und glitt flüsternd zu meinem Ohr: »Und man bleibt … hungrig zurück.« Seine Worte waren leise gehaucht. Sein warmer Atem kitzelte meinen Hals, am ganzen Körper hatte ich Gänsehaut.
    Ich drehte leicht den Kopf, um ihn anzusehen. Seine Augen hatten sich verändert. Sie leuchteten in einem helleren Blau als gewöhnlich und musterten mein Gesicht. Seine Hand war immer noch in meinem Haar und seine Augen blickten hinab zu meinem Mund. Mit einem Schlag hatte ich eine klare Vorstellung davon, wie es sich anfühlen musste, das Reh zu sein.
    Ren machte mich nervös. Ich blinzelte und schluckte. Er musste meine Beklemmung gespürt haben, denn sein Ausdruck veränderte sich. Er löste seine Hand aus meinem Haar und nahm eine entspannte Körperhaltung ein.
    »Es tut mir leid, falls ich dich erschreckt habe, Kelsey. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Als er einen Schritt zurück machte, konnte ich endlich wieder atmen. Mit zitternder Stimme sagte ich: »Nun, ich will einfach nichts über das Jagen hören. Zumindest könntest du mir zuliebe aufhören, darüber zu reden. Besonders wenn ich hier mit dir in der Wildnis bin, okay?«
    Er lachte. »Kelsey, in uns allen stecken animalische Triebe. Ich habe die Jagd geliebt, selbst als kleiner Junge.«
    Ich schauderte. »Schön. Behalt deine animalischen Triebe einfach für dich.«
    Er beugte sich wieder zu mir und zog leicht an einer meiner Haarsträhnen. »Aber, aber, Kells, da gibt es ein paar animalische Triebe, die dir zu gefallen scheinen.« Ein leises Grollen ertönte in seiner Brust, und ich erkannte, dass er schnurrte .
    »Hör auf!«, stotterte ich.
    Lachend ging er hinüber zum Rucksack und hob die Früchte auf. »Willst du jetzt eine Mango oder nicht? Ich wasche sie für dich.«
    »Nun, eingedenk der Tatsache, dass du sie den ganzen Weg im Maul transportiert hast, und wenn ich die Herkunft in Betracht ziehe – nicht wirklich.«
    Er ließ die Schultern sinken, und ich fügte schleunigst hinzu: »Aber wahrscheinlich könnte ich ein bisschen vom innersten Fruchtfleisch essen.«
    Er sah zu mir her und lächelte. »Sie sind zumindest nicht gefriergetrocknet.«
    »Okay. Ich nehme was.«
    Er wusch die Frucht, entfernte mit einem Messer die Schale und schnitt sie für mich in Scheiben. Wir saßen nebeneinander und aßen genüsslich das Obst. Es war saftig und köstlich. »Ren?« Ich leckte mir den Saft von den Fingern und nahm ein weiteres Stück.
    »Ja?«
    »Ist es sicher, beim Wasserfall zu schwimmen?«
    »Natürlich. Davon gehe ich aus. Dieser Ort war für mich einst etwas sehr Besonderes. Hierher bin ich immer gekommen, um den Zwängen des Palastlebens zu entfliehen, um allein sein

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